Bewertung

Review: #2.12 Alles wird gut

Foto: Mehcad Brooks & Alfre Woodard, Desperate Housewives - Copyright: 2005 ABC Studios
Mehcad Brooks & Alfre Woodard, Desperate Housewives
© 2005 ABC Studios

In der vorherigen Episode wurde das Staffelgeheimnis durch eine gefundene Leiche im Auto vor dem Haus der Applewhites, so richtig in Fahrt gebracht. Die Hausfrauen rätseln nun weiterhin, was es mit den geheimnisvollen neuen Nachbarn auf sich hat.

Erfundene Symptome

Susan erlebt hier wohl eines der schrecklichsten Dates, das man sich vorstellen kann. Jim ist wirklich schrecklich nervtötend mit seinen fiesen Sprüchen und Witzen. Nach dem Aufeinanderprallen mit dem Kopf landen die Beiden im Krankenhaus. Doch das hat für Susan eine gute Wende inne, denn sie trifft dort auf Dr. Ron McCready, einen attraktiven Arzt. Ich musste lachen, als Susan den Arzt anfleht, sie im Krankenhaus zu behalten, nur um Jim loszuwerden. Wie sie seinen Kragen packt und rumfaselt er habe Patienten gegenüber einen Eid geschworen ist einfach lustig. Dr. Ron behält daraufhin lieber Jim länger im Krankenhaus und Susan kann gehen und ist den Witzbold los.

Susan stellt sich im weiteren Verlauf aber einmal mehr dämlich an. Sie täuscht Symptome vor, nur um erneut an Dr. Ron zu geraten und sich verabreden zu können. Wäre es da nicht einfacher den Mann anzurufen oder auf andere Weise in Kontakt zu gelangen? So tritt Susan in ein weiteres Fettnäpfchen und bringt den Arzt dazu einiges an Zeit zu investieren, um hinter Susans Symptome zu kommen. Eigentlich hätte er sie schon alleine deswegen stehen lassen müssen. Doch offenbar gefällt ihm wohl Susan. Nicht vergessen werde ich den Moment, indem Susan sich auszieht, um unwissentlich zu versuchen einen Staubschutz anzuziehen.

Übrigens hätte ich nichts gegen das Susan/Dr. Ron-Pairing einzuwenden, da die Chemie zwischen den Beiden stimmt. Dr. Ron wirkt zwar als Charakter etwas "farblos", doch wenn es weiterhin so amüsante Szenen ergibt wie hier, ist das zu verschmerzen. Zumal ich hoffe, dass sein Charakter noch mehr Tiefe enthält. Man wird es sehen, ob sich zwischen den Beiden etwas entwickeln wird...

Hilfe, die Kinder haben Windpocken

Ich muss sagen, Lynette gefällt mir in dieser Episode sehr wenig bis gar nicht. Ihre Charaktereigenschaft, Menschen nach ihrem Willen abzuändern, koste es was es wolle, kommt hier erneut zum Vorschein. Tom will sich nicht mit Windpocken der Kinder anstecken, um seine Fruchtbarkeit als erwachsener Mann nicht zu gefährden. Lynette dreht daraufhin am Rad, nachdem ihr Tom Gedanken mitteilt, die erklären, wieso er fruchtbar bleiben möchte. Ich kann hier Tom sehr gut verstehen. Man weiß nie was alles passieren wird und gewisse Dinge kann man nicht mehr rückgängig machen, wenn sie einmal passiert sind.

Dass Tom die vorgeschlagene Vasektomie von Lynette letztendlich nicht durchführen lässt, finde ich gut. Klar verstehe ich auch Lynette irgendwo, dass sie die einzige Frau in Toms Leben sein will. Und dieser sich ihren irrationalen Ängsten annimmt. Dennoch geht dies mit einer Vasektomie dann doch zu weit. Auch wenn sich die Scavos keine Kinder mehr wünschen etc. Außerdem selbst unfruchtbar könnte sich Tom nach einem möglichen Ableben Lynettes eine neue Frau suchen.

Die Überraschung hier ist Tom, der offen aussagt, unglücklich mit der aktuellen Situation zu sein. Das habe ich in den letzten Episoden gar nicht wirklich mitbekommen. Wieso fühlt er sich plötzlich so mies? Okay, ich verstehe, dass er lieber einst befördert worden wäre und sicher nicht glücklich über den Jobverlust ist, doch als Hausmann schien er mir bislang nicht unzufrieden zu sein. Das Klischée, dass man als Mann arbeiten und das Geld einbringen muss, um als Mann zu gelten, ist doch schon ziemlich veraltet. Ich finde so einen Rollentausch von Mütter und Väter nicht verkehrt. Ich bin gespannt wie Tom seine miese Lage wieder in den Griff bekommen wird.

Sünde aus der Vergangenheit

Gaby muss sich diesmal mit Freizügigkeiten von früher und den Konsequenzen davon auseinandersetzen. Ihr Exfreund Scott, ein Fotograf, hat Nacktaufnahmen von ihr im Internet veröffentlicht. Sehr gelungen empfinde ich in der Story Ralph, der Gärtner. Wie er Gabrielle so zögerlich von den Fotos berichtet ist einfach köstlich. Er ist offenbar ein Bewunderer von ihr. Irgendwie haben es die Gärtner ganz schön auf Gabrielle abgesehen. Kein Wunder, ist sie doch eine schöne Frau. Ich war auch nicht verwundert, als Carlos ihr eröffnet, dies selbst ausbaden zu müssen. Carlos ist jetzt ein Gut-Mensch und hat nicht Lust darauf erneut zu prügeln und Ärger zu machen. Kann ich ihm nicht übel nehmen, nach der Gefängnissache.

