Bewertung

Review: #5.20 Die Wendung

Foto: Desperate Housewives - Copyright: ABC/Randee St. Nicholas
Desperate Housewives
© ABC/Randee St. Nicholas

Nach der letzten Episode, die eher etwas aus der Reihe tanzte, kehren wir mit #5.20 Rose's Turn endlich wieder zum Tagesgeschehen zurück. Leider muss ich diese Rückkehr als eher enttäuschend beurteilen. Es ist nicht wirklich viel Interessantes passiert und bei manchen Sachen habe ich den Eindruck, dass sich einiges wiederholt und nicht auf eine gute Art und Weise.

I did not raise you to be bitchy...

Was mir immer wieder gut gefällt, ist die mittlerweile wirklich sehr schöne Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Bree und Andrew. Wenn man sich da mal erinnert, für wie viel Familiendrama die van de Kamps herhalten mussten, ist das wirklich unglaublich. Ich würde es ja schön finden, wenn die Familie insgesamt etwas mehr thematisiert wird. Leider geht es ja, wenn es um Bree geht, eigentlich nur noch um Orson, wie auch in ihrer aktuellen Story. Dass Andrew sich so um sie sorgt, hat mir jedenfalls gut gefallen, ebenso dass sie sich sofort an ihren Sohn wendet, als sie Hilfe braucht. Denn sicher war es für sie auch nicht leicht, sich einzugestehen, dass ihre Ehe am Ende ist.

Trotz allem bin ich doch ein wenig verwundert über diese Entwicklung. Irgendwie ging mir das alles etwas schnell. Klar, durch den Zeitsprung haben wir nicht wirklich mitbekommen, wie sich Bree durch ihre Arbeit verändert hat, durch den Verlust von Benjamin und Orsons Gefängnisaufenthalt. Aber das ist ja nun mal nicht die Schuld des Zuschauers. Dann hätte man eben diesen Zeitsprung nicht machen sollen oder mehr Flashbacks zeigen sollen. Insgesamt bin ich mehr als unzufrieden, wie man mit dem Zeitsprung bisher umgegangen ist, aber ich lasse mich noch überraschen, was da kommt.

Wie auch immer, Orsons Verhalten kann man vielleicht auf einem völlig abgehobenen Level nachvollziehen. Als Serienzuschauer jedoch nervt es mich, ich finde es vollkommen absurd und auch in dramatechnischer Hinsicht keinesfalls befriedigend. Vielmehr fühlt es sich nach einer Füllerstory an für eine Bree, die offensichtlich einfach zu lange (zumindest annähernd) glücklich gewesen ist. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich gutheißen soll, dass nun eine weitere Ehe für sie vor dem Aus steht. Orson hat mir zwischenzeitlich wirklich gut gefallen und ich kann mir auch schwer vorstellen, wo man so schnell wieder jemand Interessanten für Bree aufgabeln wird... Was mich auch sehr genervt hat, war Orsons Lüge bezüglich der armen Oma, um seinen eigenen Arsch zu retten. Interessant auch hierbei, dass Staffel 5 erneut eine Season der Wiederholung ist. Es war immerhin nicht das erste Mal in dieser Staffel, dass einer der Männer der Housewives versucht hat, einer alten Frau Demenz anzuhängen...

Everyone tries to cover up what they don't want others to see.

Okay, ich muss zugeben, dass ein großer Teil der Dave-Story mich in dieser Episode wirklich überzeugt hat, so dass man meinen könnte, so eine niedrige Punktzahl sei nicht gerechtfertigt. Leider führte das langweilig und vorhersehbare Ende von Daves Trauer um Edie leider zu einem hohen Punktabzug, der die lustigen und schönen Szenen mit ihm und Susan nicht wiedergutmachen kann.

Daves Zustand war wirklich interessant und v.a. die Tatsache, dass er sich Susan dann am Ende doch so geöffnet hat. Das und seine Reaktion, als er Edie würgte, zeigen ja doch, dass er ein Psychopath mit Herz ist. Ob das allerdings Potential hat, dass er wie Katherine in den Hauptcast aufgenommen wird, bezweifle ich, wenn ich den Schauspieler auch durchaus gut finde. Aber die einzige Möglichkeit wäre, dass Dave vollkommen bekehrt wird oder seine Rache weiterhin in sich trägt wie eine tickende Zeitbombe. Ersteres wie zweiteres würden das Staffelgeheimnis damit vollkommen obsolet machen und damit die Staffel teilweise zu einer Zeitverschwendung degradieren. Ich persönlich muss ja sagen, dass ich DH noch nie wegen der Staffelgeheimnisse geschaut habe. Vielleicht hat mir gerade auch deswegen Staffel 1 noch nicht so wirklich gefallen und ich entdecke erst jetzt, wie sehr mit die Housewives mittlerweile ans Herz gewachsen sind. Von den übrigen Storys her war die Staffel jedenfalls nicht völlig überflüssig, wenn es auch einige Wiederholungen gab und in meinen Augen der Zeitsprung wie gesagt nicht wirklich vollständig ausgenutzt wurde.

