Review: #7.04 Die Handtasche einer Frau
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Diese Episode fing erst etwas schwach an, bevor man die Stärke der einzelnen Handlungsstränge erkennen konnte. Lynette merkte, dass sie ohne fremde Hilfe nicht zurechtkommt und macht ihrer Tochter deutlich, dass diese nur Kind sein sollte. Währenddessen entsteht ein Kampf zwischen Bree und Renée, welcher freundschaftlich endet und Gaby gefährdet ihr Verhältnis zu den Sanchez'.
Beschenkung und Gefährdung
Nachdem Gaby mit der möglichen Tatsache, nie ihre leibliche Tochter kennenzulernen, nicht leben konnte, findet in dieser Episode das erste Treffen zwischen den Familien statt. Es war sehr amüsant, wie ähnlich die kleine Grace und Gaby sich doch sind. Dennoch fand ich diese Ähnlichkeit etwas zu deutlich. Ich hätte mir eher gewünscht, dass man es etwas mehr nebenbei einstreut. Trotzdem war es witzig, als Carlos meinte, er bräuchte keinen Gentest, um seine leibliche Tochter zu erkennen.
Grace ist ein zuckersüßes, kleines Mädchen, welches den Anschein auf mich machte, trotz ärmlicher Verhältnisse glücklich zu sein und eine gute Erziehung durch Carmen und Hector genossen zu haben. Vielleicht empfand ich diesen Handlungsbogen gerade deswegen so künstlich. Auch weil man Gaby als Rabenmutter dastehen ließ, als Juanita um Geld für ein Eis gebeten hat und Gaby sie anbrüllte. Das wirft natürlich kein gutes Licht auf die Erziehung des Kindes. Dabei ist Gaby gar keine so schlechte Mutter, wenn man an die Szene aus #7.01 Wer erinnert sich an Paul? denkt. In dieser machte Gaby ihrer angeblichen Tochter Juanita nämlich klar, wie groß ihre Angst um diese wäre. Doch diese frappierende Ähnlichkeit zu Grace veranlasste Gaby dazu, ihrer "neuen" Tochter ebenfalls eine Handtasche zu kaufen (gegen den Willen der Eltern). Es ist zwar eine schöne und rührende Geste gewesen, dennoch konnte ich Carmens Reaktion auf das Geschenk vollkommen verstehen. Wie ich bereits schrieb, wirkt Grace wie ein glückliches Kind, das auch mit weniger zufrieden und auf keine teuren Sachen angewiesen ist. Möglicherweise hat Carmen nun die Befürchtung, Grace könne nun nicht mehr mit den Sachen zufrieden sein, die sie hat. Schön, dass auch Carlos diesen Faktor erkannt hat und es seiner Frau begreiflich machen wollte.
Doch allem Anschein nach scheinen seine Worte bei Gaby nicht gefruchtet zu haben und ich frage mich, warum sie Grace nicht einfach angeboten hat, die Kette zu tragen, wenn sie zu Besuch bei Familie Solis ist. Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass sie neidisch auf das gemeinsame Backen von Juanita und Carmen war und dadurch wollte, dass ihre leibliche Tochter etwas von ihr besitzt. Allerdings befürchte ich, dass dieses wertvolle Geschenk noch böses Blut zwischen den beiden Müttern verursachen könnte, sollte Carmen die teure Kette finden. Das verspricht in jedem Fall Spannung.
Hilfe benötigt
Bei diesem Handlungsstrang tat mir Lynette in so manchen Punkten leid. Fünf Kinder und ein Mann, der eine Wochenbettdepression hat – das kann einen ja nur überfordern. Es freute mich sehr, als Penny ihrer Mutter Hilfe anboten hat. Dadurch wurde deutlich, wie wichtig es Penny ist, Lynette zu unterstützen. Vielleicht lag es auch an dem Gespräch der beiden aus #6.16 Verführung. Dort wurde in meinen Augen schon deutlich, dass das Mädchen ihre Mutter unterstützen würde. Vielleicht ist das Pennys Art sich nochmals für ihr Verhalten und den Hass auf das Baby zu entschuldigen.
