Review: #1.06 Schlachtfelder
© 2004 Buena Vista Home Entertainment, Inc. und Touchstone Television
Treffender hätte man diese Episode nicht betiteln können, als mit "Schlachtfelder". Einige Bewohner der Wisteria Lane befinden sich nämlich tatsächlich auf solchen.
Frauen sind nicht nur manchmal hinterhältig, sondern auch gehässig. Bestes Beispiel in dieser Episode ist Gaby, der es gar nicht in den Kram passt, dass Carlos zu einer Art Schoßhund seiner Mutter Juanita wird. Da kann ich es schon irgendwo verstehen, dass sie ihn bei seiner männlichen Ehre packt und ihn mit Sexentzug bestrafen wird, sollte er das Hausmädchen nicht wieder einstellen. Ihr Plan gelingt schließlich und Carlos widersetzt sich seiner Mutter. Da kann man mal wieder sehr gut sehen, wie eitel Männer doch sein können.
Zudem witzig war es, wie sich Gaby beim Pokerspiel davon schlich und ins Beet stürzte. So kann man zumindest das Wortspiel anbringen "Sie liegt ihm zu Füßen". Ich finde ja immer noch, dass John und Gaby toll zusammenpassen. Dennoch war es schön zu hören, dass sie Carlos liebt – auch wenn es in diesem Moment wohl nicht so ganz ernst gemeint war. Obwohl man das Gefühl bekommt, Gaby sei mitfühlend gegenüber ihrer Schwiegermutter, so wird schnell erkennbar, dass das nur gespielt war. Irgendwie finde ich es sogar verständlich, denn immerhin verfolgt Juanita ihre Schwiegertochter auf Schritt und Tritt. Man kennt das ja selbst, wenn man immer beobachtet wird und man nicht mal im eigenen Haus einen Platz für sich hat. Nur hat Gabrielle die Rechnung ohne die Ehrlichkeit ihres Mannes gemacht, der seiner Mutter ja gesteht, dass er Gaby von Juanitas Spielsucht erzählt hat. Der Kampf der beiden Frauen geht wohl in die nächste Runde, zumal Juanita nun eine Vermutung hat, wer Gabys Affäre ist.
Den nächsten Kampf bestreiten Lynette und Maisy Gibbons. Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass Lynette Protest einlegt. Wer will denn schon ein geändertes Märchen haben, nur weil es Tote gibt? In dieser Episode ging es um das Märchen "Rotkäppchen und der böse Wolf", in dem der Wolf am Ende ja zu Tode kommt. Da musste sogar ich lachen, als es darum ging, den Wolf überleben zu lassen. Maisy Gibbons führt sich nicht nur wie die Bestimmerin auf, sondern auch noch ziemlich hochnäsig und arrogant dazu. Möglicherweise sieht sie in Lynette ebenfalls einen Eindringling, der ihr die Position streitig machen will. Dennoch ist es ziemlich bescheuert von Maisy, Lynette so runterzumachen und ihr kein Mitspracherecht einzuräumen, weil sie nicht so hart wie die anderen Mütter am Stück mitarbeitet. Mir hat es daher sehr gefallen, als sich Lynette freiwillig dazu gemeldet hat, die Kostüme zu nähen und sich so ein Recht auf Mitbestimmung einräumte. Ebenfalls schön mitanzusehen war, dass dann nicht nur die restlichen Mütter ihr zustimmten, sondern auch, dass Lynette Hilfe von einer Mutter bekam und Maisy somit ausgeboten hat, damit sie nicht Recht behielt.
Interessant könnte demnächst werden, ob es noch weitere Machtkämpfe zwischen den beiden dominanten Frauen geben wird und ob Lynette weiterhin das Medikament ihrer Kinder schluckt, um ihr Tagespensum zu schaffen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Lynette es rechtzeitig erkennt und daher die Notbremse zieht. Die Frage ist eigentlich nur, ob sie es allein schafft oder mit Hilfe.
