Bewertung

Review: #6.01 Sieben Schlangen

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

He's back! Unser liebster Serienmörder ist wieder zurück und nach diesem Staffelauftakt muss ich sagen, dass ich ihn sehr vermisst habe. Die Entwicklungen waren spannend und ich war an den Bildschirm gefesselt. Es gab Momente, die überraschend kamen, und auch Momente, die für Unterhaltung gesorgt haben, woran ich mich, glaube ich, noch etwas gewöhnen muss, da ich mich nicht erinnern kann, je bei einer "Dexter"-Episode so viel gelacht zu haben.

"There are times in our lives when everything seems to go wrong, when despite our best efforts and for no apparent rhyme or reason, tragedy strikes."

Die Anfangsszene gehört definitiv zu den Momenten, die mich überrascht haben. So finden wir eine blutigen Dexter vor, der die Polizei ruft, weil er mit einem Messer gestochen wurde. Da hab ich mich natürlich sofort gefragt, wie das alles passiert ist und wie es soweit kommen konnte, dass selbst Dexter die Polizei einschaltet. Sehr schnell stellt sich jedoch heraus, dass dies ein Plan von ihm war, der uns seine ersten Opfer in dieser Season präsentiert.

Es geht also schon sehr gut los und die Tatsache, dass er hier nicht nach dem gewohnten Schema vorgeht, verspricht einiges. Diese Staffel könnte anders werden und trotz dieser Veränderung heißt das nicht, dass es sich negativ entwickeln wird. Ganz im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass wir hier einen Dexter erleben werden, wie wir ihn noch nie gesehen haben. Er sucht also wie immer seine Opfer aus und tötet weiterhin. Im Gegensatz zum letzten Staffelauftakt hat Dexter sich sehr geändert, denn man findet ihn in einem Zustand, wie er am Anfang der Serie war. Niemand steht ihm im Weg und er lässt sich von seinem Dark Passenger leiten. Finde ich auf jeden Fall gut, da Dexter mit seinen Schuldgefühlen am Anfang der letzten Staffel einfach ungewohnt und anders war, als man ihn kennt.

"That's a very powerful image of the sacrifice that was made for us. All kids have to learn those kinds of things." - "Sorry, but why?"

Es gibt jedoch jemanden in seinem Leben, auf den er achten muss und das ist sein Sohn Harrison. Die Szenen der beiden sind wirklich schön mit anzusehen, weil man hier auch eine andere Seite von Dexter sieht. Er ist liebeswert und macht sich Sorgen um seinen Sohn. Michael C. Hall zeigt dadurch sein großes Talent, denn er kann nicht nur den brutalen Serienmörder spielen, sondern auch den liebenswerten Vater, den man einfach nur gern haben muss. Seine Ahnungslosigkeit, was Religion angeht, ist sehr spannend mit anzusehen, weil man merkt, wie sehr ihm das zusetzt. Er kann mit diesen Dingen nichts anfangen, doch er möchte unbedingt das Gute im Leben an seinen Sohn weitergeben. Er befindet sich zwischen den Stühlen und sucht nach einer Lösung, der er in dieser Staffel wahrscheinlich näher kommen wird.

Das Gespräch mit Batista war eine der unterhaltsamen Szenen, die mich sehr amüsiert hat, weil Dexter unbedingt erfahren möchte, weshalb man an Gott glauben soll, doch nicht einmal Batista kann ihm dies erklären. Ich glaube, dass dies eine sehr interessante Entwicklung in dieser Staffel wird, auf die ich mich auch schon sehr freue. Schließlich merkt man daran, dass Dexter seinen Sohn anders erziehen will, als sein Vater Harry es mit ihm getan hat. Die Szene, als er mit der Nonne spricht, zeigt, dass Dexter sich weiterentwickeln möchte und ich bin gespannt, welchen Einfluss das alles auf ihn haben wird.

"So, what am I supposed to do?" - "Enjoy it, son!"

Doch neben dieser Geschichte verliert er seinen Fokus nicht. Er ist weiterhin darauf konzentriert, für Gerechtigkeit zu sorgen und sucht sich sein nächstes Opfer aus. Dass es sich hier um jemanden aus seiner High School handelt, finde ich gut, weil ich die Szenen nicht missen möchte. Sehr schön war hier zu sehen, als er sich auf den Weg zum Klassentreffen gemacht hat und man den roten Mond gesehen hat. Hier wurde klar, dass sein Vorhaben beginnt und das es auf jeden Fall mit Blut enden wird. Tolle Umsetzung! Was danach folgte, waren viele unterhaltsame Momente, bei denen ich auch viel gelacht habe und das ist es, was ich von "Dexter" bisher nicht kenne. Seine Gespräche mit den Klassenkameraden waren mit einer direkten Kamera aus der Sicht der Protagonisten umgesetzt, die genau gezeigt hat, wie Dexter sich fühlen muss. Er war überfordert, genauso wie der Zuschauer in diesem Moment. Der ständige Wechsel war irgendwann zuviel, weshalb auch Dexter eine Pause brauchte. Mir hat sehr gefallen, dass man hier Harry eingeführt hat, der Dexter gesagt hat, er soll einfach mal locker sein und seine Zeit genießen. Dies passt ebenfalls nicht wirklich in Dexters Schema, was zeigt, dass er sich sozial auch weiterentwickelt und das finde ich sehr interessant. Vor allem wenn es dann zu Szenen führt, in denen Michael C. Hall das Tanzbein schwingt, oder sich von einer alten Klassenkameradin verführen lässt. Dies ist eine ganz andere Seite von Dexter, die man bisher nicht kannte und ich bin gespannt, wie weit die Autoren dies ausbauen werden. Ich lasse mich gerne überraschen.

