Bewertung

Review: #2.16 Der richtige Weg

Foto: James Denton & Teri Hatcher, Desperate Housewives - Copyright: 2005 ABC Studios
James Denton & Teri Hatcher, Desperate Housewives
© 2005 ABC Studios

Der Staffelverlauf befindet sich definitiv auf dem richtigen Weg, denn nun geht es wieder eindeutig spannender zur Sache. Vorbereitungen sind zwar wieder in einigen Storylines angesagt, doch das ist absolut in Ordnung mittendrin in der zweiten Staffel.

Besonders interessant geht es bei dem Trio Paul, Zach und Mike zu. Durch Felicias Intrige kommt es nun zur ersten Attacke seitens Noah auf Paul und man sieht den Mann bereits tot. Lynette muss sich dagegen mit dem Gejammer ihres Mannes auseinandersetzen, der nicht erträgt, dass sie überall das Sagen hat und Susan äußert im falschen Moment, wen sie wirklich liebt. Hochdramatisch geht es dagegen bei den Van de Kamps zu.

"Woher wissen sie, dass ich Makronen gerne esse."

Schon als Detective Sullivan an Pauls Tür anklopft wusste ich, dass das Ärger für Paul bedeuten würde. Noah hat eine Attacke gegen ihn eingefädelt und sogar die Polizei bestochen und als die zwei Männer Paul im Auto ansprechen, da sah ich Paul schon tot. Zur Überraschung aller überlebt er den Angriff jedoch. Felicias Blick daraufhin ist in der Situation einfach göttlich. Sie hat sich ja schon zuvor sichtlich darüber gefreut, dass sie Paul endlich los ist, doch da irrte sie sich wohl gewaltig. Da sie nun erneut in der Wisteria Lane haust, bleibt es weiterhin spannend, denn sie wird ihre Rachepläne an Paul ja wohl weiter ausbauen.

Mike dagegen hat sich komplett auf die Seite von Paul gestellt. Er droht Noah sogar und bringt ihm letztendlich Zach zu Besuch vorbei. Die Situation, als Zach vor Noah steht, ist dabei unfreiwillig komisch. Zumindest Noahs Kommentare, als Zach von ihm mit Druck fordert, Paul in Ruhe zu lassen. Leider hat Zach Mike (versehentlich?) verletzt als er damit herausrückte, dass er Paul als den einzigen bedeutsamen Vater ansieht. Ob das nur ein Spielchen von ihm war, damit Paul nicht weiterhin in Gefahr schweben wird? Der arme Mike hat sich so für ihn eingesetzt und ist nun vor dem Kopf gestoßen worden. Vielleicht hat er sich einfach zu viel erhofft bezüglich Zach. Paul und Mary-Alice hatten den Jungen ja - das muss man einfach gestehen - ordentlich aufwachsen lassen. Da entstand trotz der bizarren Familiengeheimnisse bestimmt eine Bindung. Bin gespannt darauf ob Mike weiterhin daran bemüht ist mit Zach eine Vater-Sohn-Konstellation hinzubekommen. Ich in froh, dass man diese Story eingebracht hat. Denn aktuell sind die Applewhites ja untergetaucht. Nun schon die zweite Episode hintereinander.

Probleme mit dem Boss?

Weit weniger spannend, dafür aber recht emotional ist die Geschichte diesmal bei den Scavos. Es kommt im Grunde genau das, was ich voraus geahnt hatte. Tom kommt nicht damit zurecht, dass Lynette sein neuer Boss ist. Das war mein erster Gedanke als Tom eröffnete, in Lynettes Firma arbeiten zu wollen. Überraschend ist es also nicht was nun passiert. Dennoch ist es nicht uninteressant. Übrigens finde ich es richtig, dass Lynette ihren Mann genauso wie ihre anderen Mitarbeiter behandelt. Es wäre unfair, würde er vorgezogen werden, nur weil er ihr Mann ist. Fies ist natürlich, dass sie ihn ständig oder sehr oft im Blickfeld hat. So weiß sie natürlich darüber Bescheid, wenn er mal die Arbeit schleifen lässt.

Tom fällt es endlich mal auf, dass er sich mehr durchsetzen sollte in der Ehe. In der Firma wird es schwer sein, da Lynette eben höher positioniert ist. Zuhause ist es jedoch etwas anderes. Da sollten beide gleichberechtigt sein. Nur ist das oft leichter gesagt als getan. Von Lynette wissen wir ja bereits, dass sie eine knallharte Frau ist, die mit Kontrollabgabe ihre Probleme hat. Mir gefällt es, wie Tom am Ende deutlich macht, nun etwas dagegen zu unternehmen anstatt nur zu jammern. Die Szene im Fahrstuhl mit den Beiden hat definitiv etwas. Eine nette Storyline im Rahmen des großen Handlungsbogen in der Staffel zwei rund um die Scavos.

Schockierende Enthüllungen

Arme Gaby, armer Carlos! So einfach gestaltet es sich eben nicht, das gewünschte Kind zu bekommen. Gabrielles Reaktion und Spruch als sie erfährt, dass die Beiden sich sozusagen bewerben müssen für die Adoption, ist der Hammer. Die Frau sagt wirklich unverblümt gerne Dinge, die ihr gerade spontan im Kopf kommen.

