Bewertung

Review: #2.06 Dex, Lügen und Video

Foto: Jaime Murray, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Jaime Murray, Dexter
© Paramount Pictures

Halbzeit bei "Dexter Staffel 2. Wie es sich für eine gute Halbzeit gehört, ist #2.06 Dex, Lügen und Video bis auf den deutschen Titel ein voller Erfolg. Wahrlich, es passiert selten, dass ich so gut wie nichts auszusetzen habe, aber hier ist es so. Trotzdem führe ich meine Begeisterung für diese Episode mal etwas aus.

Lila

Ich habe eine neue Lieblingsperson. Ich finde sie jetzt nicht sympathisch, aber Lila hat so das gewisse Etwas, das einfach irgendwo fehlte, ohne dass ich es wirklich wusste. Wie sie Dexter manipuliert und immer genau das bekommt, was sie will, ist einfach großartig. Besonders herausragend war sie mit Gail und Rita beim Abendessen. Die Szene wirkte so surreal, wie es noch nie bei "Dexter" der Fall war. Als sie dann später bei Dexter anruft, um sich auf ihre Art dafür zu entschuldigen, dass sie seiner Freundin und deren Mutter beinahe ihr Geheimnis verraten hätte, hört Rita das natürlich mit. Es ist ein cleverer Schachzug, der hier einen Keil zwischen Dexter und Rita treibt. Scherben im Paradies waren zu erwarten, nachdem Rita glaubt herausgefunden zu haben, dass Dexter drogensüchtig ist und Paul mehr oder weniger auf dem Gewissen hat. Das alles lief bis dahin zu glatt. Ich finde es natürlich grauselig, dass Rita und Dexter Schluss gemacht haben, bin ich doch ein großer Fan des Paares, aber Lila ist einfach zu faszinierend.

Dexter

Wow, eine Flut von Entwicklungen, Komplikationen und neuen Gefühlen treffen auf unseren Serienmörder. Es gibt einen ersten Nachahmungstäter des Bay-Harbor-Metzgers und gerade Dexter wird von Lundy herangezogen, um sich den Tatort anzuschauen. Grandios surreale Szenen entwickeln sich zwischen dem FBI-Ermittler und dem Serienkiller. Das wohl beste daran ist Dexters latente Angst, dass Lundy bereits weiß, dass es Dexter ist, der die 18 Mörder aus dem kalten Grab selbst ums Eck brachte und ihn nur testen will. Doch ich habe den starken Eindruck, dass Dexter durch seine Analyse des Tatorts nur Pluspunkte bei Lundy sammelt, der seinen eigentlichen forensischen Techniker Masuka nicht ausstehen kann.

Dexter behauptet zwar immer, er fühle nichts, dafür ist er aber ganz schön niedergeschlagen, nachdem Rita mit ihm Schluss macht. Noch verwirrender wird es, als er daraufhin völlig wutentbrannt bei Lila aufläuft, sie anschreit und dann mit ihr schläft. Das ist eine Entwicklung, die sich bereits abzeichnete, aber trotzdem einschneidend ist. Gerade für Dexter, der wohl zum ersten Mal in den Sex flüchtet, um Problemen zu entkommen. Kurze Zeit später spricht er sich mit Rita aus und es sieht einen Moment so aus, als würde das Paar wieder zusammen kommen, bis Dexter mit der Wahrheit kommt und ihr sagt, dass er mit Lila geschlafen hat. Ein weiterer Schlag ins Gesicht, wie ich finde, und trotzdem eine nachvollziehbare Entwicklung. Wie Dexter in der Szene selbst anmerkt, hatte er früher immer gelogen, doch nun, da er Lila kennt und den Entzug macht, ist er brutal ehrlich. Ich glaube, dass ihn hier vor allem das Abenteuer reizt, das Lila unwiderlegbar bietet. Er mordet nicht mehr und verhält sich auch sonst recht absonderlich normal. Dieser neue Aspekt ist erfrischend, aber hoffentlich nicht von Dauer. Denn das würde langweilig werden. Trotzdem, ein super Einfall.

Videobänder und Rache

Da hat sich unser überaus vorsichtiger Dexter selbst ins Aus katapultiert und löst das Problem so herrlich kindisch, dass ich lachend unter dem Tisch lag. Er betätigt den Feueralarm, um alle aus dem Gebäude zu jagen und das Videoband zu löschen, das ihn dabei zeigt, wie er sein Boot mit Luminol besprüht und unter UV-Licht nach Blutspuren seiner Opfer sucht. Der Druck auf ihn wird immer größer. So auch der, der durch den Trittbrettfahrer entsteht. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden, muss aber frei gelassen werden. Was macht Dexter? Er stiefelt los und bringt ihn um. Er rächt sich einfach mal kurz am Nachahmungstäter, um Lundy und dem Ermittlerteam zu zeigen, dass er noch immer die Fäden in der Hand hat. Dass er so eventuell sein eigenes Grab schaufelt, wird hoffentlich nicht nur mir auffallen. Er tötet jemanden, von dem niemand außer den Polizisten wusste. Interessant.

Fazit

In dieser Episode gab es nicht nur unendlich viele spannende, kleine Entwicklungen, Schocker und Wow-Momente, sondern tatsächlich einen so gestressten Dexter, dass er sich nur mit Kurzschlussreaktionen zu helfen weiß und so den ein oder anderen überaus witzigen Augenblick kreiert. Das einzig wirklich Schlechte war Doakes, welcher sich die Tonaufnahmen von Harry und Dexters Mutter anhört. Eine Begegnung, die scheinbar nichts wirklich brachte, als mehr Druck auf den eh schon gebeutelten Serienkiller unseres Vertrauens. Abzuwarten, wie sich Dexter im zweiten Teil der Staffel schlägt, denn mit dem Ende dieser Episode gab es wirklich einen Knüller, der noch viel Gesprächsstoff aufwirbeln wird.

Jamie Lisa H. - myFanbase

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