Bewertung

Review: #1.11 Freitag, der 13.

Das ist mal eine richtige gruselige und spannende "Dawson's Creek"-Episode, die wir hier haben. Angelehnt an den Episodentitel sind die Themen Horrorfilme und das Erschrecken angesagt, was in interessante Szenen verpackt wurde. Natürlich sind auch die zwischenmenschlichen Situationen wieder präsent, ebenso wie eine größere Dosis Romantik. Schlicht vorweg genommen, bin ich von dieser Folge begeistert, da sie mich überraschte. Der düstere Flair passt gut dazu.

Bitte erschrecke mich Dawson!

Schon die Anfangssequenz in Dawsons Schlafzimmer regte mich zum Schmunzeln an. Die Diskussion zwischen Dawson und Joey über Horrorfilme ist sehr interessant. Joeys Argument, dass diese völlig sinnfrei seien, konnte ich zustimmen. Doch ich verstehe auch Dawsons Standpunkt, der das Erschrecken liebt und vielen Menschen geht es ja auch so, ansonsten wären Horrorfilme nicht oft so erfolgreich. Lustig wie Dawson Joey als Angsthase bezeichnet und daraufhin die erschreckende Nachricht im TV folgt, mit dem rumstreunenden Frauenmörder in Capeside. In dem Punkt wurde Joeys Statement bekräftigt, die ja äußerte, dass schon zuviel Schreckliches in der Welt passiert, sodass man dies nicht noch in Filmen vorführen müsse. Ich genieße immer wieder die Dawson-Joey-Szenen bei Dawson im Schlafzimmer. Diese zeigen immer wieder aufs Neue, wie gut die beiden sich ergänzen. Als Freunde oder vielleicht auch einmal mehr, wer weiß.

Die Momente in denen Dawson sein Umfeld zu erschrecken versucht, sind amüsant gestaltet. Doch ich wüsste nicht, ob mich eine Gummischlange gruseln würde – wohl eher weniger. Dann war der Moment in der Schule vor Paceys Schrank sehr vorhersehbar, da mich der Dialog zwischen den beiden schon erahnen ließ, dass da wohl irgendwas Gruseliges sich im Schrank befinden würde. Im Gegensatz zu Dawsons Erschreckversuchen, finde ich den von Joey/Jen zur Retourkutsche viel gelungener. Doch hier ist es dann auch der Zeitpunkt selbst, der das begünstigte, da man da ja wirklich nicht genau weiß, was in Dawsons Haus zur Séance los ist. Die Spannung ist zu dem Zeitpunkt bereits recht groß.

Richtig makaber kommt da die Situation bei Jen rüber. Die Arme wird wirklich bis ins Mark erschreckt, indem sie gleich auch mal eine Morddrohung erhält. Makaber dann, wenn man die Auflösung zu dieser Story erfährt. Erst dachte ich stets, dass Jen den Frauenmörder aus den Medienberichten am Hals hat. Das Telefonat war ja wirklich sehr gut inszeniert und ließ auch mich als Zuschauer gespannt dem Verlauf folgen. Zumal es eine gelungene "Scream"-Hommage darstellt. Mir gefällt dabei sehr, wie man Jen erst abgeklärt und cool zeigt, die einfach denkt, dass Dawson mal wieder einen albernen Erschreckversuch wagt. Doch dann merkt sie, dass das auch in eine andere Richtung deuten könnte und wird panisch.

Von der ungewissen Situation profitiert dann auch die Situation in Dawsons Haus sehr. Dauernd war die Sorge da, dass Jen von einem Irren verfolgt würde, der dann auch die anderen in Gefahr bringen könnte. Tja und dann erfährt man am Ende, dass der liebe Cliff dahinter steckt, der erneut auf der Bildfläche auftaucht, um Jen zu erobern. Kurz dachte ich zuvor zwar, dass er es sein könnte, da ich glaubte seine Stimme, im Telefonat erkannt zu haben. Dennoch war ich nicht sicher und am Ende überrascht. Doch lachen musste ich dann bei der Reaktion von Jen. Da erschreckt sie der Kerl auf wirklich derbem Niveau, mit einer Morddrohung, doch sie nimmt das dann recht gelassen hin. Cliff ist für mich in dieser Episode doch interessanter geworden. Er fragte doch glatt Jens Ex Dawson um Rat und wird von Jens strenger Großmutter sympathisch empfunden. Sympathisch kommt seine Idee zum Erschrecken zwar nicht rüber, da das doch zu weit geht, doch es ist sehr süß zu sehen, wie Cliff sich um Jen bemüht. Sein Charakter wurde dem Zuschauer näher gebracht, doch wie schon zuletzt von Jen geäußert, ist sie noch nicht bereit, für einen neuen Liebhaber an ihrer Seite. In #1.10 Geliebte Feindin war ich ja überrascht, dass Jen dann plötzlich mit Cliff anbandelt. Doch nun haben wir nochmals Jens Standpunkt mitbekommen, dass sie gerne mal die Sache mit Dawson abschließen will.

