Bewertung

Review: #7.02 Auf Schritt und Tritt

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

"Dexter" is back! Zumindest habe ich nach dieser Episode das Gefühl. Sie war fast genauso stark wie der Staffelauftakt und ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Staffel großartig wird. Diese Folge war sehr stark und die Entwicklungen machen für mich Sinn, genauso wie sie geschrieben wurden. Es gibt nur zwei Kleinigkeiten, die mich gestört haben, aber ansonsten freue ich mich schon wahnsinnig auf das, was noch kommen wird.

"It starts with blood. Trickling down the back of my eyelids. The trickle become a stream and then a flood. It fills me up, all my empty spaces. But then, the blood isn't red anymore. It's black. And pressing. It feels like my head is gonna explode. The only way to relieve the pressure is to open the floodgates and let it spill out."

Die ersten Minuten dieser Episode waren für mich fast so stark, wie das Ende der letzten Staffel. Die Anspannung war groß und ich habe die Luft angehalten, als Dexter seiner Schwester erklärt hat, was er macht, nach welchem Code er arbeitet, wie sein Vater ihm alles beigebracht hat und somit einfach ehrlich zu ihr ist. Es hätte auch alles anders kommen können, doch Dexter entscheidet sich für die Wahrheit und das finde ich genau den richtigen Weg. Denn erstens haben wir Dexter so noch nie erlebt und zweitens erleben wir hier eine Situation, von der ich nie gedacht hätte, dass es soweit kommen wird. Dexter erzählt tatsächlich, was er macht und welche Gefühle dies in ihm hervorruft. Ich bin begeistert über Michael C. Halls Leistung in dieser Folge, denn sein Geständnis, wie sein Dark Passenger die Kontrolle übernimmt, hat mir pure Gänsehaut bereitet und ich hatte tatsächlich Angst in diesem Moment. Ich weiß gar nicht warum, aber das war so ein Moment, wo man am liebsten aus dem Traum aufwachen möchte. Debs angstvolle Augen haben hier eigentlich alles gesagt. Sie nimmt jedes Wort auf, übergibt sich vor Angst und Ekel und dennoch ist sie für ihren Bruder da.

Nach der letzten Folge hatte ich mit dieser Entwicklung gerechnet, doch die Umsetzung hat mir noch besser gefallen. Anstatt hier wie eine Polizistin zu handeln, verteidigt sie ihre Familie, den Mann, den sie mehr als alles andere auf der Welt liebt. Ich denke, dass hier ziemlich deutlich hervorgestochen ist, dass sie stärkere Gefühle für Dexter hat, als nur für die eines Adoptivbruders. Er könnte ihr eigentlich egal sein und sie könnte ihn verhaften. Doch die Liebe zu ihm ist größer. Und obwohl ich immernoch kein Fan davon bin, dass Deb in Dexter verliebt ist, so muss ich sagen, dass mir die bisherige Umsetzung sehr zusagt. Man hat ihre Gefühle immer im Hinterkopf, doch sie werden nicht wirklich thematisiert. Dem kann ich eigentlich nur zustimmen.

"I found this website, 'How To Cure A Serial-Killer In 10 Easy Steps' and this is the first step."

Dass sie Dexter jetzt rund um die Uhr überwachen möchte, ist für mich verständlich. Sie sieht das als einzige Chance, auch wenn dies nicht lange gutgehen wird. Dexter kann man einfach nicht so leicht heilen und da bringt es auch nichts, wenn sie ihn dauernd beobachtet. Das führt wahrscheinlich zu einer Anstauung von Wut und Aggressionen, die er anders auslassen wird und ich denke, dass er dann in diesem Moment auch nicht darüber nachdenken wird, ob es seine Schwester ist, oder nicht. Doch genau diese Entwicklung interessiert mich sehr. Man hat doch gemerkt, welchen Einfluss Deb auf Dexter hat und dass ihre Worte zu ihm durchdringen. Ich hätte niemals im Leben daran gedacht, dass Dexter vor einem Mord seine Schwester anrufen wird. Das ist mir nie in den Sinn gekommen. Und ich hätte es auch nie erwartet. Für mich war eigentlich klar, dass Louis in dieser Folge sterben wird. Schon bei Dex' erstem Besuch in der Wohnung von Louis dachte ich, dass er dran glauben muss. Hier habe ich es jedoch verstanden, dass Dexter nicht soweit geht, denn Louis hat schließlich niemanden umgebracht.

