Bewertung

Review: #6.12 Die Säule des Lichts

Foto: Jennifer Carpenter & Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Jennifer Carpenter & Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Man man man, was soll man dazu noch sagen? Eigentlich hätte man sich diese Episode sparen können, wären da nicht diese letzten Minuten gewesen. Denn ich muss leider zugeben, dass ich mich teilweise richtig gelangweilt habe und mich nichts vom Hocker hauen konnte. Alle Szenen haben für mich relativ wenig Sinn gemacht, weil es so viele Zufälle doch gar nicht geben kann.

"Oh God."

Aber vielleicht fange ich einfach mit dem Ende an, denn das war mit Abstand die beste Szene dieses Staffelfinales. Endlich! Deb sieht Dexter beim Morden zu. Das wurde aber auch mal Zeit. Ich muss ehrlich sagen, dass ich damit in dieser Staffel nicht mehr gerechnet habe. Ganz besonders nicht, weil "Dexter" gerade erst für zwei weitere Staffeln verlängert wurde. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Sinn macht es. Schließlich hat Deb jetzt erkannt, dass sie in Dexter verliebt ist und nun sieht sie ihm bei dieser Straftat zu. Das bedeutet Gefühlschaos hoch zehn und in einer schlimmeren Situation könnte sie sich gar nicht befinden. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was sie jetzt machen wird und vor allem, wie Dexter sich rechtfertigen wird. Aber eigentlich müsste sie auf seiner Seite stehen oder ihn verteidigen, denn Dexter zwei Staffeln lang im Gefängnis zu sehen, macht irgendwie wenig Sinn. Das ist das Einzige, was mich nach dieser Staffel noch an der Serie hält, denn das war definitiv eine der schlechtesten "Dexter" Staffeln. Ich bin richtig enttäuscht, dabei hatte Brians Rückkehr soviel Potential. Wirklich schade, dass man diese Staffel so ausgebaut hat. Viel zu vorhersehbar, was nach Brians Rückkehr geschehen ist und ich bin ehrlich gesagt auch etwas wütend auf die Autoren. Denn nur mit dieser Endszene schaffen sie es nicht, das alles wieder hinzubiegen. Man kann ja nicht zwölf Episoden enttäuschen und dann mit diesem Ende wieder alles drehen. Zum Glück gab es jedoch dieses Ende, sonst wäre ich womöglich eingeschlafen.

Disappointment

So sehr ich Dexter liebe, umso mehr hat er mich in dieser Folge enttäuscht. Zuerst wird er zufällig mitten aus dem Ozean gefischt. Dann ist er plötzlich der erste am Tatort und alle anderen warten, bis er im Haus war und dann spritzt er sich das Betäubungsmittel und wie könnte es auch anders sein, bei ihm wirkt es nicht. Also bitte, noch schlimmer hätte man das nicht machen können. Sind die auf der Polizeistation eigentlich zu dumm zu erkennen, dass Dexter in das Feuer involviert hätte sein können? Er geht über Bord und da taucht ein Feuer ohne Opfer auf. Also offensichtlicher geht es ja wohl kaum. Da bin ich richtig enttäuscht von der Truppe. Ebenso wie die Szene bei dem ermordeten Pärchen. Wieso wartet die Mordkommission darauf, dass Dexter als erstes in das Haus geht? Hab ich was verpasst oder war das bisher immer so? Nein, war es nicht. Wieso denn jetzt damit anfangen? Das passt hinten und vorne nicht. Ebenso wie Dexters Begegnung mit Travis auf dem Dach. Ich gebe ja zu, dass ich Angst um Harrisons Leben hatte, doch es war eigentlich klar, dass Travis dem Kleinen nichts antun wird. Das war zu offensichtlich, ebenso wie Dexter Travis überwältigt hat. Es lief alles darauf hinaus, dass Dexter Travis töten wird. Deshalb wusste man, dass er ihn am Ende bekommt. Doch auf diese Weise ist das fast lächerlich. Ich weiß nicht, ob mich das in früheren Staffeln so gestört hätte, aber da diese Staffel sowieso nicht so gut war, haben diese schlechten Gefühle sich auch auf diese Episode ausgewirkt. Ich bin wirklich enttäuscht. Ich hätte mehr erwartet. Das lief für Dexter dann doch viel zu leicht.