Gaby wäre aber nicht Gaby, wenn sie nicht auf hinterhältigste Weise Carlos manipuliert. Oh Mann, wie sie nackt Yoga auf dem Balkon macht um ihren Mann zu provozieren ist schon amüsant. Doch als Ralph dem anderen Gärtner beim Glotzen versehentlich den Finger abschneidet, ist das sehr schwarzhumorig. Es regt trotz der dramatischen Situation eher zum Lachen an. Letztendlich bekommt Gaby was sie will. Carlos lässt von Scott die Nacktaufnahmen entfernen. Sein Vorhaben vernünftig zu bleiben ist aber schnell passé als Scott abfällige Bemerkungen über Gabys Figur ablässt. Eine nette Füllerstory für zwischendurch.

Missverständnisse

Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass Detective Barton Brees freundliche Gesten falsch auffasste. Bree ist eben eine Anstandsdame und eigentlich stets sehr freundlich und charmant. Als diese sich mit ihm trifft, geht er davon aus, sie will was von ihm. Doch eigentlich will sie nur eine Überprüfung der Applewhites erzielen. Den Nebencharakter Kurt Fuller empfinde ich auch hier in "Desperate Housewives" übrigens als sehr gut eingebracht. Ich kenne ihn auch aus anderen Serien und sogar einem Film. Als Detective Barton brachte er erst hier in der zweiten Staffel Spannung in die Bree-Rex-George-Storyline ein. Und nebenher auch gelungenen Humor. Die Szene im Restaurant ist amüsant als sich das Missverständnis aufklärt. Bree ist dabei richtig schön direkt und dennoch nicht respektlos. Leider hat sie das Pech, dass Detective Barton daraufhin eingeschnappt ist.

Doch im Grunde ist Detective Bartons Handlung daraufhin nicht unbedingt falsch. Bree hat echt zuviel Alkohol getrunken um noch Auto zu fahren. Sie missversteht nun, dass der Detective ihr lediglich die helfende Hand reichen möchte. Sie deutet sein Angebot sie nach Hause zu fahren als Trick. So kommt das was einfach kommen muss. Bree wird wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen und eingebuchtet. Oh man zu witzig ist der Moment als Bree dem Detective gegenüber äußert, er finde schon noch die richtige und er nur trocken meint, na er wolle es zumindest hoffen. Kurz darauf ist Bree schon eingebuchtet und wird von einer anderen Verhafteten als Edelhure gedeutet. Bree hat im weiteren Verlauf kein Glück und ist zu Fuß auf dem Weg Nachhause. Genau passend kommt da Betty um die Ecke gefahren, um sie mitzunehmen. Ausgerechnet die Person, weswegen Bree eigentlich in diesen Schlamassel geraten ist. Ich gebe es zu, dass mir Betty nicht unsympathisch ist. Im Gegenteil. Wie sie Bree zu verstehen gibt, dass sie die Sache für sich behalten wird und diese eigentlich nicht so schlimm sei, ist nobel von ihr. Es ist schon ein bisschen schade, dass Betty bislang so überhaupt nicht in die Hausfrauen-Runde integriert wurde. Aber das will sie wohl nicht um ihr Geheimnis um Caleb zu schützen.

Bree nimmt es jedoch wütend auf als Betty ihr nicht glaubt, nicht betrunken zu sein. Bree in wütender Aktion zu sehen ist immer wieder ein Genuss. Sie spricht Klartext mit Betty und dass da viele Rätsel sind, jene die Nachbarn lösen möchten. Mrs. Applewhite will daraufhin verzweifelt das Haus verkaufen. Ob es ihr jedoch gelingen wird so einfach zu verschwinden? Ein schneller Abgang macht doch die Applewhite-Familie danach doch nur umso verdächtiger. Am Ende erfährt Bree, von Detective Bartons zur Entschuldigung, ein paar Informationen bezüglich des toten Curt Monroe.

Auf zur nächsten Runde

Mike will nun Noah nicht reinen Wein einschenken, nachdem er selbst die Wahrheit erkannte. Zach ist sein Sohn und zu ihm will er nun eine Vater-Sohn-Beziehung aufbauen. Außerdem war es Paul zusammen mit Mary Alice, die Zach groß gezogen haben. Somit ist es verständlich, dass Mike Paul nicht töten konnte. Doch Noah hätte dieses Verständnis vermutlich nicht, schließlich war seine Tochter einst von den Youngs furchtbar getötet und in der Spielzeugtruhe zerstückelt beseitigt worden.

Ich bin gespannt wie lange Mikes Lüge bei Noah Bestand haben wird. Denn Felicia Tilman macht sich nun als Krankenschwester an Mr. Taylor ran und das hat wohl nichts Gutes zu bedeuten. Schließlich will sie Pauls Tod, da sie ihn für den Mord an ihrer Schwester verdächtigt. Ich finde ja erneut aufgewärmte Storys weniger prickelnd, doch hier hat es echt eine Daseinsberechtigung, denn die Storyline hat weiterhin großes Potential inne. Ich bin definitiv gespannt wie man das nun weiterstricken wird.

Fazit

Keine super starke Episode, dennoch eine recht unterhaltsame mit interessanten Vorkommnissen. Brees Situation mit dem Detective Barton, Gabys Nacktaufnahmen-Dilemma oder auch die Susan/Dr. Ron-Szenen punkten sehr. Das Youngs/Tillman/Taylor-Gespann wird interessant erneut aufbereitet. Außerdem ist das Geheimnis der Applewhites weiterhin präsent und rätselhaft in Szene gesetzt. Ich habe nicht viel zu bemängeln. Außer hier Lynettes unschönes Verhalten im Bezug zu Tom. Oder das in manchen Storys der letzte Schwung fehlt. Aber im Gesamtbild ist es solide und gut.

Samuel W - myFanbase

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