Bewertung

Review: #5.03 Das Gefühl der Leere

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Mit dieser Episode liefert uns die fünfte Staffel mal wieder eine durch und durch gute "Dexter"-Folge, die sich nicht nur durch eine überaus spannende Entwicklung, sondern auch reichlich humorvolle Einlagen auszeichnet.

The way it's going, only Mary Poppins would make the cut.

Dexter möchte scheinbar endlich wieder seiner Arbeit nachgehen, denn er sucht eine Tagesmutter für Harrison. Debra nimmt die Auswahl in die Hand und es ist richtig süß, wie sie sich um den Kleinen sorgt. Möglicherweise möchte und kann sie sogar irgendwann die Mutterrolle übernehmen. Besonders gelungen ist das Casting gleich zu Beginn der Episode. Keine der Bewerberinnen ist gut genug. Nicht mal die scheinbar perfekte Nanny genügt Debra. Dass das Vorstellungsgespräch wie eine Art Polizeiverhör gestaltet ist, sorgt hierbei für einige Lachanfälle.

Sowieso wird in dieser Folge Humor groß geschrieben. Immer wieder muss man trotz der ernsten Thematik schmunzeln oder kann sich ein kleines Kichern nicht verkneifen. Dies liegt sogar nicht selten an Debra und ihren Sprüchen. Sollte sie auf ihre alten Tage ihre stringente Ernsthaftigkeit abgelegt haben und tatsächlich etwas Lockerheit entwickeln? Oder wird nun versucht, den Ausgleich zu der todernsten Thematik, den sonst Rita bieten konnte, über Debra zu erzielen? Im Prinzip spielt das keine Rolle, wenn man sich so gut amüsieren kann. Selbst als ein abgetrennter Kopf, der ganz eindeutig wieder etwas mit den okkulten Ritualen zu tun hat, gefunden wird, kann noch ein kleiner Lacher eingebaut werden.

Neben dem erfrischenden Humor in der Folge kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Debra versucht, die vorangegangenen Morde aufzuklären und bringt durch ihr Verhör ihre Zeugen in ernsthafte Gefahr. Ein Mann, der ihr Auskunft gibt, wird schließlich tot aufgefunden, ebenfalls mit herausgetrennter Zunge und fehlenden Augen. Jetzt ist klar: Diese Morde haben eine Bedeutung, einen Hintergrund und werden sich bestimmt zu einem spannenden Erzählstrang entwickeln.

I think I may have a lead to Kyle Butler.

Fast genauso spannend, wenn auch mehr hintergründig, schleicht sich ein wachsender Verdacht von Quinn in die Handlung ein. Anhand der Phantombilder vermutet er, dass Dexter hinter dem Namen Kyle Butler stecken könnte. Zunächst einmal stockt einem der Atem, denn schon wieder ist einer seiner Kollegen Dexter auf den Versen und könnte seine dunkle Leidenschaft ans Licht bringen. Doch irgendwie hat diese Entwicklung auch etwas Seltsames an sich. Das Phantombild sieht Dexter kaum ähnlich. Schön ist an dieser Stelle, dass Vince Masuka glaubt, Justin Bieber in der Zeichnung zu erkennen. Doch so weit hergeholt ist das gar nicht. Es könnte wirklich jeder sein und Quinn nun Dexter nachschnüffeln zu lassen, wirkt aus der Luft gegriffen. Und wirklich neu ist die Idee des Kollegen, der Lunte riecht, auch nicht. Es wirkt ganz so, als wäre ein zweiter James Doakes aufgetaucht, der Dexter und den Zuschauer wieder ganz gehörig nerven könnte.

She saw everything. She saw... me.

Dexter ist noch nicht wieder ins Dezernat zurückgekehrt und nutzt seine freie Zeit, sich an Boyd Fowlers Fersen zu heften. Als Dexter ihn betäuben will, wehrt er sich jedoch und betäubt Dexter ebenfalls mit einem Pfeil. Damit konnte niemand rechnen. Das war ein richtiger Schockmoment. Glücklicherweise verrät Fowler im Krankenwagen nichts von den Ereignissen, doch nun ist er gewarnt und auf der Hut. Und kaum denkt man, mit Fowler würde sich eine längere Geschichte, ähnlich dem Trinity-Killer entwickeln, da ist er auch schon tot. Doch der wirkliche Schreck folgt kurz darauf: Dexter merkt, dass er beobachtet wurde. Er öffnet die Tür zum Dachboden und eine schwer benommene und verletzte Frau stolpert ihm entgegen. Sie hat beobachtet, wie Dexter Fowler getötet hat. Und als direkt auf diese Erkenntnis der Abspann läuft, hat der ein oder andere Fingernagel schon dran glauben müssen.

Fazit

Diese Folge bietet fast alles, was man sich so wünscht: Spannende Erzählstränge werden wieder aufgenommen, es gibt Verfolgungen, Tötungen und mehr als einmal die Gefahr, dass Dexter entdeckt werden könnte. Doch das eigentliche Highlight ist, neben dem offenen und erschütternden Ende, der Humor, der mehr als einmal Stilmittel dieser Episode ist.

Janina Funk - myFanbase

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