Review: #1.01 Chuck gegen den Intersect
"Yesterday I was making $11 an hour fixing computers. Now I have one in my brain." Darf ich vorstellen? Chuck Bartowski, Computerfreak. Groß, schlaksig, verschmitztes Lächeln und ... er hat einen Computer in seinem Kopf. Jawohl, im seinem Kopf. Geht das? Aber klar!
Na gut, so was geht nicht wirklich. Aber ist das denn wichtig? Eigentlich nicht. Wie diese gelungene Pilotfolge von Josh Schwartz' neuestem Projekt beweist, ist es nicht so wichtig, dass alles absolut realistisch und logisch abläuft, ganz im Gegenteil. So kann Protagonist Chuck Trillionen von Bytes in seinem Kopf speichern, Superagent Bryce Larkin springt ohne mit der Wimper zu zucken aus einer Explosion heraus und eine Bombe kann mithilfe eines serbischen Porno-Internetvirus entschärft werden. Klingt bescheuert? Ist es auch, aber dafür auch unglaublich lustig.
An Witz und Slapstick-Momenten mangelt es diesem Piloten wirklich überhaupt nicht. Gleich von Anfang an wird dem Zuschauer klar gemacht, dass man die Dinge bei "Chuck" nicht ganz ernst nimmt. Doch anstatt hier in billige Gags abzudriften, weiß die Folge mit einfachen, aber wirksamen Methoden zum Lachen zu bringen. Spritzige Dialoge und geballte Situationskomik werden auf das Publikum losgelassen und in eine rasante, actionreiche und spannende Geschichte verpackt: Ein 0815-Computernerd hat plötzlich die geheimsten Regierungsgeheimnisse der USA in seinem Kopf und ehe er sich versieht, haben sich nicht nur eine heiße Blondine, sondern auch ein mürrischer NSA-Agent an seine Fersen geheftet.
Chuck, Sarah und Casey bilden ein äußerst amüsantes Dreieck mit einer sehr tollen Eigendynamik. Mit Chuck, dem Protagonisten, haben wir einen unwahrscheinlich liebenswürdigen und etwas naiven Computerfreak, den man innerhalb kürzester Zeit ins Herz schließt. Sarah hingegen ist die toughe, bildhübsche Agentin, die allerdings nicht die ganze Wahrheit sagt. Und Casey ist der eiskalte, leicht sadistisch ausgeprägte NSA-Mann, der den absoluten Gegenpol zu Chuck bildet. Dass diese drei nun gezwungen werden, miteinander zu arbeiten, das kann eigentlich nur witzig werden.
Neben seinen beiden neuen persönlichen Bodyguards hat Chuck drei weitere Freunde an seiner Seite, die nicht weniger eigen sind. Sein bester Kumpel Morgan besitzt grundsätzlich mal kein eigenes Leben und heftet sich daher lieber an die Fersen von Chuck, doch dieser nimmt dies mit Gelassenheit, denn die beiden sind so ein eingeschweißtes Nerdteam, dass sie sich auch mal sagen können, wenn man seine Ruhe haben will. Komplett genervt von Morgan ist hingegen Chucks Schwester Ellie, die von allen Figuren noch am normalsten wirkt und ihren Bruder unbedingt verkuppeln will. Und schließlich wäre da noch Ellies Freund und Adonis, der von allen wegen seiner physischen Perfektion schlicht und ergreifend Captain Awesome genannt wird.
So besitzt "Chuck" eigentlich alle nötigen Zutaten, um den geneigten Zuschauer zu unterhalten: a) einen schnuckeligen Protagonisten, mit dem man im Handumdrehen sympathisiert, b) eine übersichtliche Anzahl interessanter Charaktere, die viel Potential haben, c) ein innovatives Konzept, das herrlich amüsant umgesetzt wurde, und natürlich d) Captain Awesome.
Awesome? Aber klar! Und deswegen gibt's für diesen Piloten gleich mal 7 von 9 Punkten - Tendenz steigend.
Maria Gruber - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: PilotErstausstrahlung (US): 24.09.2007
Erstausstrahlung (DE): 22.08.2009
Regie: McG
Drehbuch: Josh Schwartz & Chris Fedak
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