Adelle DeWitt

[x] Obwohl sie einige wichtige Untergebene im Dollhouse hat, befindet sie sich auch selbst immer wieder in der Situation, ihren Vorgesetzten, darunter Matthew Harding und Clive Ambrose, Bericht zu erstatten. Sie steht voll und ganz hinter dem Dollhouse-Projekt, will es um jeden Preis beschützen und handelt dementsprechend oft sehr skrupellos, was insbesondere bei Boyd Langton, ihrem neuesten Handler, nicht immer für Verständnis sorgt. Sie toleriert keine Fehler und alles muss nach Protokoll verlaufen. Wenn einer ihrer Mitarbeiter, z. B. Laurence Dominic oder Joe Hearn, sie hintergeht, lässte Adelle ihn entweder umbringen oder schickt ihn in den so genannten Attic. Dort werden zwar die Körper der Personen am Leben erhalten, zuvor wird jedoch jede Persönlichkeit und Erinnerung aus ihnen gelöscht. Es geht ihr hauptsächlich um den Profit und das Ansehen des Dollhouses. Sollte sich ein Regelverstoß also als positiv für das Dollhouse herausstellen, kann Adelle darüber hinweg sehen. So sieht sie Echos anormales Verhalten überraschenderweise nicht als Gefahr für das Dollhouse, sondern hofft, dass sie auf diese Weise zu einer besseren Doll und Beschützerin des Hauses werden kann. Sie findet es interessant wie Echo einige Verhaltensweisen von Caroline, ihrer ursprünglichen Identität, übernimmt und auf ihr Leben als Doll und insbesondere in ihren Einsätzen anwendet. Moralisch gesehen, befindet sich Adelle also in einer Grauzone. Man kann sie nicht als klaren Bösewicht, aber auch nicht als Gute bezeichnen, da sie sich immer wieder selbst widerspricht. Mit der Zeit entwickelt sie eine Art Mutterinstinkt und sie beschützt ihr Dolls so gut sie nur kann, was auf wenig Verständnis bei anderen Rossum-Mitarbeitern in höheren Positionen stößt.

Da Adelle sich in ihrer Arbeit vergräbt und ihre Autorität nicht zulässt, dass sie zu einem ihrer Mitarbeiter ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt, ist sie sehr einsam. Das versucht sie zu kompensieren, indem sie in regelmäßigen Abständen selbst unter einem Pseudonym, das von den Angestellten "Miss Lonelyhearts" genannt wird, Aufträge an das Dollhouse erteilt. Ihr wird Victor als Roger geschickt , ihm kann sie ihre Gefühle anvertrauen und sich gehen lassen. Sie versucht mizt ihm als Catherine ein normales Leben führen, auch wenn es immer nur für ein paar Tage ist. Vielleicht sind es genau diese Momente, die dafür sorgen, dass sie sich manchmal viel zu gut mit ihren normalen Klienten identifizieren kann. Sie weiß durch Victor nämlich genau, dass die Dolls den Klienten alles geben können, was sie brauchen. Sie beginnt zu erkennen, dass ihre Einsamkeit nichts Gutes ist und sie sich mehr öffnen muss, auch wenn es ihr schwer fällt. Es dauert über ein Jahr bis sie Topher gegenüber zugegeben kann, dass sie Miss Lonelyhearts ist. Victor hatte ihr bei seinem letzten Einsatz als Roger - und als Doll überhaupt - die Augen geöffnet, dass sie auf das Niveau ihrer erbärmlichen Klienten gesunken sei.

Der Job und ihre Einsamkeit machen Adelle mit der Zeit immer mehr zu schaffen. Sie trinkt über die Maßen viel Alkohol und reagiert immer öfters sehr gereizt und genervt. Dazu kommt der Druck von oben, da festgestellt wurde, dass in ihrem Dollhouse nicht alles nach Plan läuft und sie deshalb unter Beobachtung steht. Das Ganze eskaliert einmal sogar so sehr, dass sie total die Kontrolle verliert und mitten am Tag betrunken auf ihrem Schreibtisch einschläft. Als Boyd dies bemerkt, konfrontiert er sie damit, was dazu führt, dass Adelle sich langsam wieder fängt.

