Review: #1.13 Chuck gegen den Fisch

Das war sie also schon, die erste Staffel von "Chuck". Nach nur 13 Episoden verabschiedet sich die Serie mit #1.13 Chuck gegen den Fisch vorerst von den Bildschirmen und lässt es zu diesem Anlass richtig krachen: Chucks Cover droht aufzufliegen, Awesome will Ellie einen Heiratsantrag machen, im Buy More herrscht Ausnahmezustand und Big Mikes ausgestopfter Speerfisch macht eine halbe Weltreise.

Alles beginnt mit Awesomes Besuch bei Chuck, den er um die Erlaubnis bitten will, Ellie heiraten zu dürfen. Eine großartige Szene. Chuck wird von Awesome mit der Aufgabe betreut, auf den Verlobungsring aufzupassen, doch was einfach klingt, stellt sich als große Herausforderung heraus: Nachdem die CIA den Buy More leer räumen lässt, beginnt für Chuck eine verzweifelte Suche nach dem Klunker. Da gleichzeitig auch noch seine Tarnung in Gefahr ist, muss er zudem den Marlin finden – und die Zeit rennt ihm davon.

Dass Chucks Leben doch tatsächlich von einem ausgestopften Speerfisch abhängt, ist die Art von Humor, die "Chuck" einfach ausmacht. So gut wie nichts wird in dieser Serie ernst genommen, aber dennoch schafft man es, sich nicht zu niveaulosem Deppenhumor herabzulassen, sondern stattdessen charmanten Witz und großartigen Slapstick zu liefern. Wenn Chuck sich erst den Kopf an der Tischplatte anhaut und dann vom Stuhl fällt, klingt das zwar bescheuert, ist aber wahnsinnig lustig. Genauso witzig ist es, wenn Chuck Morgan eine Ohrfeige gibt. Oder wenn er eine Waffe entlädt, anstatt sie abzufeuern. Oder wenn er einen tollpatschigen Versuch startet, aus Big Mikes Büro zu fliehen, um eine CD zu finden, auf der Aufnahmen von Damendekolletés gespeichert sind. Diese Dekolletés sind es dann auch letztlich, die Chuck auf die Idee bringen, dass die hübsche Pita-Lieferantin die Spionin ist. Genial.

Genial sind gleichermaßen all die anderen Verwicklungen, die mit dem Ring und dem Marlin zu tun haben. Dank Casey und seinen originellen Befragungsmethoden ("Start talking or I pull each and every one of these hairs out of your face, one at a time...") bekommen wir ein paar amüsante Rückblicke zu sehen: Zum einen haben wir Jeff und Lester, die komplett betrunken im Buy More umherirren und unfreiwillig dafür sorgen, dass der Marlin nicht von Fulcrum geklaut werden kann. Und wir haben Morgan, der eigentlich nur das neue Call of Duty spielen will, dabei aber den Ring findet und glaubt, dass Chuck Sarah einen Antrag machen will ("Nooooooo!"). Ansonsten war es sehr gut gemacht, wie man das Mysterium des geklauten Speerfisches Stück für Stück aufdeckte – ganz in Anlehnung an diverse Detektivfilme à la Agatha Christie.

Neben den vielen herrlichen Komikmomenten bietet die Folge aber auch die nötige Portion Emotionalität und Ernsthaftigkeit. Als Chuck verinnerlicht, dass er wohl bald in einer CIA-Zelle landen wird, umarmt er spontan Ellie und bittet Awesome am Telefon, auf seine Schwester aufzupassen. All diese Kleinigkeiten sprechen dafür, was für ein liebenswerter Charakter Chuck einfach ist. Einen richtig traurigen Moment gibt es, als Chuck sich auf dem Hochhausdach von Sarah verabschiedet und sie bittet, dass sie all seinen Freunden und vor allem Ellie sagen soll, wie sehr sie ihm am Herz liegen. Und zum Schluss haben wir Awesomes Antrag an Ellie, der wohl schöner nicht sein könnte. Diese gefühlvollen Szenen machen das Gesamtpaket rundum perfekt.

Die Serienmacher haben es diesmal also erneut geschafft, auf fantastische Weise alle Handlungsstränge zusammenzubringen und das große Potential der Show auszuschöpfen. Die Episode bestätigt das, was die letzten 12 Episoden bereits gezeigt haben: Mit "Chuck" ist 2007 eine der witzigsten und charmantesten Dramedies seit langem gestartet, die in jeder Hinsicht zu überzeugen weiß. Action, Spannung, Gefühl, Humor, alles ist dabei – und die zweite Staffel kann ich kaum noch erwarten.

Maria Gruber - myFanbase

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