Das einzig Gute daran war die schauspielerische Leistung von Michael C. Hall, dem man die Angst um Harrison richtig angesehen hat und der mir teilweise wirklich Leid tat. Die zwei sind so süß zusammen, dass man einfach nicht möchte, dass sie irgendjemand trennt. Ich habe da schon mit Dexter gelitten und es hat mich natürlich gefreut, dass dem Kleinen nichts passiert ist. Das haben die Autoren dann schon gut umgesetzt. Was jedoch wieder weniger gut umgesetzt war, war das Verschwinden von Travis. Wie hat es denn Dexter bitte geschafft, Travis, ohne dass ihn jemand gesehen hat, von diesem Hochhaus zu bekommen? Ich dachte, dass überall Polizisten platziert waren. Irgendwie ergibt das alles nicht sehr viel Sinn. Immerhin ist Travis jetzt tot und das Ganze hat ein Ende und man kann sich jetzt auf eine tolle Unterhaltung zwischen Dexter und Deb freuen. Denn das wird alles andere als angenehm.

More disappointment

Was ebenso wenig angenehm wird, sind die Gefühle von Deb. Jetzt ist sie sich sicher, dass sie in Dexter verliebt ist und ich bin immer noch dagegen. Das geht einfach nicht. Es wird jedoch wahrscheinlich nötig sein, damit sie ihn nicht gleich hinter Gitter wirft. Ich sehe es schon kommen. Debs Gefühle sind stärker, die beiden kommen sich immer näher und irgendwann hilft sie ihm sogar beim Morden. Wenn es soweit kommt, dann bin ich raus. Ich habe keine Ahnung, in welche Richtung die Autoren jetzt gehen werden, aber so sehr ich mich darauf freue, umso mehr Angst habe ich davor. Eigentlich ein vielversprechender Augenblick, in dem wir uns befinden, doch das waren die Promos für diese Staffel auch. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll.

Dazu gehört auch der plötzliche Wandel von Laguerta. Was das nun sollte, ist mir komplett schleierhaft. Auf einmal ist sie freundlich und nett und ermutigt Deb? Da ist doch was faul an der Sache. Die ganze Staffel über war sie eine Bitch und nun die freundliche Chefin? Das kaufe ich ihr nicht ab und ich wäre froh, wenn wir uns damit nicht in der nächsten Staffel rumschlagen müssten. Auch die ganze Situation mit Quinn und Batista ist etwas, womit ich mich nicht herumschlagen möchte. Das war einfach verschwendete Zeit und hat doch sowieso zu nichts geführt. Kann man solche unsinnigen Storys nicht einfach sein lassen?

And now?

Man sieht, dass mich dieses Staffelfinale sehr enttäuscht hat. Die Szenen zwischen Dexter und Harrison waren süß, der Tod von Travis war an der Zeit und das Ende war großartig. Doch das war es auch schon. Und was mich am meisten enttäuscht hat, war Louis. Nichts, aber rein gar nichts hat man von ihm gesehen. Dabei hatte er für mich so viel Potential und man lässt diesen Charakter einfach so in der Luft stehen. Wahrscheinlich soll seine Story in der siebten Staffel erzählt werden, was ich auch gut finde, weil er eine gute Story verdient, doch das war mir hier einfach zu wenig. Man weiß nicht, was man damit anfangen soll und es ist so, als ob er nie existiert hätte. Dabei hätte ich mir für ihn etwas großes gewünscht, auch in diesem Staffelfinale schon. Aber ich sehe, man kann nicht zwei große Knaller in einem Staffelfinale bringen. Das wäre dann doch zuviel des Guten. Mensch, ich verlasse diese Staffel mit einem schlechten Gefühl, auch wenn mich das Ende umgehauen hat. Dexters "Oh God" verursacht immer noch eine Gänsehaut bei mir und das ist jetzt einfach das Bild, das ich im Kopf behalte, wenn ich an diese Staffel denke. Damit kann man etwas anfangen und ich hoffe, dass die Autoren das auch machen werden. Genug Kritik werden sie für diese Staffel schon bekommen. Das müsste doch eigentlich ein Ansporn sein, oder? Wollen wir es hoffen.

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "Dexter" ansehen:


Vorherige Review:
#6.11 Der Feuersee
Alle ReviewsNächste Review:
#7.01 Erschütternde Wahrheit

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Dexter" über die Folge #6.12 Die Säule des Lichts diskutieren.