Bewertung

Review: #3.04 Die geheime Geschichte

Foto: James Denton & Nicollette Sheridan, Desperate Housewives - Copyright: 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
James Denton & Nicollette Sheridan, Desperate Housewives
© 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.

Nach dieser Episode bin ich schon sehr auf die Weiteren gespannt. Nicht allein Edies Lüge ist es zu verdanken, dass meine Lachmuskeln angestrengt worden sind.

Durchhaltevermögen

Mit Lynette hat man(n) es sicherlich nicht immer leicht. Besonders nicht, wenn es ums Durchhalten geht. Diesmal muss das Sohn Parker erkennen. So richtig verstehe ich sowieso nicht, was an Baseball so Besonderes sein soll. Nun, sei es drum. Parker kann man verstehen, wenn er aufhören will, da er durch sein schlechtes Spiel gehänselt und verspottet wird. Tom, der dafür offenbar Verständnis hat, lässt seinen Sohn aufhören. Sicher ist er in der Annahme, Kinder soll man zu nichts zwingen. Doch leider, leider, hat er sein Vorhaben nicht mit Lynette abgesprochen. Diese ist nämlich vollkommen dagegen, dass Parker aufgibt. Verständnis hatte ich auch für ihre Sichtweise und Handlung. Anders als ihr Mann möchte sie ihrem Sohn helfen, damit er besser beim Treffen des Balls wird. Nach dieser Szene muss ich vor Lynette wirklich den Hut ziehen. Ich habe bisher noch nicht so viele Mütter erlebt, die ihre Söhne so unterstützen wollen. Eigentlich wäre das nämlich Toms Aufgabe gewesen, doch dieser macht seiner Frau Vorwürfe, da sie die Entscheidung ihres Sohnes nicht akzeptieren kann.

Jedoch versucht sie, ihn zu ermutigen und aufzubauen, dass er doch nicht so schlecht im Spiel wäre. Verstärkt wird dieser Gedanke natürlich noch, als eine andere Mutter offenbart, Parker würde gegen den besten Werfer antreten. Leider konnte ich mir nach dieser Szene mehrmals das Schmunzeln nicht verkneifen. Denn Lynette möchte nicht nur alles wissen, sondern ist auch bereit, ein anderes Kind zu manipulieren. Ihr Plan wäre ja auch beinahe aufgegangen, wenn Nicky (der Werfer) den Ball nicht an den Kopf bekommen hätte und umgefallen wäre. So kam nämlich raus, dass Lynette ihn bestochen hat, damit er nicht zu doll wirft. Nachdem Lynette bemerkt hatte, dass sie mit ihrer Manipulation aufgeflogen ist, konnte ich mich nicht mehr halten vor lachen. Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände dafür, dass es höchste Zeit ist, zu verschwinden. Tolle Szene, bei der meine Lachmuskeln angeregt worden sind.

Fast wäre ihre Methode aufgegangen, denn Parker ist wegen Lynettes Manipulation aus dem Team geflogen. Etwas Besseres hätte eigentlich gar nicht passieren können, so schlecht, wie Parker spielt. Doch durch die Ermutigung von Lynette, ihr Sohn müsse nur mehr üben, packt ihn der Ehrgeiz. Ziemlich dumm gelaufen, da Parker nun einfach mehr üben möchte, um besser zu werden. So zerplatzte der Wunsch der Eltern. Schön war aber mit anzusehen, als Lynette sich für ihren Sohn stark machte und die Erpressung des Trainers hinnahm.

Doch man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben. Auch wenn Parker weiterspielt und die Scavos ihn unterstützen, sah man ihnen mehr als deutlich an, wie erleichtert sie doch waren, als ihr Sohn sich den Fuß verletzte. Ich denke mal, das Thema Baseball ist erledigt und Parker findet einen anderen Sport, in dem er besser ist.

Scheidungskrieg

"Was sich liebt, das neckt sich" kann man immer wieder sehr schön beim Ehepaar Solis anbringen. So ganz kann ich noch immer nicht nachvollziehen, aus welchem Grund sie sich letztlich scheiden lassen wollen. Dass die beiden keine wunderbare Ehe führen, dürfte man schon bemerkt haben. Auch, dass sie öfter gegen einander sticheln. Bei der bevorstehenden Scheidung wird dieses zum Höhepunkt gebracht. Ironischerweise muss man sagen, die beiden lieben sich offenbar noch immer. Zunächst einmal beweist das die Szene, in der Carlos Gaby telefonisch darüber in Kenntnis, dass Mike aufgewacht ist. Wer macht das denn bitte, wenn man sich scheiden lässt? Wenn die beiden freundschaftlich getrennt wären, würde ich dieses Verhalten noch nachvollziehen können. Doch bei den beiden habe ich nicht den Eindruck. Trotzdem haben mich diese ganzen Dialog- und Handlungsweisen sehr amüsiert. Besonders in der Szene, als Bree und Lynette Gaby besuchen, und Carlos nur in Unterwäsche im Haus umher läuft. Ich weiß nicht, wie ich auf so ein Bild reagieren würde. Doch peinlich berührt wäre ich wohl auch. Immerhin ist Carlos in dieser intimen Sache ein Fremder für die beiden Frauen. Ich glaube, ich hätte den Kaffee auch nicht mehr angerührt, nachdem Carlos meinte, er hätte darin uriniert.

