Bewertung

Review: #3.23 Hochzeitsfieber

Foto: Ricardo Antonio Chavira, Desperate Housewives - Copyright: 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Ricardo Antonio Chavira, Desperate Housewives
© 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.

Die Housewives verabschieden sich mit einem regelrechten Paukenschlag aus der dritten Staffel. Nachdem mehr oder weniger die Romantik in der Finalfolge dominiert hatte, holt uns nicht nur Victor aus dem rosaroten Himmel zurück auf den Boden der hässlichen Tatsachen. Doch von vorne:

Bree & Orson:

Endlich ist mein Lieblings-Housewife wieder in die Wisteria Lane zurückgekehrt, natürlich immer noch genauso darauf bedacht, den perfekten Schein nach außen zu bewahren. Ihre "Schwangerschaft" war für den geübten Zuschauer schnell zu durchschauen und wohl typisch Bree, die perfekt in die prüde Welt der 50er Jahre gepasst hätte. Dass Orson im Gegensatz zu Rex ihr bei jeglicher Albernheit beiseite steht, ist bemerkenswert und rührt wohl daher, dass er (genau wie Bree) den perfekten Gentleman nach außen darstellen muss. Hier haben sich wirklich zwei Menschen gesucht und gefunden.

Susan & Mike:

Wie immer zogen sich die Szenen mit Susan unnötig in die Länge und waren nicht sonderlich spannend anzusehen. Die Idee mit der spontanen Hochzeit im Wald war dennoch zuckersüß und kitschig-romantisch. Und das Unglaublichste ist wohl, dass die Trauung ohne peinlich tollpatschige Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist.

Gaby & Victor:

Auch die Entwicklung ihrer Beziehung hat sich bereits in der letzten Folgen abgezeichnet. Victor heiratet Gabrielle aus purer Berechnung und das auch noch mit Hilfe seines durchtrieben und berechnenden Vater. Die arme naive Gabrielle ist nun gefangen in einer lieblosen Ehe, die nur als PR-Aktion inszeniert wurde. Dass sie sich jedoch sofort wieder in Carlos' Arme stürzt ist für mich vollkommen unverständlich.

Lynette & ihre Mutter:

Warum hat eigentlich niemand in der Wisteria Lane eine normale Beziehung zu seiner Familie?!? Der Dramatik wegen, möchte manch einer entgegnen. Doch zur Abwechslung wäre es mal interessant, eine stinknormale, liebevolle Beziehung zu den Eltern zu sehen. Ich verstehe noch immer nicht ganz, wieso Stella überhaupt zu ihrer Tochter gezogen ist. Um ihr beizustehen? Um zuzusehen, wie sie leidet? Die ständigen Vorwürfe, die die beiden Frauen sich zugeworfen haben, waren so voller Hass und Abneigung, dass ich nicht weiß, warum Stella überhaupt auf der Bildfläche erschienen ist.

Wie Lynette unterdessen mit ihrer Krebserkrankung umgeht, überrascht nicht wirklich. Sie hält sich damit über Wasser, dass sie sich mit Geldproblemen und Familienmanagement ablenkt. Ich bin mir sicher, dass der Zusammenbruch noch kommen wird, denn eine solche Diagnose ist schwierig zu verarbeiten. Außerdem war es realistisch, dass der Streit zwischen Tom und Lynette noch nicht wirklich vorüber ist - eine echte Aussprache konnte wohl seit der Diagnose noch nicht stattfinden.

Edie:

Dass Edie sich das Leben nimmt (oder es zumindest versucht - genaueres werden wir wohl erst in 4.01 erfahren) war wohl die ungewöhnlichste Wendung, die man sich für das Finale hat vorstellen können. Absolut unvorhersehbar und ungeheuer spannend. Und wesentlich interessanter als der Cliffhanger aus der ersten Staffel.

Es wurde zwar schon in den letzten Folgen klar, dass Edie ungeheure Angst vor dem Alleinsein hatte, doch mir will nicht ganz einleuchten, warum die Drehbuchschreiber erst jetzt auf diese Idee gekommen sind. Zwei Jahre lang hat Edie ihr lockeres Leben geliebt und gefeiert. Und nun, ganz plötzlich, nachdem Carlos ihr sagte, sie sei eine schlechte Mutter, ändert sie diese Einstellung plötzlich in das krasse Extrem und klammert, was das Zeug hält.

Das unschöne, von ihr selbst heraufbeschwörte Ende mit Carlos, war zwar vorhersehbar, aber in seiner Intensität unglaublich fesselnd und ihre Reaktion nicht abzusehen. Es sei denn, er war der erste Mann, den sie wahrhaftig und aufrichtig geliebt hatte.

Die dritte Staffel entlässt uns also mit einem mulmigen Gefühl in die Sommerpause, denn dieses Ende war wirklich unerwartet und schwer zu verdauen.

Melanie Brandt - myFanbase

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