Ein wenig seltsam ist mir dieser Charakter jedoch schon, denn allein wegen eines Spiels das alles zu inszenieren, ist ja eigentlich Schwachsinn. Dexter merkt auch, dass etwas mit Louis nicht stimmt und bedroht ihn nur, was ich hier sehr angebracht fand. Ich habe auch wirklich gedacht, dass Louis nicht mehr auftaucht, doch sein Verhalten in Dexters Wohnung hat mir Gänsehaut bereitet. Louis ist echt creepy und das freut mich, denn das macht die Sache sehr interessant. Ich glaube nicht, dass er noch lange dabei sein wird, denn wenn er Dexters Leben weiter durcheinander bringt, wird es das gewesen sein. Das lässt sich Dexter sicherlich nicht gefallen. Die Frage ist jetzt nur, wie er reagieren und was er machen wird. Denn meiner Meinung nach hat er seine größte Chance verpasst. Er hätte Louis töten können, ruft aber stattdessen Deb an. Vielleicht mag das im ersten Moment ein Durchbruch sein, doch ich glaube, Dexter wird das sehr schnell bereuen. Dennoch fand ich die Entwicklung gut, denn Dexter so zu sehen, war wieder etwas Neues. Es war fast, als ob er sich wirklich bessern will, seine Schwester nicht enttäuschen und seinen Dark Passenger ablegen möchte. Sein Verhalten könnte man tatsächlich mit einem Drogen- oder Alkoholsüchtigen vergleichen. Er hat gezittert, er war verwirrt, wusste nicht mehr weiter. Die gesamte Szene mit Deb auf dem Parkplatz hat mich sehr begeistert und ich frage mich, ob es davon nun mehrere geben wird, oder ob wir bald den alten Dexter wieder sehen werden.

In diesem Zusammenhang möchte ich die Kleinigkeit erwähnen, die mich aufgeregt hat und meiner Meinung nach nicht durchdacht war. Der Umzug von Dexter zu Deb mag vielleicht den beiden etwas bringen, doch was ist mit Harrison? Schließlich ist er Dexters Sohn und soll nun ganz alleine in dessen Wohnung leben, mit Jamie an seiner Seite? Das kann doch nicht wahr sein! Jamie muss doch auch merken, das hier etwas nicht stimmt. Für mich ist das einfach nicht realistisch und das war mein erster Gedanke, als Dexter bei Deb aufgetaucht wird. Ich glaube sogar, dass Deb erkennen müsste, dass Dexter noch weniger bereit ist, zu töten, wenn er seinen Sohn in der Nähe hat. Das hat mir nicht gepasst und gehört auf jeden Fall zu den negativen Dingen dieser Folge.

"Sometimes the system doesn't work. Killers fall through the cracks."

Das Zweite, das mir nicht gefallen hat, war die Annäherung zwischen Quinn und Nadia. Hier fällt mir eigentlich nur ein: Das war so klar! Es war so vorhersehbar, dass Quinn wieder eine Dummheit begeht und ich glaube, dass wir sehr bald sehen werden, wie die beiden miteinander im Bett landen. Muss das denn sein? Quinn sollte es doch mittlerweile einfach besser wissen. Wieso schreibt man ihm immer diese Storys? Eigentlich verleitet man uns Zuschauer eigentlich nur dazu, ihn nicht mehr zu mögen. Hier kann ich wieder nur den Kopf schütteln.

Die Story, die sich hier im Vordergrund abspielt, gefällt mir hingegen sehr gut. Wir haben mehr von Isaak gesehen, der jetzt persönlich in Miami ist und Viktors Verschwinden aufklären will. Und dabei wird alles beseitigt, was ihm in die Quere kommt. Ich muss zugeben, dass mich diese Storyline sehr interessiert. Ich mag Isaak, denn er hat weiterhin etwas Geheimnisvolles an sich, von dem man unbedingt mehr erfahren möchte. Was steckt hinter all dem? Was bezweckt Isaak und wie wird sich das alles auf Dexter auswirken? Als Nebenstory in dieser Staffel finde ich die Entwicklung bisher sehr gelungen und freue mich jetzt schon auf einen Showdown zwischen Isaak und dem Dexter, der eigentlich nicht mehr zum Töten kommen soll. Zu Beginn der Folge wollte ich nur wissen, wie es zwischen Deb und Dexter weitergeht, doch sobald Isaak aufgetaucht ist, wurde es interessant. Hoffentlich zerstören die Autoren dies nicht wieder, so wie in der letzten Staffel.

All diese Entwicklungen zeigen mir, dass man daraus durchaus eine klasse Staffel machen kann. Potenzial besteht auf jeden Fall und ich muss leider auch zugeben, dass mir Laguerta hier gefallen hat. Man hat sie nur ganz kurz gesehen, doch die Szenen mit ihr waren dadurch nur noch intensiver, denn man hat nicht die geringste Ahnung, wo das überhaupt hinführen soll. Was will sie sich beweisen? Wo will sie mit dem Bay-Harbor-Butcher-Fall hin? Obwohl das nur ganz kurz angeschnitten wurde, könnte ich mir vorstellen, dass dies irgendwann in der Staffel mit allem anderen kollidiert und ich traue es mich gar nicht zu sagen, aber ich glaube, das wird gut. Seit der letzten Staffel war Laguerta für mich einfach nur ein sinnloser Charakter, doch man könnte sie hier doch noch glänzen lassen. Ich habe sogar eine Theorie, wie sich ihre Story entwickelt, doch die behalte ich lieber noch für mich.

Fazit

Erneut eine starke Episode von "Dexter", in der viel passiert ist. Die Entwicklungen zwischen Deb und Dexter waren sehr intensiv und dadurch spannend zu verfolgen. Auch das Auftauchen von Isaak verspricht noch eine interessante Entwicklung. Es kann also ruhig so weitergehen!

Alex Olejnik - myFanbase

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