Jedoch konnte ich mir schon denken, dass das Hilfsangebot der Tochter schnell zu Schwierigkeiten führen würde. Zwar hatte ich nicht wirklich den Eindruck, Lynette würde ihr Kind ausnutzen, dennoch erweckte es in der Schule den Eindruck. In der Szene mit Pennys Direktorin tat mir die fünffache Mutter schon sehr leid. Es ist schön für die Direktorin, acht Kinder und Job unter einen Hut zu bekommen. Aber wahrscheinlich liegt das auch nur daran, weil ihre Kinder nicht solche Chaoten und Faulpelze wie Lynettes sind. Diesen Eindruck bekam ich, nachdem dem Zuschauer das Familienfoto präsentiert worden ist.
Sehr gut gefallen hat mir dann das anschließende Gespräch zwischen Lynette und Penny, nachdem sie erfahren hat, wie viel Arbeit die Tochter ihr doch abnimmt. Gleichzeitig ist es aber auch irgendwie erschreckend, dass gerade die Jüngste erkennen muss, wie ausgelaugt die Mutter ist und dieses aussprechen muss. Zum Glück hat das auch Lynette selbst die Augen geöffnet, die Tom klarmachte, eine Haushaltshilfe zu benötigen. Ich hoffe sehr, dass Tom der Bitte seiner Frau nachkommt. Ich habe nämlich starke Zweifel daran, ob er sein Versprechen – Lynette zu helfen – einhalten wird. Warten wir einfach mal ab.
Welches Spiel treibt Paul?
Erst einmal muss ich sagen, dass Paul mir in dieser Staffel sehr viel sympathischer ist als am Anfang der Serie. Woran das genau liegt, weiß ich nicht. Aber ich habe den Eindruck, dass er nicht mehr ganz so böse wirkt.
Jedoch gehe ich von einer Tatsache aus: Er hat irgendetwas vor. Allein schon die Sache mit dem Hauskauf spricht dafür. Warum kauft er sein altes Haus, welches er a) schon hätte kaufen können, als er wieder in die Straße zog und b) ihn alles an die verstorbene Mary-Alice erinnert und vor allem, warum verschweigt er das Beth? Ich meine sie wirkt schon sehr naiv und macht nicht gerade den Eindruck, als habe sie in so einer Sache das nötige Verständnis. Dennoch hätte Paul es ihr sagen müssen. Denn ich denke, nachdem sie nun Wind davon bekommen hat, wird Beth auch weiternachhaken.
Aber nicht nur der (unnötige?) Hauskauf gibt Grund zur Besorgnis. Ich glaube, Paul war derjenige der das Plakat mit Susan mitgenommen hat. Aber aus welchem Grund? Was will er denn damit? Das sind Fragen, welche hoffentlich in nächster Zeit aufgeklärt werden.
Angst vorm Auffliegen
Susan ist wirklich der Knaller. Zumindest, wenn man diesen Handlungsstrang beurteilt. Ich fand es so witzig, wie stolz Mike war, weil Susan angeblich soviel Schmuck verkauft hat. Er wäre sicher nicht sonderlich begeistert, wenn er die wahre Einnahmequelle kennen würde. Dabei fände ich das recht interessant, wenn es doch zum Gespräch zwischen Susan und Mike kommen würde.
Aber vielleicht kommt dieses Gespräch viel schneller, als man denkt. Nachdem Maxine also Susan hat wissen lassen, dass eine Werbekampagne starten soll, wollte diese davor noch aussteigen. Nur leider war diese Kampagne schneller da, als Susan aussteigen konnte. Da diese für die ein oder andere Tollpatschigkeit bekannt ist, ließ diese nicht lang auf sich warten. Mich hat es sehr amüsiert, wie Susan an diesem übergroßen Plakat hing und versuchte, es mit ihrem Körper zu verdecken. Ein Wunder, dass sie mit ihrem Geschrei kein weiteres Aufsehen erweckte. Jedoch blieb ihre Tat nicht ohne einen Haken. Maxine hat es zwar geschafft, dass die Plakate mit Susan abgenommen worden sind, doch sowas kostet ja auch Geld. Geld, welches Susan in Höhe von 9.000 Dollar zurückzahlen soll. Das Ironische an dieser ganzen Sache ist ja auch, dass die Familie Delfino gar nicht so viel Geld hat und das, was Susan durch ihren extravaganten Putzjob verdient hat, würde auf dem Konto fehlen und dieses Fehlen würde Mike auffallen. Egal wie Susan es dreht und wendet: Über kurz oder lang wird sie nicht drum herum kommen, Mike einzuweihen.
