Bewertung

Review: #2.04 Hitzewelle

Zum ersten Mal greift Dexter mit einer zielgerichteten Sabotageaktion in die Ermittlungen gegen den Bay Harbor Butcher ein und zerstört die Kühlanlage der provisorischen Leichenhalle, so dass die toten Körper in der heißen Sommerhitze von Miami regelrecht schmelzen. Trotzdem hat die Polizei mit den von Dexter zur Beschwerung der Leichensäcke verwendeten Steinen noch immer viel versprechende Beweise.

Schon immer ließ sich darüber streiten, ob es so etwas wie den perfekten Mord wirklich gibt. Durch die stetigen Fortschritte der Forensik (in der Realität und im TV) wird diese Frage noch spannender und tendiert mehr als noch vor wenigen Jahren zu "Nein, gibt es nicht". Auch Dexter muss langsam erkennen, dass er nicht an alles gedacht hat und es Spuren gibt, die zu ihm führen könnten. Natürlich keine Fingerabdrücke und keine DNS, aber spezielle Steine von bestimmten Uferregionen, die er verwendet hat. Dexter wird noch häufiger aktiv werden müssen, um nicht in der Todeszelle zu enden, und darauf bin ich schon sehr gespannt.

Nebenbei lernen wir Ritas Mutter kennen, die durchaus einen scharfen Blick besitzt und erkennt, dass Dexter seine Geheimnisse hat. Welche Rolle die Dame noch spielen wird, bleibt abzuwarten. Wenn sie versuchen sollte, Dexter aus dem Leben ihrer Tochter zu drängen, könnte sie jetzt, da Lila auf Dexters Radar aufgetaucht ist, durchaus Erfolg damit haben. Wenn Dexter es bei Rita dauernd mit einer misstrauischen Mama zu tun bekommt und außerdem noch mit Ritas wachsender Eifersucht auf Lila konfrontiert wird, steht zu befürchten, dass er sich tatsächlich zu Lila flüchtet, deren Faszination für makabere Kunst und echte Leichen ihm zusagt. Ich persönlich sehe Lila als echte Bedrohung für das Paar Dexter & Rita und glaube keine Sekunde, dass sie nur als platonische, ungefährliche Beraterin für Dexter in die Serie geschrieben wurde.

Die Story um Pasquale ist nun endlich beendet und Laguerta hat ihren alten Posten zurück. Diese ganze Geschichte hat mich von Beginn an enttäuscht und mich zuletzt maßgeblich daran gehindert, den Episoden die volle Punktzahl zu geben. Laguerta konnte sich dank Pasquales privater Probleme schon seit geraumer Zeit wieder sehr positiv vor dem Captain inszenieren, nun stellt sich heraus, dass sie Pasquales Probleme nicht nur ausgenutzt, sondern sogar selbst verursacht hat, denn sie war diejenige, die mit Pasquales Verlobten eine Affäre hatte. Das war zwar noch einmal eine kleine Überraschung am Schluss, dennoch gefiel mir der ganze Aufbau dieser Storyline einfach nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass der Typ, um den es geht, nicht unbedingt den Eindruck erweckt, als sei er es wert, dass Pasquale so wegen ihm leidet, wurde Pasquale für meinen Geschmack wirklich zu schwach dargestellt. Nachdem sie schon in den vergangenen Episoden nur noch ein Häufchen Elend war, sieht man sie in dieser Folge als heulendes Ärgernis, das die Ermittlungen gegen den Bay Harbor Butcher behindert. Während alle mit Hochdruck daran arbeiten, den wohl größten Serienkiller der USA zu schnappen, stört Pasquale den Chef-Forensiker und will von ihm wissen, nach welchem Frauenparfüm das Hemd ihres Verlobten riecht. Also bitte! Natürlich kann nicht jeder Mensch ein Ass in seinem Beruf sein, aber so wenig Gespür fürs Wesentliche und so wenig Contenance stößt einen als Zuschauer einfach ab.

Maret Hosemann - myFanbase

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