Bewertung

Review: #2.18 Unwiderstehlich

Foto: Desperate Housewives - Copyright: 2005 ABC Studios
Desperate Housewives
© 2005 ABC Studios

Diese Episode ist wieder überzeugend. Mir gefällt es wie die Autoren die Geschichten weiterentwickeln, so dass nun Potential da ist, die stellenweise durchwachsene zweite Staffel noch zu einem guten Abschluss zu bringen. Es lässt sich jetzt schon absehen, dass sich heftigere Eskalationen und spannende Momente in der Wisteria Lane anbahnen.

Aufkommende Leidenschaft

Nun konzentrieren sich die Autoren, wie ich es mir gewünscht habe, ganz auf das Dreiergespann um Susan, Karl und Edie. Dr. Ron taucht zwar nochmals auf um Edie alles zu petzen, doch die Entwicklung hat nun bereits eine ziemlich deutliche Form angenommen. Eine, die ordentlich Explosionskraft inne hat, sollte Edie erkennen, was genau zwischen Susan und Karl eigentlich abläuft. Bislang sind zwar die Emotionen lediglich bei Karl immer wieder aufgeblitzt gegenüber Susan, doch nun ist auch Mrs. Meyer ziemlich verändert. Es ist auffällig, wie sie nun häufig in Erinnerungen schwelgen und viel lachen. Man spürt förmlich, dass da etwas in der Luft liegt. Julies Warnsignale ignorieren sie erst total, doch am Ende macht sich Susan dann doch ihre Gedanken im Bezug zu Karl.

Und das sollte Susan auch, denn mit Edie ist wohl nicht zu spaßen. Schon in dieser Episode tickt die Gute aus als sie von Dr. Ron bezüglich der Scheinehe von Karl und Susan erfährt. Der Moment, in dem Edie die Vase nach dein Beiden wirft, spricht Bände. Ich denke wirklich, es ist besser Karl und Susan lassen die Finger voneinander. Wobei man ja sagen muss, dass Edie sich selbst in eine Risikosituation eingebracht hat. Ihr müsste eigentlich klar sein, dass Exfrau und Exmann in der selben Nachbarschaft wieder zueinander finden könnten. Rückblickend hätte also Edie vielleicht einfach besser die Finger von Susans Ex-Mann lassen sollen. Doch nun sind alle schön in die Situation verstrickt. Ich bin gespannt darauf, ob es Susan rechtzeitig schafft, sich von Karl zu distanzieren. Wenn in ihr die alten Gefühle ganz durchkommen könnte die Sache schnell dumm laufen und eskalieren.

Knifflig

Der Bree/Andrew-Konflikt geht auf fesselnde Weise weiter. Genau genommen Andrews Plan, per Gerichtsverfahren mündig zu werden. Diesmal wird Lynette eingebunden und das auf durchaus gelungene Art und Weise. Sie wird sogar regelrecht von Andrews Anwalt dazu gezwungen, eine Zeugen-Aussage im Bezug auf Bree, zu machen.

Hier hat man es gekonnt eingebracht, was bislang zwischen den beiden Freundinnen Bree und Lynette vorgefallen ist. Natürlich weiß Lynette etliche gute Eigenschaften von ihrer Freundin. Leider hat sich Bree aber auch schon einige Fehltritte erlaubt und beispielsweise die Scavo-Kinder geschlagen oder auch ihre eigene Schwiegermutter. Lynette hatte das ja einst mitbekommen. Außerdem wurde Lynette von Bree auch schon belogen. Und der Vorfall bezüglich der alkoholisierten Bree, die die Scavo-Kinder beaufsichtigen sollte, die dann weg in die Stadt liefen, ist natürlich auch noch nicht vergessen. Daher verfolgte ich gespannt mit, wie Lynette vorgehen und welche Aussage sie letztendlich treffen wird.

Mir gefällt auch, dass Gaby kurz in der Sache mitmischt und Lynette gegenüber ihre Meinung äußert. Das funktioniert bislang ganz gut, dass die Freundinnen von den Situationen der anderen sehr häufig etwas mitbekommen. Die Handlungen laufen jeweils nicht nur nebenher ab und das gefällt mir sehr. So wirkt die Nachbarschaft auch wie eine Gemeinschaft, wie man es auch so oft kennt.

Andrew verhält sich diesmal recht unbesonnen. Wieso rechnet er nicht damit, dass Lynette die Situation hinterfragen würde? Zumindest hat es den Anschein, dass er sich darum keine Gedanken gemacht hat. Als ihn Lynette ihn mit der Zeugen-Aussage konfrontiert, reagiert er völlig unbedacht. Lynette ist sowieso eine clevere Person und durchschaut ihn natürlich sofort. Schon Lynettes Mimik verriet mir da, dass sie sich wohl auf Brees Seite stellen wird. Andrew hat wirklich total anders reagiert, als sie es wohl erwartet hat.