Jens Sympathiewerte sind dadurch gestiegen und ich verstehe sie gut. Mir gefällt es zwar sonst oft nicht so, wenn Autoren eine Story in die Länge ziehen. Doch es wirkt realistisch, dass Dawson und Jen nicht so schnell ihre Situation abschließen können. Zumal Jen das Interesse verfolgt, mit Dawson dennoch befreundet sein zu können und Teil der Clique zu bleiben. Ich bin mir sicher, dass sie das schaffen können. Die Szenen in der Folge zwischen Dawson und Jen empfand ich recht rührend. Sehr süß wie Dawson Jen verspricht, sie wieder im Kreis der zu Erschreckenden zu berücksichtigen. Anders gesagt bedeutet dies, dass er Jen nicht ausschließen wird. Ich hoffe noch insgeheim, dass Dawson sich nun Joey weiter annähern wird. Vielleicht kann er nur durch einen Neuanfang mit einer anderen, das vorherige Kapitel mit Jen emotional abschließen. Dann wäre auch die Freundschaft zu Jen möglich, wenn sich das in die platonische Richtung umleiten würde. Die Szene zwischen Dawson und Joey am Ende war auch süß, in der Dawson Joey klar macht, dass er es nicht verkraften würde, wäre Joey tot.

Gefährlicher Besuch in der Freunderunde

Pacey lässt sich aber auch immer wieder mal gerne in eine problematische Lage bringen. Nach dem gezeigten üblen Streit, zwischen dem Paar Ursula und Eddie im Supermarkt, hätte ich von denen keinen beim Freundetreff mit dabei haben wollen. Doch Pacey scheint rebellische Frauen wie Ursula, die auch gleich geheimnisvoll wirkt, anziehend zu finden. Ich denke er liebt einfach die Aufregung und das bringt ihn dann in ungünstige Situationen. Ursula stiehlt gleich mal und ist dann während der Séance wirklich sehr unheimlich. Als sie die Geschichte erzählt, bezüglich der Lady mit dem Messer in der Tasche, fürchtete ich, dass die Frau richtig gestört sein könnte.

Die Séance-Szenen bei Dawson setzen der Episode die Krone auf. Denn sowohl Ursula, deren wütender (Ex-?)Freund Eddie als auch Jens Anrufer brachten ordentlich Spannung ein. Tja und letztendlich endet die Story recht ironisch. Ursula ist es, die Joey & Co. für verrückt hält und zügig mit ihrem Eddie Dawsons Haus verlässt. Dabei wurde man als Zuschauer nochmals Zeuge, dass Joey wirklich ein wenig aggressiv scheint. Wie sie hier auf Eddie einschlägt, macht es schon plausibel, dass Ursula letztendlich panisch die Séance hinter sich lässt. Richtig gruselig dann am Ende die Offenbarung, dass Joey mit dem Frauenmörder konfrontiert wurde. Wäre da Dawson nicht aufgetaucht, bei der Situation mit Joey im Auto, wer weiß, was dann passiert wäre.

Fazit

Eine in allen Details stimmige Episode, die durch gelungene Charaktermomente und insbesondere Spannung überzeugen kann. Letztendlich weiß man, dass nichts ist, wie es erst scheint. Doch bis dahin wird man von den Autoren an der Nase rumgeführt und fiebert mit. So gut wie hier habe ich "Dawson's Creek" selten in Erinnerung. Ich kann hier mit gutem Gewissen alle Punkte geben, denn ich würde diese Folge immer wieder mal gucken wollen.

Samuel W. - myFanbase

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