Doch zum Schluss kommt der alte Dexter wieder, der das macht, was er am besten kann: töten. Hier fand ich den Ausflug in die Religion richtig gelungen, weil es zeigt, wie sehr Dexter die Sache beschäftigt. Man merkt zwar, dass er das alles nicht versteht, doch er will es seinem Sohn zuliebe versuchen. Dieser Wechsel zwischen dem alten und neuen Dexter gefällt mir bisher sehr gut und ich freue mich auf den Ausbau dieser Storyline.

"What is going on with you? You're acting so weird lately." - "I'm not acting weird." - "You're about to drink the candle."

Dieser Staffelauftakt bietet uns allerdings nicht nur einen veränderten Dexter, er führt uns auch in das Leben der anderen ein. So wissen wir, dass Batista und Laguerta geschieden sind, sich aber weiterhin gut verstehen. Sie ist nun Captain und diese Storyline interessiert mich sehr, weil man nicht genau weiß, wie es jetzt dazu gekommen ist und welche Entwicklungen es mit sich bringt. Außerdem soll Batista nun Lieutenant werden, was mir auch sehr gefällt, weil er dadurch eine gute Storyline bekommen könnte. Ich bin auf jeden Fall auf die Umsetzung gespannt. Seine Schwester Jamie gefällt mir bisher auch sehr gut, weil sie mit ihrer Art etwas Schwung in die Serie bringt. Sie ist jung, hat viel Energie und ich bin mir sicher, dass wir hier noch ein bisschen Drama sehen werden. Schließlich arbeitet sie für Dexter und Batistas Beschützerinstinkt ihr gegenüber ist sehr ausgeprägt.

Worauf ich mich ebenfalls sehr freue, ist Masukas Entwicklung. Er ist nun Professor und bekommt einen Praktikanten. Man merkt ihm schon sehr an, wie er diese Autorität genießt und ich könnte wetten, dass wir hier noch einiges zu Lachen bekommen. Da sein Praktikant bei seinem Job versagt hat, wird es wohl die junge, hübsche Ryan werden, die als nächstes für ihn arbeitet und wer Masuka kennt, weiß, dass eigentlich nichts Gutes dabei rauskommen kann. Über die Beziehung von Deb und Quinn kann man noch nicht viel sagen, da man davon relativ wenig gesehen hat. Tatsache ist, dass er sie heiraten will, doch mein Gefühl sagt mir, dass es noch lange nicht soweit ist. Dafür ist es noch zu früh, doch ich finde es auch sehr schade, dass sein Antrag durch eine Schießerei unterbrochen wurde. Das fand ich jetzt ein wenig übertrieben und ich frage mich, ob das hätte sein müssen.

"So it's begun?" - "Yes. It's begun."

Neben all den älteren Charakteren, lernen wir in diesem Auftakt auch zwei neue kennen. So haben wir Colin Hanks in der Rolle des Travis Marshall und Edward James Olmos als Professor Gellar. Viel hat man von den beiden nicht gesehen, doch das, was man gesehen hat, sieht auf jeden Fall vielversprechend aus. Nach dieser Folge stellen sich natürlich die Fragen: Wer sind die beiden und was haben sie vor? Der Mord mit den Schlangen im Körper des Opfers war sicherlich nicht gerade appetitlich, doch er zeigt, dass wir einen neuen Bad Guy, in diesem Fall zwei neue Bad Guys, in der Staffel haben werden. Dexter ist dabei keinesfalls angewidert, er ist fasziniert und wird sich sicherlich bald auf die Suche nach dem Mörder machen. Bei diesen kurzen Momenten, die die beiden hatten, stelle ich immer wieder fest, dass die Autoren grandiose Arbeit leisten. Man erfährt nicht viel, doch es wird eine Ausgangslage geschaffen, die einen sofort interessiert und über die man mehr erfahren möchte. Ich bin nach dieser Folge auf jeden Fall bereit für diese Staffel und freue mich auf alle Entwicklungen, die kommen werden.

Alex Olejnik - myFanbase

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