Bewertung

Review: #6.03 Die Rückkehr der Zahnfee

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Wow, was für ein Ende! Das war ja eigentlich schon richtig krank, wie der Körper von Nathan auf dem Pferd geritten ist. Was haben sich die Autoren dabei nur gedacht? Ich weiß es nicht genau und bin einfach nur gespannt, wie sich die Story mit Professor Gellar und Travis entwickelt. Da kommt die letzte Folge nicht mal ansatzweise heran, denn da man hat nur gesehen, wie verloren Travis ist und dass er selbst noch nicht genau weiß, was mit ihm geschehen wird. In dieser Folge macht alles jedoch einen großen Sprung und die Story wird auf jeden Fall sehr sehr "creepy" werden. Da bin ich mir jetzt schon sicher. Die Schlangen in der ersten Folge waren ja schon sehr ekelhaft, aber bei dem Anblick von Nathans Körper auf diesem Pferd ist mir doch glatt der Mund offen stehen geblieben. Ein Wahnsinns-Ende, das einen irgendwie vergessen lässt, was sonst noch alles passiert ist. Und das Schlimmste ist jetzt die Wartezeit auf die nächste Folge. Ich weiß gar nicht, wie ich das aushalten soll. Ganz großes Kompliment an die Autoren, die mich wieder voll auf ihrer Seite haben.

Die ganze Episode hatte mich von Anfang an gepackt und man kann sie eigentlich gar nicht mit der letzten Folge vergleichen. Das war wieder "Dexter", wie man es liebt. Konzentration auf Dexter selbst, einige Nebenstränge, die versprechen, gut zu werden und eine noch für sich abgekapselte Story mit Gellar und Travis, die mich jetzt schon umhaut, weil ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, was für seltsame Dinge wir noch zu sehen bekommen werden.

A new beginning isn't always that easy.

Aber erstmal eines nach dem anderen. Deb hat mir hier wieder viel besser gefallen, weil man sich nicht so sehr auf sie konzentriert hat. Zwar hat man ihre Unsicherheit im neuen Job gesehen und man kann schon die Probleme ahnen, die auf sie zukommen werden, besonders im Bezug auf Laguerta, doch ich finde, dass man genau die richtige Menge von Deb gesehen hat. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Dass es noch zum Showdown zwischen ihr und Laguerta kommt, davon bin ich auf jeden Fall überzeugt. Die Spannungen sind deutlich zu spüren und dass Laguerta etwas gegen Deb hat, ist mittlerweile bekannt. Ich bin gespannt, wie schwer sie Deb das Leben machen wird und ich freue mich irgendwie darauf, weil man so noch eine andere Seite von Deb sehen wird. Sie wird mit Sicherheit um diesen Job kämpfen und sich nicht einschüchtern lassen und wenn sie Laguerta eins auswischt, da hätte ich auf keinen Fall etwas dagegen. Mal sehen, wie sich das entwickelt.

Deb hat schon gut angefangen, indem sie den Neuen aus Chicago hat einfliegen lassen. Billy Brown in der Rolle des Mike Anderson fand ich klasse, weil dies der perfekte Start für ihn war. Eine herrliche Szene zwischen ihm und Deb, die sich hier sehr wacker schlägt. Das musste ich ihr hoch anrechnen. Ich glaube, das zwischen ihnen wird auch noch sehr interessant, vor allem, weil man jetzt weiß, dass Mike seinen Job ernst nimmt und sich nicht so einfach etwas von einer jungen Frau sagen lässt. Ich bin gespannt und freue mich auf weitere Szenen mit ihm. Die kurze Szene, die man mit ihm gesehen hat, sah schon sehr vielversprechend aus und ich frage mich, wie Batista und Quinn auf ihn reagieren werden.

A propos Quinn. Ihn mochte ich in dieser Folge überhaupt nicht. Total unsympathisch, obwohl er eigentlich immer einer der Charaktere war, die ich sehr gern hatte. Doch sein Verhalten ist total daneben. Natürlich ist er verletzt und wütend, doch er reagiert absolut übertrieben und ich finde es schade, dass man ihn von dieser Seite zeigt. Ich denke, dass Deb und er noch eine Chance haben werden, doch so wie es aussieht, wird dies noch eine Weile dauern. Und bis dahin werden die zwei mit Sicherheit noch öfters aneinander geraten. Die Konversation während dem Meeting hat mir zwar gut gefallen, doch ich finde es dumm, dass er sich direkt auf andere Frauen stürzt. Das muss nicht sein. Man hätte es auch bei einem verärgerten Quinn belassen können.

The Ice Truck Killer? Nice!

