Bewertung

Review: #7.04 In Rauch aufgelöst

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Und auch in dieser Woche geht es mit einer starken Episode weiter und ich habe mich dabei oft mit dem Gedanken erwischt, dass jetzt endlich etwas kommen muss, das enttäuscht. Noch ganz möchte es nicht in meinen Kopf rein, dass diese Staffel eine gute Episode nach der anderen liefert, denn nach der sechsten Staffel habe ich Angst, dass diese Serie an guten Episoden irgendwann zu Ende geht. Doch sollte es soweit kommen, freue ich mich bis dahin lieber darüber, dass ich nach jeder Folge erstmal tief durchatmen muss.

"Nothing's really all that different, Deb. The only thing that's changed is now you know more about me."

Die Storyline zwischen Deb und Dexter ist weiterhin überzeugend und konstant gut umgesetzt. Deb weiß nicht, wie sie damit umgehen soll, dass ihr Bruder ein Serienmörder ist. Sie ist verwirrt, was für mich absolut nachvollziehbar ist. Es wundert mich überhaupt nicht, dass sie alles in Frage stellt. Sowohl ihre Gefühle für Dexter, als auch seine Gefühle für sie. An dieser Stelle hatte ich etwas Angst, dass man wieder die Verliebtheit von Deb in den Vordergrund stellt, denn schließlich sagt ihr Dexter, dass er sie liebe, was für ihn selbstverständlich ist. Für ihn hat sich an der Situation überhaupt nichts geändert, doch für Deb ist das alles ein großes verwirrendes Fragezeichen. Doch sie hat meiner Meinung nach gut darauf reagiert und sich hier nicht darauf eingestellt, dass alles gut wird, wenn sie diese Worte von Dexter hört. Das hat mir gut gefallen, vor allem auch, weil Deb ihre gesamten Gefühle für Dexter überdenkt. Sie weiß nicht mal mehr, ob sie mit ihm als Bruder klarkommen kann, jetzt wo sie weiß, dass er ein Killer ist. Jennifer Carpenter leistet in dieser Staffel bisher eine grandiose Leistung, denn ihr Verhalten, ihre Mimik, alles ist für mich vollkommen verständlich und mir gefällt, dass man diese Story so aufgebaut hat und hoffentlich noch weiter ausbaut, denn das ist es momentan, was mich am meisten fasziniert. Schließlich vergeht ein Tag nach dem anderen und sie hat immer mehr Zeit, sich daran zu gewöhnen, dass Dexter nur die Bösen tötet.

Hinzu kommt jetzt auch noch, dass Dexter Ray Speltzer umgebracht hat, worauf ich gleich noch näher eingehe. Doch Deb wollte diesen Menschen um alles in der Welt büßen sehen und Dexter hat ihr dies abgenommen, sodass sie froh darüber ist, dass Speltzer tot ist. Vielleicht hat sie in diesem Moment erkannt, dass es doch gut ist, was Dexter macht, denn die Polizei hätte nichts gegen Speltzer in der Hand gehabt. Ein sehr gut inszenierter Moment am Ende der Folge, der jetzt wieder einiges ändern könnte. Hier kommt allerdings wieder dazu, dass ich keine Ahnung habe, wie die Autoren das weiter ausbauen wollen. Ich werde bisher von Folge zu Folge überrascht und das ist auch gut so. Ich würde mir nur wünschen, dass die beiden nicht so öffentlich darüber sprechen würden. Denn wenn ich ehrlich bin, fand ich es sehr dumm von ihnen, über das Thema Serienkiller vor der Polizeistation zu sprechen. Natürlich war es dunkel, aber man weiß ja nie, ob sich jetzt nicht vielleicht Laguerta hinter den Büschen versteckt und alles mithört. Hier sollten sie ein wenig mehr aufpassen.

"I don't run. I make people run. However, I do run if there's a bull coming after me with an ax."

