Bewertung

Review: #2.03 Der düstere Begleiter

Auf Ritas ausdrücklichem Wunsch hin besucht Dexter nun also eine Gruppe für Suchtkranke. Nach anfänglicher Abneigung beginnt Dexter, diese Art der Therapie zu schätzen zu lernen, zumal sie ihm sogar Doakes vom Hals schafft. Zwar kann Dexter seine wahre Sucht, das Morden, nicht benennen, doch er kann metaphorisch von seinem "dunklen Begleiter" sprechen und sich so Einiges von der Seele reden. Als Doakes ihn in der Gruppe sieht, glaubt er, Dexters Geheimnis – eine Sucht nach Rauschmittel – endlich aufgedeckt zu haben und lässt davon ab, Dexter weiterhin zu beschatten. Somit kann Dexter nun wieder ungestört seinem dunklen Begleiter nachgeben und Morde begehen.

Dass Dexter aus der Gruppentherapie durchaus etwas für sich herausholen kann, ohne seine wahre Sucht zu offenbaren, kommt für mich nicht überraschend, womit ich allerdings nicht gerechnet habe, ist Lila. Die attraktive junge Frau wird Dexters Betreuerin und scheint mit ihm auf einer Wellenlänge zu liegen. Ob sie auch mordet, wissen wir zwar nicht, doch ihr ganzes Auftreten lässt vermuten, dass auch sie einen dunklen Begleiter hat. Als Rita sieht, wen sich Dexter da als Betreuerin ausgewählt hat, ist sie geschockt. Ob Rita erstmal nur wegen Lilas gutem Aussehen beunruhigt ist, oder sofort spürt, dass Lila eine Seelenverwandte von Dexter sein könnte, sei dahingestellt, letztlich halte ich Ritas Sorgen für berechtigt.

Derweil geht die Jagd nach dem Bay Harbor Butcher munter weiter und ausgerechnet Debra entdeckt eine mögliche Gemeinsamkeit der Opfer, nämlich, dass sie Verbrecher waren, denen die Justiz nicht beikommen konnte. Noch ist Dexter weit davon entfernt, ein Verdächtiger zu sein, doch in Sicherheit wiegen darf er sich nicht. Auch in dieser Episode macht der Chefermittler vom FBI, Frank Lundy, wieder einen positiven Eindruck. Er ist klug, umsichtig und kann gut mit Menschen umgehen. Er schenkt Debra Vertrauen, das sie ihm auch zurückzuzahlen scheint. Es gefällt mir, dass man für die Rolle von Dexters Verfolger einen sympathischen und starken Charakter gewählt hat.

Anders sieht es bei Pasquale aus. Ihre private Krise setzt sich fort und beeinflusst weiterhin massiv ihre Arbeit, so dass auch der Captain langsam anfängt, sie in Frage zu stellen. Dass Laguerta sich weigert, vor dem Captain schlecht über Pasquale zu sprechen, werte ich dabei weniger als Akt der Solidarität, sondern vielmehr als eine Maßnahme, um dem Captain nicht ins offene Messer zu laufen und Aussagen zu tätigen, die er später noch mal gegen sie verwenden könnte. Nach wie vor bin ich mit dieser Storyline nicht glücklich, denn Pasquale ist mittlerweile nur noch ein Häufchen Elend, bekommt die Polizeiarbeit überhaupt nicht mehr auf die Reihe und schnüffelt nur noch ihrem Verlobten hinterher. Natürlich ist es menschlich, dass man darunter leidet, von einem geliebten Menschen betrogen zu werden (oder scheinbar betrogen zu werden), doch Pasquale bewahrt für eine hochdekorierte Polizistin doch erschreckend wenig berufliche Professionalität. Ein positives Bild von weiblichen Führungskräften wird damit auch nicht gerade gezeichnet. Ich gehe stark davon aus, dass wir uns in den nächsten zwei oder drei Episoden von Pasquale verabschieden müssen.

Maret Hosemann - myFanbase

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