James van der Beek in "Criminal Minds"
#2.14 Das Zeichen & #2.15 Gottesurteil
In "Criminal Minds" wird die Arbeit der Behavioral Analysis Unit (BAU), einer Einheit des FBI unter Führung von Special Agent Jason Gideon (Mandy Patinkin) gezeigt, die sich mit der Psyche der Täter beschäftigt.
Wo die Ermittler in "C.S.I." und "Bones" forensischen Spuren nachgehen, versuchen die Agenten der BAU in die Psyche der Täter einzudringen und sie auf diese Weise aufzuspüren und zu stoppen. Damit auch die Zuschauer einen Eindruck von den Tätern bekommen, werden diese in den einzelnen Folgen immer wieder bei ihren Taten, bzw. davor und danach, gezeigt. Nicht hauptsächlich, aber vereinzelt, wird auch Einblick in das Privatleben der Ermittler gegeben, das unter dem nervenaufreibenden Job leidet.
Der Psychopath
In einer Doppelfolge der zweiten Staffel ist "Dawson's Creek"-Star James van der Beek als junger Computerspezialist Tobias Hankel zu sehen, der infolge der physischen und psychischen Misshandlungen durch seinen Vater eine gefährliche Persönlichkeitsspaltung entwickelt hat. In ihm vereinen sich nun drei Personen: er selbst, sein mittlerweile verstorbener Vater und ein selbsternannter Erlöser namens Raphael, der Sünder bestraft, das heißt Menschen umbringt, die kein mustergültiges Leben führen. Doch wer führt schon ein mustergültiges Leben? Die Persönlichkeit des Vaters und die Person Raphael verschmelzen dabei sehr stark, während die eigentliche Persönlichkeit Tobias gegen das Morden ist. Am Ende wird Tobias erschossen.
Persönlichkeitsspaltung ist ein durchaus interessantes Thema, wobei es wirklich keine einfache Aufgabe für einen Schauspieler ist, den ständigen Wechsel zwischen den Persönlichkeiten darzustellen. Dies kann nur über Mimik, Gestik und Stimme geschehen, wobei die Mimik wohl das wichtigste Element ist. James van der Beek löst die Aufgabe souverän, wenn auch nicht herausragend. Immerhin schafft er es, dass man für die eigentliche Persönlichkeit Tobias Sympathie empfindet, obwohl dessen andere Persönlichkeiten morden und foltern. Das ist ja auch schon eine bemerkenswerte Leistung.
Zweifellos macht van der Beek mit dieser Rolle einen weiteren Schritt, um sich vom Teenie-Image zu lösen. In dieser Doppelfolge von "Criminal Minds" stellt er immerhin einen Psychopathen dar, der dafür sorgt, dass eine Frau bei lebendigem Leib von wilden Hunden zerrissen wird. Da kommt wohl selbst dem hartnäckigsten Teenager kein "er ist so süß" mehr über die Lippen. Mir persönlich gefällt er optisch als grober Typ freilich besser als zu braven "Dawson's Creek"-Zeiten. Auch wenn es abgedroschen klingt, kann man wirklich sagen, dass er erwachsen geworden ist. In meinen Augen spricht nichts dagegen, ihn häufiger in solchen dunklen Rollen zu besetzen.
Fazit
Knapp fünf Jahre nach dem Ende von "Dawson's Creek" scheint es nicht so, als sei James van der Beek eine große Kinokarriere vergönnt, doch interessante Serienrollen wie diese bringen auch Publicity und Geld aufs Konto.
Maret Hosemann - myFanbase
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