Was die Storyline mit Speltzer angeht, so bin ich von der Umsetzung sehr begeistert. Zum einen hat es mir gefallen, dass Dexter im Wohnwagen erwischt wurde und in einen Kampf mit Speltzer verwickelt war. Dexter wurde zwar schon oft geschnappt, weshalb ich hier auch keine Sorgen hatte, dass ihm was passiert, doch es ist immer spannend, zu sehen, wie Dexter sich aus solchen Situationen befreit. In dem Fall musste ich schmunzeln, wie er auf Speltzers Nachricht reagiert hat und dann doch davongerannt ist. Die kleine Jagd war sehr creppy, aber spannend zu verfolgen und letzten Endes hat Dexter das bekommen, was er wollte, nämlich Speltzer selbst. Diese Szene werde ich noch ein wenig in Erinnerung behalten, denn ich habe tatsächlich gedacht, dass Dexter Speltzer bei lebendigem Leibe verbrennt. Ganz besonders nach seiner Reaktion, wie er Speltzer nachgeäfft hat. Mein Gott, wie gut gespielt von Michael C. Hall war das denn? Ich hab mich wirklich erschrocken, weil er hier den total verrückten Freak gespielt hat und ich wirklich dachte, dass eine Sicherung bei ihm durchgebrannt ist.

Doch dann scheint er sich zu fassen, bringt Speltzer auf eine andere Art um wie sonst und vernichtet somit auch die Objektträger mit den Blutstropfen. Hier habe ich wirklich Mitleid für Dexter empfunden, denn er ändert quasi sein komplettes Vorgehen. Es ist, als ob er jetzt Dexter 2.0 wäre. Keine Trophäen mehr sammeln und schauen, dass nichts mehr übrig bleibt. Das bedeutet auch, dass er sich von seinen alten Trophäen trennen muss. Dass es ihm nicht leicht gefallen ist, hat man sehr gut gesehen und ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass das hier ein Serienkiller ist, mit dem ich Mitleid empfinde, weil er seine Trophäen wegschmeißt. Das beweist mir wieder einmal, wie unglaublich gut dieser Charakter geschrieben ist und wie gut Michael C. Hall es schafft, mit seiner Darstellung alle Sympathien auf sich zu ziehen. Ganz großes Kino!

"Killers hate to leave their trophies behind."

Neben Dexter und Deb steht weiterhin der Mordfall um Viktor im Vordergrund. Die Entwicklung dieser Story gefällt mir auch weiterhin sehr gut, weil ich Isaak immer noch als sehr starken Charakter sehe, der die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Er ist dieser unberechenbare Mann, der alles macht, damit der Tod von Viktor gerächt wird. In dieser Folge erfährt man auch warum, weil man ein bisschen mehr Einblick in Isaak bekommt. Jedoch habe ich noch nicht ganz verstanden, ob Viktor jetzt sein Bruder oder sein Liebhaber war. Das konnte ich aus der Szene nicht schließen. Auf jeden Fall war Viktor ihm sehr wichtig, was man auch an Louis' Tod gesehen hat. Hier wird alles noch ein wenig extremer, denn Isaak nutzt eine Gelegenheit, um näher an Dexter ranzu kommen. Ich war die ganze Zeit angespannt, als er mit George bei Alex Dubrozny war, weil ich genau wusste, was jetzt kommen wird und doch wirkte der Schuss von Alex dann sehr intensiv. Hier hat man die Wirkung von Isaak sehr gut gespürt und man weiß, dass er alles in seiner Macht stehende tun wird, um den Killer von Viktor zu schnappen. Das verspricht für mich jetzt schon einen großen Showdown zwischen ihm und Dexter und darauf freue ich mich sehr. Beide Charaktere haben eine enorme Ausstrahlung und wenn sie aufeinandertreffen, kann das nur mit einem Knall enden.

Ein großes Lob hier an die Autoren, dass sie Quinn und seine Affäre mit Nadia in den Hintergrund gestellt haben. Es gab zwar diese kleine Szene im Club, die mich jedoch nicht gestört hat und wenn das weiterhin so im Hintergrund bleibt, dann ist mir das nur recht. Die einzige Enttäuschung für mich ist, dass man Laguerta bisher nicht weiterverfolgt, weil mich ihre Vorgehensweise sehr interessiert und ich wissen will, welche Auswirkungen das auf Dexter haben wird. Doch das Thema kommt sicherlich auch noch irgendwann auf. Bis dahin heißt es warten und das genießen, was uns in dieser bisher sehr gut umgesetzten siebten Staffel geboten wird.

Fazit

Dies ist die vierte, sehr starke Episode von "Dexter" in Folge, deren Entwicklungen gut umgesetzt wurden, die großartige Charaktermomente hatte und in der die Leistung der Darsteller nicht enttäuscht hat.

Alex Olejnik - myFanbase

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