Aber nochmal darauf zurückzukommen, dass zwischen den beiden noch immer Liebe besteht. Gaby weiß sehr genau, wie sie Carlos wütend machen kann. Nämlich John Rowland. Verständlich, wenn er sauer wird. Zumal seine Frau erst kürzlich mit dem Gärtner eine Affäre hatte. Sie sagte zwar, sie würde Carlos nicht mehr lieben, doch so recht will ich ihr das nicht abnehmen. Allein schon wegen ihrer Aussage, sie habe mit John nochmals geschlafen, beweist für mich, dass sie testen will, ob Carlos sie noch liebt. Ich bin mir sehr sicher, dass sie das nur getan hat, weil sie auch noch Gefühle für ihren Mann hat. Wir werden sehen, wie der weitere Verlauf sein wird.

Mutter sein ist schwer

Diese Erkenntnis gewinnt Bree, nachdem sie erfahren hat, dass Danielle mit ihrem Geschichtslehrer schläft. So übel ist Bree als Mutter gar nicht. Schön, dass auch Andrew das erkennt und mit ihr ein offenes Gespräch darüber führt. Er macht ihr nicht nur klar, dass sie nicht versagt hat, sondern räumt zudem noch gleich ein, er habe sich schlecht benommen, wofür er die Konsequenzen tragen musste. Es freut mich, dass Andrew so ein Einsehen hat und Bree damit auch ein Stück die Selbstzweifel nimmt. Trotz dessen kann man verstehen, warum Bree den Leuten eine andere Geschichte erzählt, um ihr Versagen nicht gestehen zu müssen. Allerdings denke ich, es wird nicht ewig dauern, bis dies ans Tageslicht kommt. Hoffentlich hat sie dann die Kraft, diese Situation durchzustehen.

Das Lügenmärchen

Oh je, ich ahne nichts Gutes, wenn ich mir das Gesagte von Edie durch den Kopf gehen lasse. Seit der ersten Staffel kämpft Edie um die Gunst von Mike und es scheint ihr tatsächlich zu gelingen, ihn für sich zu gewinnen. Ehrlich gesagt, habe ich auch nichts anderes von ihr erwartet. Zum einen kann sie Susan nicht leiden und zum anderen mag sie Mike unheimlich gern. Das soll nicht heißen, dass ich ihr Handeln gut heiße. Trotzdem empfand ich die Szenen als süß, in denen sie Mike füttert und ihn pflegt. Doch das reicht Edie ja nun mal nicht aus. Demnach ist es nicht allzu überraschend, als sie feststellt, dass Mike sich an komplette zwei Jahre (und an Susan) nicht mehr erinnern kann. Kurzer Hand vertauscht sie einfach alles, und behauptet, Susan wäre die Lügnerin und würde ihm was vorspielen. Das brachte mich zum Grinsen, da ich mir schon den weiteren Verlauf vorstellen konnte, wenn Susan erfährt, dass Edie dahintersteckt und es schaffte, dass Mike sie nicht sehen möchte.

So wenig ich Susan auch abgewinnen kann, doch hatte ich diesmal etwas Mitleid mit ihr. Ich kann verstehen, wenn man irgendwann jemanden zum Reden braucht. Besonders gut ist es dann, wenn dieser Jemand in derselben Lage wie man selbst ist. Es ist wohl ganz natürlich, als sich Susan Vorwürfe gemacht hat, gerade weil es so eine schwierige Situation ist und sie nicht wusste, wie sie mit der Tatsache (Mike ist aus dem Koma erwacht) umgehen soll. Ich hoffe wirklich für sie, sie wird sich von ihren Schuldgefühlen wieder erholen und sich selbst verzeihen können.

Fazit

Wenn mich auch nicht alle Sorylines voll und ganz überzeugen konnten, so war es doch eine Episode, die zu unterhalten wusste. Auf den weiteren Verlauf kann man durchaus gespannt sein.

Daniela S. - myFanbase

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