Leider nützt natürlich die perfekteste Vorbereitung nichts, wenn ihnen ausgerechnet Helen Rowland in der Adoptionsagentur über den Weg läuft. Die Gute schäumt natürlich weiterhin vor Wut und sieht nun die ideale Gelegenheit sich an Gabrielle zu rächen. Ein echt gelungener Schachzug der Autoren, die Rowland-Drohung aus der ersten Staffel erneut einzubringen. Das beweist, dass sie wirkliches Geschick und den Überblick zu den vielen Handlungssträngen inne haben. Am Ende wird deutlich, wie sehr nun Gaby ein Kind wünscht. Sie steigert sich jetzt fast noch mehr hinein als Carlos. Und es wird ein spannender Weg eingeschlagen. Denn nun ist viel Geld im Spiel und ein Anwalt. Doch wie wird er den Beiden ein Kind beschaffen? Kommt es nun zu einer illegalen Situation? Hätte nicht erwartet, dass diese Kinderwunsch-Storyline so fesselnd von den Autoren umgesetzt wird. Ich finde das gut so. Sehr gut sogar und bin gespannt auf die weitere Entwicklung.

Dr. Ron erfährt, was er nicht erfahren sollte

Bei Susan ist es eher soapig mit ihrer Storyline rund um Dr. Ron. Das hat zu Beginn noch nett funktioniert, doch man hat es verpasst, bei Dr. Ron eine interessante Charakterzeichnung vorzunehmen. Ich finde ihn als Süßholz raspelnden, hoffnungslos verliebten Kerl ohne Kanten langweilig. Man kann an ihm einfach nichts geheimnisvolles finden. Die Liebelei zu Susan scheint auch dem Ende zu nahen, denn Susan empfindet nicht das selbe für ihn, wie er anscheinend für sie empfindet. Überhaupt hat es für mich den Anschein, dass Dr. Ron und auch Susans Wandermilz-Operation nur Beiwerk sind. Im Vordergrund steht momentan viel eher der Versicherungsbetrug mit Karl

Schwester Heissel finde ich dazu sehr witzig. Ihr Benehmen ist einfach sehr schräg und sie scheint mir wiederum hoffnungslos in Dr. Ron verliebt zu sein. Karl mischt diesmal auch wieder mit und die Szenen mit ihm punkten alle voll. Er zeigt mit seinem Charme und den coolen Sprüchen erneut klar auf, dass er ideal als Partner an Susans Seite passt. Er ist auch ein Schlitzohr und dadurch interessant. Dummerweise trägt Karl dazu bei, dass der Versicherungsbetrug auffliegt. Und dann erwähnt Susan leider auch noch zum völlig falschen Moment, dass sie Mike immer noch liebt. Interessant übrigens, dass Mike, nachdem er von Zach versehentlich gekränkt wurde, gleich Susan aufsucht. Man kann gut erkennen, worauf die Autoren hinarbeiten. Schade ist nur, dass die Wandermilz-Sache so belanglos nebenher läuft; ganz ohne dramatische Wendung bislang. Wobei jetzt die Möglichkeit dazu da wäre, denn kurz vor der Operation erfährt Dr. Ron ja von Mike und auch von der Ehe mit Karl. Mal sehen was nun geschehen wird...

"Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit"

Brees Konflikt mit Andrew nimmt unterdessen eine neue Dimension an, denn ihr Sohn nutzt es geschickt aus, dass sie ein Alkoholproblem hat und erpresst sie. Er lässt sich ein blaues Auge schlagen und heuert einen Anwalt an, um an das Geld heran zu kommen, das für ihn angespart wurde. Die Story überzeugt mich dermaßen und stellt die anderen Situationen aus der Episode ziemlich in den Schatten. Andrew hat mit seiner Drohung einst nicht übertrieben. Er macht Bree das Leben zur Qual. Eigentlich hat sie mit der Alkoholsucht schon genug um die Ohren und versucht dies verzweifelt vor der Nachbarschaft zu verbergen. Doch vergebens, denn auch Susan und Gaby zumindest wissen nun nach ihren Kindern, Karen und Lynette Bescheid.

Ich hätte nicht erwartet, dass Andrew dermaßen viel Hass auf Bree hegt und soweit gehen würde. Schon alleine die Tatsache, dass er sich von Justin ins Gesicht schlagen lässt, ist hart. Doch die krasseste Aktion ist wohl dann doch die Sache mit dem Anwalt. Bree und der Zuschauer ist zurecht geschockt deswegen. Und nun ist die Story richtig spannend. Denn wird Andrew mit seinem Plan, mündig zu werden durchkommen? Bree nimmt den Kampf auf und schließt sich den Anonymen Alkoholikern an. Das finde ich schonmal super. Indirekt hat Andrew ihr also verholfen, gegen die Alkoholsucht anzukämpfen, auch wenn sie die Treffen vorerst noch nicht ernst genug nimmt.

Die Szenen am Ende zwischen Andrew und Bree in der Küche überzeugen unglaublich und man spürt die Spannung regelrecht. Ich bin gespannt darauf zu sehen, wie weit sich die Situation zwischen den beiden noch zuspitzen wird. Mir tun irgendwie beide Charaktere leid. Ich kann Andrew verstehen, der von seiner Mutter wegkommen will. Und Bree natürlich auch, die stets nur das Beste für ihren Sohn und ihre Familie wollte. Doch durch ihre Intoleranz bezüglich der sexuellen Neigung Andrews, der Kontrollsucht und der Sache mit George und Rex' Tod, hat sie viel Schmerz in Andrew erzeugt.

Fazit

Eine ziemlich ordentliche Episode, was die Qualität betrifft. Die spannenden Situationen rund um Felicias Spielchen bezüglich Noah/Paul und der fesselnde Konflikt bei Bree/Andrew trumpfen. Diese beiden Storylines täuschen beinahe darüber hinweg, dass die anderen Geschichten im Gesamtbild derzeit eigentlich wesentlich langweiliger sind.

Samuel W. - myFanbase

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