Tja, Mike und Katherine sind wohl jetzt sicher, wobei mich die beiden mittlerweile auch etwas langweilen. Am Anfang, als sie so nebenher einfach zusammen waren, war ja in Ordnung, aber dass nun diese Bindungsbesessenheit einzuführen, wirkt irgendwie auch wieder so, als wolle man künstlich Drama erzeugen, wo keines ist - mehr nicht.

Friends with a small "f"

Während es in Gabys und Carlos' Situation in dieser Staffel bereits an einigen Stellen Déjà-Vu-Erlebnisse gab, haben wir nun bei Tom und Lynette eine ähnliche Konstellation. Lynette geht wieder arbeiten, Tom spielt den Hausmann und ist nicht glücklich damit. Hoffentlich wird dadurch nicht irgendwie eine Endlosschleife weitergeführt, in der Tom bald wieder nach seiner Berufung sucht, Lynette dafür alles aufgeben muss, ihn seinem Traum folgen lässt, der wieder platzt, woraufhin Lynette wieder arbeiten geht usw. Des Weiteren hoffe ich, dass die zarten Anspielungen zwischen Carlos und Lynette wirklich dabei bleiben, eine lustige Nebenstory zu sein. Es ist in Serien selten so (zumindest in stark dramaorienterten Shows), dass Storys, die nebensächlich wirken, keine Wirkung nach sich ziehen. Ob das nun ein aufkeimender Streit zwischen Tom und Lynette oder etwas Anderes als Freundschaft zwischen Lynette und Carlos sein soll, ist mir egal. Ich halte es bei beiden Möglichkeiten wie ein trotziges kleines Kind, das keine Lust auf Spinat hat: Will nicht!

Tom und Lynette sind nämlich eines meiner Lieblings-DH-Paare. Dass sie aber immer wieder die gleichen Probleme zu haben scheinen, die sich dann doch irgendwie wieder einrenken, macht mich ein wenig stutzig und ich weiß nicht so recht, ob ich das als gut oder schlecht einschätzen soll. Einerseits hat Carlos Recht, dass es schon etwas Besonderes ist, dass die beiden nach so vielen Jahren Ehe immer noch eifersüchtig aufeinander sind. Vielleicht haben viele andere Paare diese Probleme der beiden einfach nicht so häufig, weil es ihnen irgendwann egal ist. Andererseits zeigt das jedoch auch, dass die beiden über bestimmte Sachen einfach nie hinweg zu kommen scheinen, die also nie hinreichend geklärt werden. Vielleicht zeigt die Serie aber auch einfach Alterserscheinungen und Marc Cherry glaubte - schlau, wie er ist - den Zuschauern nach mittlerweile vier Jahren bereits gezeigte Storys als neue Innovationen verkaufen zu können. Das mag ja eine nette Idee sein, aber nicht bereits nach vier Jahren!

Gaby als Freundin hat mir in dieser Folge hingegen gefallen. Sowohl für Lynette (mit großem F) und für Tom (mit kleinem). Wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich als Freundin mit großem F von Lynette ihr allerdings auch davon erzählen, dass ich weiß, dass sich Probleme in ihrer Beziehung anbahnen und sie ihrem Mann vielleicht mehr Beachtung schenken sollte. Gut, das könnte auch als Vertrauensbruch angesehen werden, sollte Tom davon erfahren. Dann sollte Gaby in meinen Augen zumindest nicht völlig tatenlos zusehen, wie die Ehe der beiden Schiffbruch erleidet, sollte es so weit kommen. Aber bis dahin ist ja sicherlich noch lange hin und einige Möglichkeiten werden sich für sie ergeben. Manchmal ist es vielleicht auch einfach falsch, sich einzumischen, besonders da Tom und Lynette ja als Ehepaar eine sehr robuste Beziehung führen. Gabys Gartenverein jedenfalls war ein wenig gähnwürdig und kann maximal als weiterer Schritt in Richtung "alte Gaby" angesehen werden. An Story gab er sonst jedenfalls nicht viel her, auch was den Humor anging.

Fazit

Die Housewives gefallen mir momentan, trotz einiger schwacher Folgen in den letzten Wochen. Das, was uns diesmal geboten wurde, war jedenfalls relativ langweilig und ereignislos, was fast absurd wirkt, wenn man sich mal vor Augen führt, wie viele Episoden in dieser Staffel bereits mehr oder weniger Füller waren. Für diese Staffel kann ich nur hoffen, dass sie mit einem großen Knall endet und das Staffelgeheimnis, auch wenn es mir nicht soo wichtig ist, dann doch nicht so einfach zu Ende geführt wird, wie es derzeit den Anschein hat.

Nadine Watz - myFanbase

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