Bewertung

Review: #3.07 Zwischen der Zeit

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Dark
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Wie heißt es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel. Und diese Episode ist eine gigantische Ausnahme. Denn während wir uns sonst immer selbst zusammenreimen und spekulieren dürfen, was in der Zeit zwischen den 33 Jahren auseinanderliegenden Handlungen geschehen ist, konzentriert sich der Großteil der Episode darauf, genau diese Geheimnisse zu lüften. Einerseits erscheint diese Folge wie eine Füller-Episode, andererseits erklärt sie Fragen, die so kurz vor dem Finale dringend eine Antwort benötigen. Dabei geht "Dark" wie immer sehr strukturiert vor, es werden alle Entwicklungen bedacht und so erscheint jeder Schritt erschreckend logisch und von vornherein kalkuliert. Es ist grandios, wie detailliert man bereits im Vorfeld wusste, welche Handlung zu was geführt hat/ führen wird und so kann "Dark" mit seiner vorletzten Episode auf voller Linie überzeugen.

Anders als in #3.02 Die Überlebenden machen die vielen kleinen Zeitsprünge dieses Mal enorm viel Spaß und bietet so viele Aha-Erlebnisse, wie man sich nie erträumt hätten. Da wären nicht nur die Zugehörigkeiten von Noah und Agnes, die uns als die Kinder von Bartosz präsentiert werden, auch die Mutter der beiden nimmt mit Silja eine Rolle ein, deren Platz im Mosaik sich nahtlos ins Gesamtbild einfügt. Mit viel Fingerspitzengefühl vermag man die Puzzlesteine – als die Adam und Eva die Charaktere so gern bezeichnen – in die fehlenden Positionen zu verteilen und alles, was bisher noch Fragen aufgeworfen hat, lässt sich nun mit Leichtigkeit erklären.

Ich muss gestehen, dass ich mir bisher immer ausgemalt habe, dass es am Ende nur eine Realität/ Wahrheit/ Welt geben wird. Dass der Knoten gelöst/ der Ursprung gefunden wird und es ein einziges Ende geben wird. Doch nachdem man in der letzten Episode die Zweigleisigkeit der Geschichte erklärte und diese nun wieder und wieder betont, zweifle ich daran, dass es dieses eine Ende tatsächlich geben wird. Viel mehr bin ich nun der Überzeugung, dass auch mehrere parallele Enden funktionieren könnten, denn so, wie "Dark" sich bisher präsentiert hat, erwarte ich es förmlich von der Serie, uns Zuschauer im Finale ein letztes Mal den Boden unter den Füßen wegzuziehen.

Fazit

Auch ohne jede einzelne Offenbarung auszuwerten kann man sich nach dieser Episode in meinen Augen problemlos darauf einigen, dass es meisterhaft gelungen ist, die kleinen Elemente der Serie zu einem perfekten Gesamtbild zusammenzusetzen. Nun bleibt es abzuwarten, ob dieses Bild sich im Finale zu einem linearen oder multidimensionalen Kunstwerk wandeln wird.

Marie Florschütz - myFanbase

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