Review: #8.09 Zwei Welten
Wow, so schnell kann man bei "Dexter" überrascht werden! Oliver Saxon ist also der Hirnchirurg und nicht nur das, er ist auch Dr. Vogels Sohn. Wer hätte das gedacht? Ich mit Sicherheit nicht, da Oliver nie eine wirkliche Bedrohung dargestellt hat. Er war nur der Freund von Cassie und viel eher hätte ich damit gerechnet, dass er Quinn auf die Spur von Dexter bringt, als dass er sich als Dr. Vogels Sohn herausstellt.
"You're not the perfect psychopath I thought you were. You have a depth of emotion."
"Dexter" hat mit dieser Folge den Grundstein für die letzten Episoden dieser Staffel und der Serie gelegt. Von allen Seiten wird Dexters Leben bedroht. Sei es seine Familie in Form von Harrison und Hannah, oder Dr. Vogel, die für ihn wie eine Mutter war und ihn letztendlich zu dem gemacht hat, was er ist. Oliver ist Dr. Vogels Sohn - damit komme ich immer noch nicht klar, da es einfach so unerwartet und aus dem Nichts kam. Oliver schien wie ein ganz normaler, verliebter Mann zu sein, der zwar für Dexter eine Gefahr darstellen könnte, aber nicht auf diese Weise. Es ist verständlich, dass er sich auf die Suche nach Oliver macht, um die Gefahr aus dem Weg zu schaffen. Doch was hier sehr verwundert, ist Dexters Offenheit. Früher hätte er einfach das gemacht, was er am besten kann - er hätte Oliver beseitigt, ohne emotional involviert zu sein. An diesem Punkt der Staffel spricht er offen mit Hannah darüber und sagt auch Dr. Vogel die Wahrheit, obwohl er genau wissen müsste, wie sie reagiert: Nach all den Jahren kann sie ihren Sohn wieder sehen, wo sie doch lange Zeit von dessen Tod überzeugt war. Und da sie nun viele Jahre Erfahrung mit Psychopathen hat, war es nur vorhersehbar, dass sie versuchen möchte, ihrem Sohn Daniel zu helfen. Hier hat Dexter sich täuschen lassen und es ist nachvollziehbar, wieso er es macht - Dr. Vogel war eine Hilfe für ihn, hat ihm gezeigt, dass er kein gewöhnlicher Psychopath ist und dass er ihr vertrauen kann. Nun hat er die Probleme am Hals, denn Dr. Vogel ist ihm einen Schritt voraus und lässt somit ihren Sohn wieder in ihr Leben.
Dass das keine guten Konsequenzen haben kann, ist klar. Zum einen wissen wir, dass Oliver keine guten Absichten hat, sonst hätte er das Leben von Dexter und Dr. Vogel nicht so durcheinander gebracht und erschwert. Er muss also seine eigenen Ziele haben, die sicherlich keine guten sind, wenn man bedenkt, dass seine Mutter ihn damals in eine Psychiatrie hat einweisen lassen. Zum anderen ist da noch Dexter und Oliver weiß nun genau, welche Absichten Dexter hat. Das kann keine guten Gefühle in Oliver hervorrufen und dieser wird sicherlich wissen, wie er damit umgehen muss. Die große Frage, die sich hier stellt, ist jedoch: Warum macht Dr. Vogel es ihrem Sohn so einfach? Schließlich weiß sie, wer er ist und sie müsste erkennen, dass das nicht gut enden kann. Hier zeigt sich mal wieder perfekt, was Emotionen in einem auslösen können. Für Dr. Vogel ist ihr Sohn wichtiger, als seine möglichen Absichten. Sie ist überzeugt, dass sie ihn und vielleicht auch ihre Beziehung retten kann. Wenn sie sich da mal nicht täuscht. Ich bin wahnsinnig gespannt, welchen Weg die Autoren hier einschlagen werden und was uns Oliver noch zu bieten hat. Eines ist klar, er ist gefährlich und es wird nicht einfach für Dexter werden, jetzt wo er auch Dr. Vogel gegen sich hat.
"What was it, a serial killer convention?"
