Bewertung

Review: #4.02 Kuchenschlacht

Foto: Eva Longoria, Desperate Housewives - Copyright: 2007 American Broadcasting Companies, Inc.. All rights reserved
Eva Longoria, Desperate Housewives
© 2007 American Broadcasting Companies, Inc.. All rights reserved

Nach dem guten Staffelauftakt folgt eine durchwachsene Episode. War in der vorigen Folge noch Wissen das Thema der Stunde, so ist es jetzt wieder das, was man - unter einem Lächeln - verbergen muss: die Trauer, den Schmerz, die Abneigung, den Hass.

Frauen gehen nicht gut

Zunächst zu den schwächeren Aspekten. Meine Fast-Schon-Euphorie, was Teri Hatcher betrifft, wurde erstmal eingebremst. Die kaugummizähe Story um ihre Unfähigkeit, sich bei Entscheidungen klar auf Julies oder Mikes Seite zu stellen, war ziemlich trivial. Einziger Lichtblick: Susan wird auf der Party für eine Stripperin gehalten. Dieses Missverständnis ist durchaus amüsant anzuschauen, wobei ich lieber Bree in einer solchen Situation gesehen hätte.

Eher unangenehm gestaltet sich auch - wie befürchtet - der Plot um Edie, Carlos und Gaby. Das Ganze wirkt einfach zu unglaubwürdig, und es ist mir immer noch nicht klar, ob Edie jetzt eine irre Stalkerin oder einen kurzsichtigen Liebestrottel darstellen soll. Die Idee, Carlos quasi zur Heirat zu erpressen, passt nicht zur sonst so scharfsinnigen Blondine und auch nicht wirklich ins Gesamtbild; der Handlungsstrang wirkt einfach zu offensichtlich konstruiert und plump. Spannend wird das Ganze jedoch durch die Schlussszene: Dass Carlos da einem Auftragskiller Geld rüberschiebt, fände ich zwar ein wenig arg unglaubwürdig. Zutrauen würde ich der Serie allerdings einen einigermaßen makabren Befreiungsschlag. Abwarten.

Frauen auf dem Kriegspfad ... und Freundinnen

Grenzwertig, was originellen Humor angeht, finde ich die Inszenierung der Rivalität zwischen Bree und Katherine. Zwar ist es ein guter Einfall, der Perfektionistin Bree ihre eigene Steigerung zur Seite zu stellen, die sie unter anderem zwingt, sich einmal selbst von außen zu betrachten. Und im Nahkampf geben beide Schauspielerinnen durchaus eine gute Figur ab. Dennoch fehlte mir der letzte Biss und Pepp sowohl in den Aktionen wie auch den Dialogen der beiden.

Am meisten beeindruckt hat mich in dieser Folge ganz klar das Gespräch zwischen Gaby und Lynette bei der Chemotherapie. Überraschende Erkenntnis: Eva Longoria hat es wirklich geschafft, mich zu Tränen zu rühren. Und diese schauspielerische Qualität hätte ich ihr nicht unbedingt zugetraut. Aber wahrscheinlich - ohne ihr eigenes Können schmälern zu wollen - blüht neben einer Sparringspartnerin wie Felicity Huffman jede Darstellerin auf.

Offene Fragen

Werfen wir noch einen Blick auf das Mysterium dieser Staffel. Mit den Ungereimtheiten, was den Verbleib von Dylans Vater und den überstürzten Auszug Katherines angeht, haben wir weitere Fingerzeige erhalten, deren prickelnde Vagheit für mich genau richtig dosiert ist. So lässt sich erstmal weiter trefflich spekulieren, ob - ganz abgesehen von einer möglichen falschen Identität "Dylans" - Katherine den Vater ihrer Tochter, vielleicht in Notwehr, umgebracht hat, der Vater selbst seiner Tochter etwas angetan hat, Katherine jetzt erpresst wird (immerhin deutet sie ja an, etwas offensichtlich Dramatisches für ihre Tochter getan zu haben) und so weiter. Und ganz nebenbei war es schön, endlich mal wieder Brenda Strong zu Gesicht zu bekommen.

Melanie Holtmann - myFanbase

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