Bewertung

Review: #3.03 Jagdinstinkt

Foto: Michael C. Hall & Jimmy Smits - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall & Jimmy Smits
© Paramount Pictures

Ein neuer bester Freund, ein ungeborenes Baby, eine falsche Spur und ein neuer Mord erwarten uns in der dritten Episode der dritten Staffel, die den bisherigen Höhepunkt der Staffel markiert.

Dexters neuer BFF

Ich habe mich immer gefragt, wie es wohl sein würde, wenn Dexter endlich jemanden finden würde, der von seinem Geheimnis weiß. Zwar ist Miguel niemand, der den wirklichen Dexter kennt, aber zumindest weiß er von einem Mord, den Dexter begangen hat. Die Tatsache, dass Miguel ein Interesse an dem Mord hat, den Dexter begangen hat, macht es nun natürlich einfach, dass er zu einem Freund von Dexter wird, da er ihn eben nicht verurteilt, sondern ihm dankbar ist.

Obwohl ich nach der letzten Episode noch sehr skeptisch war, wie diese Beziehung wohl aussehen würde, fand ich sie in dieser Episode wirklich gut umgesetzt. Miguel macht klar, dass er auf Dexters Seite ist und ihm dankbar dafür ist, was er getan hat. Dexter hingegen ist von dieser neuen Freundschaft alles andere als angetan, auch wenn er es ab und zu scheinbar wirklich befreiend findet, dass es jemanden gibt, der ihn nicht sofort verurteilt. Diese Situation erinnert noch einmal an die Szene, in der Dexter seinen "Traum" davon hat, dass die Menschen ihm dankbar für seine Arbeit sind.

Allerdings ist Miguel mir nicht wirklich geheuer, auch wenn er Dexter schließlich sein Hemd gegeben hat. Vielleicht wirkt Miguel jedoch auch nur so, weil Dexter einfach nicht zulassen will, dass jemand so nah an ihn heran kommt und man schon zu sehr mit Dexter mitfühlt, als dass man irgendjemandem trauen würde, der ihm zu nahe kommt und dabei noch sein Geheimnis kennt.

Der Fall der Woche

Und hier ist sie wieder: Die Ambivalenz von Dexters Taten. Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken, würde ich Selbstjustiz verurteilen, geschweige denn den Mord an einen Menschen rechtfertigen, egal was dieser getan hat.

Doch einmal mehr wurde mir deutlich, dass diese Denkweise (leider) doch nicht immer bei mir zutrifft. Vor allem, wenn es sich bei der Person, die Dexter ins Visier genommen hat, um einen Pädophilen handelt. Jemand der Kinder missbraucht, ist für mich der schlimmste Mensch, den es geben kann und die Tatsache, dass Nathan Marten scheinbar aus seinen vergangenen Taten nicht gelernt hat, sondern immer noch die gleiche Neigung besitzt, macht die Sache nicht besser.

Natürlich ist dies immer noch kein Grund dafür, einen Menschen umzubringen, aber die Tatsache, dass dieser Mensch frei herumläuft und man eigentlich nur darauf wartet, dass er irgendwann rückfällig wird und so ein weiteres Leben für immer zerstört, macht einem Angst und lässt schnell zu, dass man Dexters Taten doch in einer gewissen Art und Weise akzeptiert oder sogar gut heißt.

Davon abgesehen haben wir hier in dieser Staffel zum zweiten Mal einen Dexter präsentiert bekommen, der gegen seinen eigentlichen Kodex handelt und sich von seinen Emotionen leiten lässt. Er wird dadurch natürlich noch gefährlicher und verliert seine Kontrolle, jedoch bekommen wir so einen Dexter präsentiert, der endlich fähig ist, Emotionen zu zeigen, was ihn einfach menschlich macht und dadurch - absurderweise - um einiges sympathischer.

Dexter, Rita und das Baby

Ein kleines Baby ist unterwegs und wie auch schon in der vorherigen Episode, ist Dexter immer noch unsicher, was seine neue Situation betrifft. Diese Storyline gefällt mir bisher wirklich gut und ich freue mich auf jede einzelne Szene, die diese Handlung thematisiert.

Die Szene zwischen Dexter und Rita beim Yoga war zwar nur sehr kurz, aber wunderbar inszeniert und auf eine skurrile Art und Weise extrem romantisch. Ich hoffe, dass dies ein Zeichen für die weitere Beziehung der beiden war, in der Dexter immer wieder von Ängsten und Zweifeln geplagt wird, Rita diese aber durch ihre Liebe im Nichts auflösen kann.

Auch die Szene zwischen Debra und Dexter, als dieser sie auf die Spur ihrer Jane Doe gebracht hat, war wunderschön. Die beiden hatten schon immer ein besonderes Verhältnis und standen sich sehr nahe. Dass Debra Dexter einmal mehr unterstützt hat und ihm gesagt hat, worum es bei der ganzen Sache wirklich geht, war mal wieder ein wunderbarer Geschwistermoment.

Randnotizen

Bekommen wir hier ganz "unaufdringlich" einen neuen Love-Interest für Debra serviert? Natürlich wäre es für sie schön, wenn sie endlich mal eine Beziehung bekommt, die auch funktioniert, allerdings muss ich diese Staffel nicht schon wieder jemanden haben, mit dem Debra zusammen kommt, nur um dann zu sehen, dass es doch nicht funktioniert.

Ich als absolute Nicht-Naturwissenschaftlerin, habe den Titel von Masukas Zeitungsartikel überhaupt nicht verstanden, sondern eigentlich nur blablabla gehört, wie es immer der Fall ist, wenn gefachsimpelt wird. Dennoch wunderbare Szenen, wie er allen seinen Artikel - markiert und signiert - überreicht und ihn schließlich im Mülleimer wieder findet.

Fazit

Eine rundum gelungene Episode, an der ich nichts auszusetzen habe und bei der ich jede Handlung, vor allem die um und mit Dexter, als wichtig für die Entwicklung der Serie erachte. Es gab wunderbare Szenen zwischen Dexter und Rita, die einem die Vorfreude auf den weiteren Verlauf ihrer Beziehung schmackhaft machen. Außerdem arbeiten wir uns so langsam an einen wirklich emotionalen Dexter heran und sehen ihn von Episode zu Episode menschlicher.

Annika Leichner – myFanbase

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