Die zweite Gefahr, die lauert, ist Deputy Marshal Clayton. Dieser wird von Elway beauftragt, Hannah zu finden. Und er macht seinen Job wirklich gut. So gut, dass man selbst Angst bekommt. Man muss in jeder Minute mit ihm rechnen und es ist faszinierend, wie sehr man hier hinter Hannah und Dexter steht. Man will sie zusammen sehen. Man wünscht ihnen das Glück und hofft, dass sie irgendwie ein gemeinsames Leben haben können. Harrison ist hier auch eine kleine Geheimwaffe, da er sich Hannah als Mutter wünscht und sie vermisst. Es bricht einem beinahe das Herz, wie sehr er sich nach Hannah sehnt und wir alle wissen, dass er in dem Bild wohl Hannah gemeint hat und nicht Rita. Das war wieder eine Szene, in der alles zu Ende hätte sein können und wo man die Luft anhalten musste. Harrison hätte die gesamte Suche nach Hannah beschleunigen können und doch macht er es nicht, was einen erleichternd aufatmen lässt. Eine wahnsinnig intensive Szene.
Doch das ist nicht mal das Beste an diesem Handlungsstrang. Viel interessanter und faszinierender ist die Interaktion zwischen Debra und Hannah. Genau wie Deb achtet man in jeder Sekunde auf Hannah, die immer noch eine Bedrohung darstellen könnte, obwohl man das nicht möchte. Das gemeinsame Essen sorgte für ein wenig Erleichterung und auch Freude, denn auch Hannah und Deb harmonieren super miteinander. Sie konnten sich beide ein wenig öffnen und es könnte sein, dass Deb sich doch noch mit ihr abfindet, auch wenn sie das nicht möchte. Es bleibt auch hier spannend, denn Deb wird es sicherlich nicht gut aufnehmen, dass Dexter mit Hannah verschwinden möchte. Ich bin gespannt, wie man diese Situation auflöst.
Bis dahin kann man nur hoffen, dass Deb wieder zurück zum Miami Metro kehrt. Sie gehört einfach dahin und es wäre schön, wenn sie dort ihr Ende finden würde. Deb ist ein guter Detective und sollte diese Position wieder aufnehmen. Ihre Gedanken und ihr Verhalten sind wahnsinnig gut dargestellt, denn man merkt von Anfang an, wie sehr sie sich wünscht, wieder zurück zu diesem Ort zu kehren, gleichzeitig aber weiß, dass sie dahin eigentlich gar nicht zurückkehren kann. Schließlich hat sie Laguerta umgebracht, weiß, dass ihr Bruder ein Serienkiller ist und sie gibt Hannah Unterschlupf und beschützt sie auf diese Weise. All das sind Faktoren, die Deb bewusst sind und ihre Emotionen überschlagen sich. Jennifer Carpenter macht hier einen großartigen Job, denn man kann Debs Dilemma sehr gut miterleben. Letzten Endes wäre die Rückkehr zum PD für sie wohl das Beste, weil sie auf diese Weise vielleicht etwas findet, worauf sie sich stärker konzentrieren kann.
Und dann wäre da auch noch Quinn, der endlich seine Gefühle auf den Tisch legt und Deb aus dem Nichts küsst. Seit Beginn der Staffel ist klar, dass Jamie nicht die Richtige für ihn ist und er eigentlich nur mit Deb zusammen sein möchte. Es wäre schön, wenn die beiden zusammen enden, da sie auf ihre Weise zusammen gehören. Aber wir haben ja noch drei Folgen vor uns und wer weiß, was hier passiert. Die Gefahren lauern in allen Ecken und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zum Showdown kommt. Wie oder was passiert, ist zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht vorhersehbar und das wird diese letzten Episoden wahrscheinlich sehr besonders machen. Ich bin guter Dinge.
Fazit
Auch diese Folge konnte mit einer Überraschung punkten, die man so nicht hat kommen sehen. Die Enthüllung um Dr. Vogels Sohn kam aus dem Nichts, macht jedoch sehr viel Sinn und bietet genug Stoff für einen guten Abschluss der Staffel. Es bleibt zu hoffen, dass die Autoren das auch so gesehen haben und uns ein großartiges Ende bieten - wie auch immer es aussehen mag.
Alex Olejnik - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Make Your Own Kind of MusicErstausstrahlung (US): 25.08.2013
Erstausstrahlung (DE): 02.06.2017
Regie: John Dahl
Drehbuch: Karen Campbell
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