Kampf der Gigantinnen
Bereits in der letzten Episode haben mich Renée und Bree sehr amüsiert und ich hätte nicht gedacht, dass in dieser Episode noch einer drauf gesetzt wird. Mein Fall wäre Keith zwar nicht unbedingt, aber Geschmäcker sind bekanntermaßen verschieden. Nicht bei den beiden Frauen, die in Scheidung leben. Bree und Renée haben also beide ein Auge auf den Handwerker geworfen, wobei Bree es nie offen zugeben würde.
Vielleicht nutzte Renée deshalb die Gunst der Stunde, nachdem sie von Lynette erfuhr, dass die rothaarige Nachbarin bereits Oma ist. Allein schon wie Renée auf diese Nachricht reagiert hat, ließ mich freudig erwarten, was ihr nächster Schachzug ist. Jedoch hätte ich nie und nimmer geglaubt, dass sie Danielle und Benjamin gleich einfliegen lässt. Dennoch konnte ich herzhaft auflachen, als die beiden vor der Tür standen und Bree das gar nicht so recht war. Schlimmer oder besser gesagt, witziger war es, als Bree laut meinte, Benjamin solle sie nicht Oma nennen. Es ist ja auch peinlich, vor dem jugendhaften Liebhaber so bezeichnet zu werden. Als wenn das nicht schon genug wäre, ließ Renée Danielle in dem Glauben, ihre Mutter habe Schwierigkeiten sich an die Scheidung zu gewöhnen.
Natürlich konnte sich Bree das nicht auf sich sitzen lassen und niemand Geringeres als Lynette gab auch hier den Tipp, wie sie sich an der neuen Nachbarin rächen könnte. Dass Vanessa Williams komödiantisches Talent hat, war mir schon bei „Ugly Betty“ bewusst. Dass es mich aber derartig zum Lachen bringt, damit hätte ich bei Weitem nicht gedacht.
Renée und Keith sind in einem schicken Restaurant es und eigentlich ist alles perfekt. Tja, eigentlich. Doch als plötzlich ein kleinwüchsiger Mann vor Renée steht, gibt es für sie kein Halten mehr. Ich bin so in Lachen ausgebrochen, nachdem sie nicht nur lauthals schrie, sondern auch noch auf die Sitzbank kletterte und sich damit komplett lächerlich machte. Natürlich war dies ein Plan von Bree, die Renées Panikattacke ebenfalls sehr amüsant fand. Schade, das nicht aufgeklärt wurde, warum Kleinwüchsige bei Renée Panik auslösen.
Ich bin mal gespannt, ob dieser Kampf zwischen den beiden Frauen noch weitergeht. Irgendwie kann und möchte ich mir auch nicht vorstellen, dass Renée einfach so klein beigibt. Jedoch war es eine schöne Schlussszene zwischen den beiden, nachdem Renée freiwillig aufgab und Bree die Freundschaft angeboten hat. Amüsant wäre es allerdings noch, wenn die beide herausfinden würden, dass Lynette für alles verantwortlich war. Warten wir einfach mal ab.
Fazit
Diese Episode hat am Anfang ein wenig geschwächelt, konnte dann aber gut an Fahrt aufnehmen und diese auch beibehalten. Obwohl es auch keine so überragende Storyline gab, konnte man mit schönen und witzigen Momenten bei Lynette und Penny wie auch bei Bree und Renée überzeugen.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Thing That Counts is What's InsideErstausstrahlung (US): 17.10.2010
Erstausstrahlung (DE): 26.01.2011
Regie: David Grossman
Drehbuch: Jason Ganzel
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