Frauen fühlen sich genauso in ihrer Ehre verletzt, wenn das Thema Sex aufkommt. Dies hält man bei Bree nicht für allzu möglich, aber muss man ihr zugestehen, dass man ihr in diesem Punkt ihre Verletzlichkeit doch ansah. Zum Eheberater zu gehen ist eine Sache, doch sich auch noch sagen lassen, man bräuchte jemanden, der den Sex überwacht und Ratschläge dahingehend erteilt, eine völlig andere. Amüsant ist es daher, wie Bree es nicht nur schafft, ihren Mann zum Schweigen zu bringen, sondern auch Therapeuten Mr. Goldfine. Die erste Schlacht gewinnt Bree im Behandlungszimmer, als sie Rex die Frage stellt, wann seine Midlife-Crisis endlich beendet sei. Ich mag es, wenn Bree so redet, weil man dann erkennt, dass die Frau irgendwo Gefühle hat, die sie nur gekonnt weiß zu verbergen.
Rex ist aber nicht der Einzige, der bei Bree ins Schwitzen gerät. Auch Goldfine selbst muss diese Erkenntnis ziehen, als Bree ihm ziemlich deutlich beschreibt, was sie am Sex so mag und er jeden Widerspruch aufgibt. Daher ist es fast ein bisschen schade, dass es mal wieder die Ordnung ist, die Bree am Sex mit Rex abhält. In dieser Sache kann man dann doch etwas Mitleid mit Rex haben, denn es sah fast so aus, als würden die beiden im Hotelzimmer damit wieder ihre Ehe kitten. Der zweite Anlauf findet in der sauberen Küche der van de Kamps statt. Recht schade, dass Rex nicht den Anstand dazu hatte, seiner Frau zu sagen, was er beim Geschlechtsverkehr mit ihr vermisst. Aber es muss etwas sein, was seine Frau nicht so einfach hinnimmt. Zwar glaube ich nicht, dass sie es eklig finden wird, doch denke ich, es ist etwas, womit sie nicht zurechtkommt und was ihr unangenehm sein wird.
Seit der letzten Episode stellten sich wohl alle die Frage, wer Dana sei und hofften, dass es mit dieser Fortsetzung eine weitere Erklärung geben wird. Seltsam war es für mich, dass Susan der Spur nachging, zumal man ja Bree und Zach über diese ominöse Dana sprechen sah. Dennoch macht es die Sache auch interessanter, da Susan eigentlich ein sehr liebenswerter Mensch und hilfsbereit ist. Jedoch konnte ich mir nicht vorstellen, Susan ohne Missgeschicke zu erleben. Sie macht sich also auf die Verfolgung Pauls und das Missgeschick: Das alte Auto von Ida springt nicht richtig beim Starten an, da Susan so schnell die Kupplung kommen ließ und ich die Befürchtung hatte, Susan würde sich dadurch schon verraten (was ja ziemlich nahe liegt).
Immer wieder toll finde ich Julie. Manchmal denke ich wirklich, die Rollen sind vertauscht, sodass Julie mehr die Erwachsene ist als Susan. Doch diesmal muss ich sagen, dass sich die beiden sehr gut ergänzen, und Susans Erklärung darüber, warum sie das Geheimnis aufdecken muss, ist für mich ergreifend gewesen. Zwar haben die beiden auch nur den Namen Danas herausbekommen, doch das wirft erneut Fragen darüber auf, was Zach damit zu tun hat und weswegen Paul diese Sache unter (scheinbar) allen Umständen geheim halten möchte.
Fazit
Insgesamt ist diese Episode mit lustigen, interessanten wie auch emotionalen Szenen bestückt und lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Ich gehe davon aus, dass man in der nächsten Folge mehr über das Sexgeheimnis von Rex und vor allem erfährt, wer Dana ist, da man am Ende die Babydecke sehen konnte, die mit diesem Namen bestickt ist.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Running to Stand StillErstausstrahlung (US): 07.11.2004
Erstausstrahlung (DE): 17.05.2005
Regie: Fred Gerber
Drehbuch: Tracey Stern
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