Review: #4.15 Muttertag
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Kurz vorm Finale bestätigt diese Episode noch einmal das insgesamt gute Niveau der vierten Staffel. First of all: Susans Baby ist da. Vorher hatte sie allerdings noch Mikes Mama zu überstehen. Wie fast alle Mutterfiguren entpuppt sich auch Adele Delfino als ziemlich skurrile Dame. Im Vergleich zu beispielsweise Brees Schwiegermutter ist die gute Adele allerdings der reinste Sonnenschein und offensichtlich hat sie keine Hintergedanken, sondern ist lediglich etwas, nun ja, offenherzig. Ihr herrlicher Südstaatenakzent und die liebevoll unkompliziert an die Frau gebrachte Lebensweisheit ("... a whore in the bedroom") haben sofort, ich gestehe es, mein Herz gewonnen. Allerdings: Sie sich gerade als Mikes Mutter vorzustellen, fällt doch etwas schwer; der raue Klempner-Sohn (inklusive Mörder-Papa) passt nicht so recht zur Etepetete-Südstaatenlady. Aber um des Spaßes willen verzeihe ich diese kleine Unplausibilität. Gleiches gilt für den doch eher lahmen Gag der vorgetäuschten Wehen.
So. Angenehm flott haben Gaby und Carlos begriffen, was ihre nette Untermieterin wirklich veranstaltet. Dummerweise mögen beide Ellie und besonders Gaby scheint ein richtig schlechtes Gewissen zu entwickeln, als es darum geht, mit der Polizei zu konspirieren. Ich bin noch nicht ganz schlüssig, wie kaltblütig Ellie im Notfall sein wird; also warten wir mal ab, inwieweit sie Gabys schlechtes Gewissen verdient hat. Apropos schlechtes Gewissen: Lynette hat sich einmal nicht im Griff und ohrfeigt das Kind aus der Hölle. Ich kann's ihr nicht verdenken; Kaylas Drohung war ziemlich abgründig gemein. Dazu ein Lob an die Darstellerin: Soviel eiskalte Bosheit habe ich einem Kind in Film und Fernsehen lange nicht mehr so unbesehen abgenommen. Richtig gruselig. Und perfide. Und manipulativ. Ganz offensichtlich genießt sie es, einen Keil zwischen Tom und Lynette zu treiben, und ersterer steckt ja ohnehin im Loyalitätsdilemma zwischen Ehefrau und unehelichem Kind. Gerade diesen Konflikt fand ich – mal abgesehen von Kaylas Verhalten – richtig gut abgebildet. Beider – Toms sowohl als Lynettes – Reaktionen und Gefühle kann man absolut nachvollziehen. Spannend wird sein, wie Tom auf Kaylas Behauptung, Lynette habe sie schon oft geschlagen, reagiert (ganz abgesehen davon, was die zuständigen Behörden davon halten).
Edie, Bree, Orson und die Lüge, die in die Welt kam: Jetzt ist also das Fass übergelaufen. Auch hier fand ich den Anlass für sich jetzt nicht unbedingt zwingend für die heftige Reaktion der Hausfrauen. Edie hat sich schon einiges geleistet und das wurde storytechnisch immer anders abgefangen. Abgesehen davon hat auch Bree noch Leichen im Keller; man denke nur an George, den irren Apotheker, oder an Juanita Solis, die ihr damals noch recht unbeherrschtes Söhnchen überfahren hat. Überhaupt Bree: Ich ahnte schon, dass sie gegenüber Orson die "Du-bist-nicht-sein-Vater" – Karte spielen würde. Puh, ganz mies. Aber irgendwie kann ich Bree trotzdem nie wirklich böse sein. Ich hoffe auf eine Versöhnung mit Orson; die beiden passen doch zu gut zueinander.
Kommen wir zur Hauptsache: Dylan. Für eifrige Verschwörungstheoretiker kam Erkenntnis a: Dylan ist nicht Waynes Tochter ebenso wenig überraschend wie Erkenntnis b: Dylan ist auch nicht Dylan. Ich für meinen Teil bin höchst gespannt, wie sich das Ganze aufklären wird: Liegt die echte Dylan im mit Steinen bezeichneten Ort im Wald, den Katherine zum Heulen aufgesucht hat? Wer ist das Mädchen, das jetzt unter Dylans Namen lebt? Was ist mit der echten Dylan passiert? Und wer ist der Vater der falschen Dylan, der ja offensichtlich (laut Zettel der kranken Tante) umgebracht wurde? Zumindest scheint Wayne mit dem Geheimnis direkt nichts zu tun zu haben. Ich bin offen für jede verblüffende, brillante, atemraubende Auflösung – nur bitte keine Nullachtfünfzehn-Nummer. Momentan ergibt jedenfalls für mich nichts Naheliegendes einen Sinn.
So oder so: Das Finale verspricht in vielerlei Hinsicht Hochspannung: Was ist mit Dylan? Was unternimmt Wayne? Was geschieht mit Lynette und Kayla? Was passiert mit Ellie? Und was ist mit dem fürs Finale angekündigten Twist, der ja mittlerweile munter diskutiert wird? Ein paar Worte noch zum Thema der Episode: "Mother Said". Ein schönes Band durch alle Storylines - alle Hausfrauen handeln gerade als Mutter (Bree, Katherine), scheitern als Mutter (Lynette), werden Mutter (Susan), flüchten sich in die Mutterrolle (Edie) oder werden ein ganz kleines Bisschen mit einer verglichen (Gaby), und überhaupt ist es gerade das gar nicht so einfache Muttersein, das den Ton der Folge bestimmt und darüber hinaus wirken wird. Denn – im einen Fall noch in dieser Staffel, im anderen vielleicht später einmal – zumindest Katherine und Bree werden als Mütter noch besonders gefordert sein. Wie – warten wir's ab.
Melanie Holtmann - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Mother SaidErstausstrahlung (US): 11.05.2008
Erstausstrahlung (DE): 26.11.2008
Regie: David Warren
Drehbuch: Chuck Ranberg & Anne Flett-Giordano
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