Was ich von Ryan und Masuka halten soll, weiß ich immer noch nicht. Dass die beiden jetzt miteinander ausgehen, muss für mich nicht unbedingt sein. Außerdem bin ich mir nach dem Ende sicher, dass Ryan ganz andere Ziele hat, als mit Masuka zusammen zu sein. Dass hier jetzt wieder der Fall des Ice Truck Killers hochkommt, war für mich jedoch sehr überraschend. Ob die kleine Ryan irgendwie dahinter kommt, dass es sich um Dexters Bruder handelt? Das wäre doch mal eine tolle Wendung. Kann natürlich sein, dass ich mich hier täusche, doch das fände ich interessant. Ich würde sagen: beobachten und überraschen lassen. Mich interessiert auf jeden Fall viel mehr, was sie mit der Hand vorhat, als die Beziehung von ihr und Masuka. Das muss nun wirklich nicht sein.

"There's no order anymore."

So, und nun zum Wichtigsten. Unserem lieben Dexter. Genau so, wie man ihn hier gesehen hat, das hat mir in der letzten Folge gefehlt. Hier sucht er sich sein Opfer aus, er schleicht sich langsam an ihn ran und tötet ihn am Ende. Dieser Prozess, der Dexter ausmacht, auf diesen sollte man nicht verzichten. Das gehört einfach dazu und das hat diese Folge auf jeden Fall gezeigt. Walter Kinney ist also ein alter Griesgram, der bereits vor vielen Jahren mehrere Frauen umgebracht hat. Es ist zwar schon ein sehr großer Zufall, dass er auf einmal in Miami ist und Dexter sich an seine Jugendzeit erinnert, wo er alle Informationen über die Morde des Tooth Fairy Killers gesammelt hat, doch mir hat gefallen, dass er endlich wieder das macht, was er immer gemacht hat. Er bringt einen Serienmörder um. Doch Walter macht es ihm nicht gerade einfach und ging auch mir ziemlich auf die Nerven während der Episode, weshalb ich es gar nicht schlimm finde, dass Dexter ihn am Ende umbringt. Schließlich findet Walter ja auch heraus, wer Dexter ist und dass er ihm auf die Schliche gekommen ist. Da bleibt dem lieben Dexter nichts anderes übrig, als Walter umzubringen. Was mir hier auch gefallen hat, war die Art und Weise, wie er Walter getötet hat. Er geht nicht nach seinem "normalen" Prinzip vor, er bringt ihn so um, dass man denkt, er wäre an einem normalen Herzinfarkt gestorben. Dies ist wieder eine Wendung in der Vorgehensweise von Dexter, doch er hatte hier auch guten Grund dazu.

Walter bringt Dexter zum Nachdenken. Über sein Leben, über Harrison und über seine Zukunft. Ich denke, dass Dexter bisher nie daran gedacht hat, was passiert, wenn er mal älter werden würde. Momentan ist Harrison für ihn sehr wichtig und er will den Jungen gut erziehen, doch was dabei aus ihm wird, darüber hat er noch nicht nachgedacht. Es hat mir gefallen, wie Walter zu ihm durchgedrungen ist und ihn durcheinander gebracht hat. Die letzte Szene, als Dexter den Inhalt seiner kleinen Box auf den Boden schmeißt, war wirklich stark gemacht. Man sieht Dexters Unsicherheit und seine Panik. Er weiß nicht mehr, wer seine Opfer sind und was er nun machen soll. Ich bin mir zwar sicher, dass er nie darüber nachgedacht hat, was passiert, wenn die Box voll ist, doch jetzt, da alles durcheinander ist, wird Dexter komplett aus der Bahn geworfen. Michael C. Hall hat diese Szene wunderbar gespielt, weil man ihm genau ansieht, dass er nicht weiß, wie er jetzt weiter vorgehen soll, was als nächstes passiert. Ich bin immer noch gepackt von dieser Szene, weil man Dexter bisher selten so verzweifelt gesehen hat.

Und natürlich wären da noch die Worte von Walter, die Dexter mitgenommen haben. Auch die Lebensweise von Walter hat ihm zugesetzt, weil er jetzt innerlich auf jeden Fall weiß, dass es mit ihm ebenfalls so weit kommen könnte. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, was Dexter als nächstes machen wird. Welchen Plan er hat, was er mit seiner Box macht. All das sind Fragen, deren Antworten ich sofort wissen möchte. Kann natürlich auch gut sein, dass Dexter nun so durcheinander ist, dass er sich an eine höhere Macht wendet und doch mit Bruder Sam zum Gottesdienst geht, nur um wieder eine Richtung in sein Leben zu bringen. Das werden wir bald erfahren. Und ich freue mich sehr darauf. Wenn es so weitergeht, wie in dieser Folge, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Alex Olejnik - myFanbase

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