Bewertung

Review: #3.12 Überlebenswille

Mit romantischen Bildern geht diese dritte Staffel zu Ende. Dexter und Rita heiraten im Kreis ihrer Freunde und Verwandten (minus Ritas Mutter Gail, die sowieso keiner vermisst) und genießen ihr Glück. Doch bei aller Friede und Freude, die am Ende herrscht, ist der Eierkuchen immer noch mit Blut gebacken.

Dexter ist nur knapp dem Häuter und danach der Polizei entkommen. Das Blut, das von Dexters verletztem Arm auf Ritas Hochzeitskleid tropft, hat eine unbestreitbar starke Symbolik. Auch als Ehemann und Vater wird Dexter weiter töten und neue Gegenspieler finden. Sein Doppelleben kann seine Familie auf die eine oder andere Weise jederzeit zerstören. Daran darf der Zuschauer keinen Zweifel haben.

Dexters Teilnahme am Schicksal der Familie Prado endet mit dieser Episode. Die Geschichte dreier Brüder ist erzählt, überlebt hat nur einer. Oscar Prado war ein problembeladener junger Mann, der durch seine Drogensucht an die falschen Leute und die falschen Orte geraten ist und schließlich Dexter in die Quere kam. Miguel Prado, von Beruf Staatsanwalt, galt als der erfolgreichste der drei Brüder. Nach außen hin attraktiv, charmant und redegewandt, war er eine Lichtgestalt in der kubanischen Gemeinde von Miami, doch in seinem Inneren lauerten Abgründe. Hinter der Fassade des eleganten Juristen verbarg sich ein manipulativer, selbstgerechter, machtgieriger Verbrecher, der log, betrog und mordete, um zu bekommen, was er wollte. Der dritte Bruder schließlich, Ramon Prado, neigt zu Gewalt und Alkoholexzessen, doch für ihn besteht noch Hoffnung. Er hat immer versucht, seine Brüder zu beschützen und hinter ihnen aufzuräumen, doch nun kann er sich ganz seiner Frau und seinen Kindern widmen und die tragische Geschichte der Prados in eine neue Richtung lenken.

Auch von dem Häuter George Washington King verabschieden wir uns. Dexter bringt ihn um und wirft ihn kunstvoll vor einen fahrenden Polizeiwagen, jedoch nicht ohne ihm vorher seine Beschränktheit vorzuwerfen, die ich schon in einer früheren Review angeprangert habe. Dass King überhaupt nicht geschnallt hat, dass er von Miguel nur benutzt wurde, spricht einfach für wenig Intelligenz. Warum sollte ein Staatsanwalt einem Killer sagen, dass ein Forensiker den Aufenthaltsort eines Drogendealers kennt? Dass kann doch nur entweder eine Falle sein, um den Killer zu erwischen, oder ein Trick, um ihn zu benutzen, den Forensiker loszuwerden. Am Ende sieht es für die Polizei so aus, als hätte sich King, um seiner Verhaftung zu entgehen, selbst vor das Auto geworfen, so dass der Häuter, der soviel wert auf Respekt gelegt hat, als Feigling in die Kriminalgeschichte eingeht. Mord ist ein ironisches Geschäft.

Für Debra sieht es am Ende dieser Staffel richtig rosig aus. Sie hat die Beförderung und den Mann (Anton) bekommen. Das schreit geradezu nach einer fiesen Wendung. Immerhin ist Debra nahe daran, der Geliebten ihres Vaters auf die Spur zu kommen und damit einigen Geheimnissen, die alles, aber sicher nicht rosig sind.

Maret Hosemann - myFanbase

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