Die Szene bezüglich Lynettes Zeugen-Aussage ist dann der Höhepunkt in dieser Folge. Man fühlt und freut sich mit Bree als Lynette diese herzerwärmenden Worte für sie findet. Die direkte Ansprache an Andrew, dass sie Lügner hasse, trifft dann sehr ins Schwarze. Ich bin echt gespannt wie es mit dem Prozess da weitergeht. Wenn sich Andrew vor Gericht auch so ungeschickt verhält, dann kommt er sowieso nicht durch. Es bleibt definitiv interessant, denn noch ist für Bree die Sache nicht vom Tisch.

Bree hat aber eine passende Ablenkung gefunden, nämlich Peter, der ihr hier aber erst einmal den Rücken kehrt. Überraschend stellt sich heraus, dass Peter sexsüchtig ist. Die Szene zu Beginn, beim Kuss mit Bree, strengt definitiv die Lachmuskeln an. Denn plötzlich muss Bree ihre ausgelöste Reaktion miterleben und Peter wird von hier auf jetzt zum Tier. Ich kann nicht beurteilen, ob das völlig überzogen oder authentisch dargestellt wird. Eine sexsüchtige Person kenne ich nicht, aber stelle ich mir weitaus weniger panisch vor. Peter ist ja nach dem Vorfall wie vom Blitz getroffen aus dem Haus gesprintet. Der Kontaktabbruch und Betreuer-Auswechsel mit Donna hat jedoch nicht lange standgehalten. Bree hat sich Peter Mithilfe des Alkoholstricks wieder zurück erobert, kann man sagen. Ich bin gespannt darauf zu erfahren, was die Autoren hier genaueres vorhaben. Es ist schon verdächtig, wie schnell man die Situation zwischen Bree und Peter bereits vertieft hat. Am Ende dieser Episode hat man das Gefühl als würden sich die zwei schon längere Zeit kennen. Derweil ist es gerade mal die zweite Folge. Peter würde zudem super als Partner zu Bree passen. Er wirkt, abgesehen von der Sexsucht, gelassen, entspannt und schlicht angenehm.

"Hingabe der Versuchung, obwohl man daraufhin die Konsequenzen dazu tragen muss"

Carlos und Gaby entdecken hier bereits schnell, dass sie von Libby gelinkt werden. Nach all den Geschenken stoßen sie auf den Freund der falschen Schlange. Die Wut laden die Beiden jedoch beim Anwalt ab, der natürlich nicht erfreut darüber ist, dass die Solis' Libby hinter dem Rücken beschenkten. Er hilft ihnen jedoch weiter an das Baby zu gelangen. Doch ob Frank wirklich der Vater ist bleibt weiterhin fraglich.

Der Storyline hat man schön Tempo verpasst. Ich dachte nicht, dass das Baby so schnell da ist. Doch ein Hin- und Her mit Libby wäre definitiv unnötig gewesen, denn nun sieht der weitere Verlauf sehr vielversprechend aus. Die hübsche Krankenhausszene, in der Gaby bewusst wird, wie sehr sich der Einsatz lohnte, musste schnell einer unschöneren Entdeckung weichen. Es wird nämlich klar, dass durchaus Libby über den Vater des Kindes Bescheid weiß. Gaby will das Baby jedoch nicht mehr hergeben und flüchtet mit Carlos.

In der Situation bei den Solis haben mir besonders Mary-Alice' Abschlussworte sehr gut gefallen. Man bleibt gespannt zurück, wie es nun mit dem entführten Baby weitergeht und ahnt bereits, dass es wahrscheinlich einen schlimmen aber spannenden weiteren Verlauf nehmen wird. Die Solis' werden bestimmt nicht kampflos das Baby wieder aufgeben. Hier steckt wirklich viel Potential drin, um uns Zuschauer in der weiteren Fortsetzung so richtig mitzureißen. Bereits in dieser Episode überzeugt die Storyline mit berührenden Szenen und eben der spannungsgeladenen Flucht mit dem Kind aus dem Krankenhaus.

Rachespielchen

Mir gefällt es gut, dass Felicia weiterhin darauf bedacht ist, Paul das Leben schwer zu machen. Das bringt weiterhin Spannung ins Geschehen, denn was wird sie nun im Alleingang - ohne Mike zur Hilfe - unternehmen? Wobei Mike ihr ja eh nicht mehr, seit er über Zach Bescheid weiß, helfen möchte. Ihre Aktion auf Edies Verlobungsfeier dürfte ihr zudem keine weiteren Freunde einbringen. Ihr seltsames Geschenk von Martha an Edie ist echt der Brüller. (Zahnprothesen! Unglaublich!) Dennoch gelang es Felicia mit ihrer manipulativen, gerissenen Art Paul schnell zu vertreiben. Ich bin gespannt was da noch auf uns zukommt.

Fazit

Eine ganz ordentliche Episode. Besonders die Bree/Lynette-Situation ist sehr spannend inszeniert und hinterlässt einen unvergesslichen Moment. Die Szenen bei Susan/Karl/Edie punkten auch und es ist interessant zu verfolgen, wie sich das Liebesdreieck mehr und mehr zuspitzt. Ähnlich auch bei den Solis' und ihrer Fluchtaktion mit dem Baby. Ich kann sagen, dass mir diesmal alle Geschichten gefallen haben. Mir fehlt nur noch die absolute Zündung. Es darf gerne wieder spannender in der Wisteria Lane werden...

Samuel W. - myFanbase

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