Bewertung

Review: #5.06 Chuck gegen den Fluch

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Ryan McPartlin
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OK, rein thematisch ist #5.06 Chuck Versus the Curse ganz eindeutig eine Übergangsfolge, in der wir irgendwie die Zeit zwischen der großen Aufdeckung der Verschwörung gegen Carmichael Industries und der Aufdeckung der/des Drahtzieher(s) überbrücken müssen. Das ist per se natürlich nichts Schlechtes und die eine Hälfte der Episode hat für mich auch wunderbar funktioniert, aber in seinem Hauptelement und vor allem in der Art und Weise, wie man mit der inhaltlichen Fortentwicklung umgeht, hat man mich doch wieder einmal enttäuscht.

Kommen wir aber erst einmal zum Positiven, Ellies und Devons Ausflug ins Agentenbusiness war ein Heidenspaß und genau das richtige, was man zum jetzigen Zeitpunk mit diesen beiden Charakteren anfangen sollte. Jeder meiner Leser sollte wissen, wie froh ich bin dass es für sie keine Geheimnisse mehr gibt und bevor die Serie zu Ende geht noch einmal die Gelegenheit zu nutzen, sie beide in sexy Outfits zu stecken und vor allem Ellie ihre spontanen Fähigkeiten als Spionin unter Beweis stellen zu lassen, war eine tolle Idee. Ich hatte zudem das Gefühl, das besonders Sarah Lancaster einen Heidenspaß daran hatte, und den hat sie sich nach Jahren in denen sie auf die nervende, ahnungslose Schwester reduziert wurde wirklich redlich verdient. All die Elemente, die Naivität der Awesomes, ihre Begeisterung für alles rund um das Agentenleben und die Tatsache, dass es am Ende als Aphrodisiakum für sie funktionierte, war ein netter harmloser Handlungsstrang, der einfach Spaß gemacht hat.

Meine Probleme liegen dann auch eher am Chuck und Sarah Ende der Episode. Zum einen stört es mich ungemein, dass wir nun den Suchbefehl für das Carmichael Industries Team so schnell und einfach wieder losgeworden sind. Wirklich, sollen wir das irgendwie glauben? Zumal man damit wieder einmal vor tiefgreifenden Konsequenzen zurückscheut. "Chuck" war einmal eine Serie, in der es trotz dem ganzen albernen Spaß auch immer Folgeerscheinungen von Handlungen gab, aber in letzter Zeit empfinde ich all dies Versuche, es so wirken zu lassen als reine Lippenbekenntnisse? Caseys Mordanklage ist fallen gelassen? Eine Frau aus dem inneren Zirkel der Verschwörung sagt aus und Chuck und Sarahs Name ist reingewaschen? Einfach so? Hm, nach dem ganzen Voraufbau ist das doch wirklich enttäuschend. Dazu kommt, dass der Hauptantrieb dieses Teils der Geschichte eines meiner verhasstesten TV-Klischees war: das "ein Charakter verhält sich wie ein Idiot, weil es das Drehbuch verlangt"-Klischee. Indem Chuck seinem Team davon läuft, sich in die Hände der Entführer begibt und letztendlich denen den Virus überlässt, hat er sich einfach bescheuert und ja, dumm verhalten. Wo doch Sarah, Casey und General Beckman eh bereit waren, sich auf seinen Plan einzulassen. Aber indem er allein losgeht, sorgt er dafür dass das Drehbuch den Virus loslassen kann und es in der nächsten Folgen wahrscheinlich ordentlichen Schaden anrichtet.

Aber nicht nur genug damit, dass Chucks Motive absolut an den Haaren herbeigezogen waren (und ich an Sarahs Stelle hätte ihm niemals so schnell und so einfach verziehen), die Tatsache dass der Virus in der Welt ist wird von allen Protagonisten auch erst einmal vergessen, bis dessen Wirkung am Ende spürbar wird. Also wirklich, ein bisschen mehr Intelligenz erwarte ich von den Charakteren hier schon. Diese Tendenz, gewisse Offensichtlichkeiten getrost zu übersehen, war schon in der letzten Folge spürbar, als niemand hinter Deckers Auftrag für Carmichael Industries eine Falle vermutet hat, aber da sich die ganze Sache nun leider doch zu häufen droht, nervt es mich mittlerweile doch sehr.

Es bleibt also ein fader Beigeschmack nach dieser Folge zurück, denn trotz eines enorm unterhaltsamen Plots rund um Ellie und Awesome haben die enttäuschenden Elemente doch klar überwogen. Auch die nette Nebenhandlung um Morgan und Alex, die nicht viel Fleisch auf den metaphorischen Knochen hatte, aber seinen Zweck, die beiden wieder miteinander kommunizieren lassen, erfüllte, kann das für mich nicht wieder wett machen. Würde man angedeutete Konsequenzen nicht immer wieder fallen lassen, z.B. in dem Sarah länger sauer auf Chuck wäre, oder in dem Casey weiterhin Probleme mit dem Gesetz hätte, würden mich die Logiklöcher in der Handlung nicht so stören. So regen sie mich aber enorm auf und bringen diese Folge also nicht über die Mittelmäßigkeit hinaus.

Cindy Scholz - myFanbase

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