Es fällt Adelle nicht leicht, ihre alten Gewohnheiten abzulegen. Deutlich wird das besonders am Fall Nolan Kinnard. Als dieser den Wunsch äußert, Sierra für immer an sich zu binden, was nicht nur in Vergewaltigung, sondern auch Mord der Frau resultieren würde, verneint Adelle dies anfangs. Als dann jedoch Matthew Harding eingreift und ihr befiehlt, Sierra für immer zu Kinnard zu schicken, bleibt ihr nichts anderes übrig, diesen Befehl an Topher weiterzugeben, auch wenn es ihr sichtlich schwer fällt. Ohne ihr Wissen, programmiert Topher Sierra mit ihrer ursprünglichen Persönlichkeit, Priya, die Kinnard schließlich aus Notwehr umbringt. Da Boyd und Topher ihr helfen, die Leiche zu beseitigen, erfährt Adelle nur, dass Nolan aus dem Land geflohen sei und Sierra landet letztendlich wieder in ihrer Obhut. Es dauert nicht lange bis ihr weiter die Fäden aus der Hand gleiten. Als Senator Daniel Perrin eine Hetzjagd gegen das Dollhouse beginnt und Adelles ehemalige Doll, Madeline Costley, auf seine Seite ziehen kann, sieht sich Adelle gezwungen zu handeln. Ihr ist dabei bewusst, dass sie sich direkten Befehlen von Rossum widersetzt, doch sie sieht keine andere Möglichkeit ihr Dollhouse zu retten, als Echo und Ballard auf den Fall anzusetzen. Eine Kette von Ereignissen führt dann zwar dazu, dass Perrin und Madeline wieder von der Bildfläche verschwinden, allerdings schaffen es auch Echo und Ballard unterzutauchen und sich dem Dollhouse zu entziehen. Da Adelle mit ihrem Handeln bei Rossum das Fass zum überlaufen gebracht hat, übernimmt Matthew Harding die Leitung ihres Dollhouses. Unter seiner Führung entwickelt Topher auf Basis des Disruptors eine Technologie, die für Remote Wipes - auch bei Personen ohne Gehirnarchitektur eines Aktiven - verwendet werden kann. Als Topher jedoch erkennt, welche Auswirkungen das auf die Welt haben könnte, will er die Konstruktionszeichungen zerstören, vertraut sich zuvor jedoch Adelle an und erzählt ihr von Rossums Plänen. Diese nimmt die Konstruktionsskizzen, zeigt damit ihre Loyalität gegenüber Rossum und erhält ihre Position zurück. Topher ist über diesen Schachzug entsetzt und verletzt, dass Adelle ihn so betrogen hat. Ohne dass er es weiß, ist dies aber der Zeitpunkt, an dem Adelle Position gegen Rossum bezieht und versucht ,soviel Macht und Einfluss wie möglich zu haben, sollte es zur Konfrontation kommen.

DeWitt schafft es irgendwann, sich gegen Rossum zu behaupten und allen Dolls ihre ursprünglichen Persönlichkeiten zurück zu geben. Doch um dort hinzugelangen, muss sie noch einmal sehr viele Opfer bringen. Sie schickt Echo, Tony und Priya in den Attic, ohne ihren Plan zu erklären. Sie weiß, dass Rossum nur aus dem Innern zerstört werden kann und der Attic ein Geheimnis birgt, das diese Möglichkeit bietet. Sie vertraut Echo, dass sie die Lösung finden würde, was ihr auch gelingt. Dank der Informationen, die Echo und die anderen aus dem Attic mit sich bringen, können sie sich auf den letzten Kampf gegen Rossum vorbereiten.

Über die Jahre entwickelt sie fast schon mütterliche Gefühle für Topher und sorgt sich um ihn wie um ein Kind, da er an seinen Technologien und deren Auswirkungen auf die Menschheit immer mehr zu verzweifeln beginnt. Der Kampf gegen Rossum zieht sich immer länger hin und scheint immer aussichtsloser zu werden. Da die Firma unter anderem Tophers Remote-Wipe-Technologie verwendet, laufen in weiten Teilen des Landes zombieähnliche Menschen ohne Persönlichkeit herum. Dafür bietet das Dollhouse auch permanente Persönlichkeiten an, was bedeutet, dass sie die Leben von anderen zerstören, um an deren Körper zu gelangen. Für den reichen und mächtigen Teil der Bevölkerung wird eine Art Unsterblichkeit (zumindest der Persönlichkeit) geschaffen.

Nachdem sie das Dollhouse in Los Angeles verlassen haben, lebt Adelle einige Zeit zusammen mit Priya, ihrem Sohn T und einigen anderen auf einer Farm, der von einigen als "Sicherer Hafen" bezeichnet wird. Sie gehören zu den wenigen Menschen, die noch nicht von Rossums Remote-Wipes getroffen wurden. Aus diesem Grund befinden sie sich auch in andauernder Alarmbereitschaft. Sie kümmert sich besorgt um Topher, der von Echo und Ballard aus Rossums Händen befreit werden konnte. Als sie zurück nach Los Angeles kommen und Topher sich in seiner gewohnten Umgebung erholen kann, ist sie es, die für den Wiederaufbau der Zivilisation sorgen muss. Als Topher das Signal sendet, das allen Menschen ihre ursprüngliche Persönlichkeit zurück geben soll, wartet Adelle bis um sie herum alle wieder aufwachen und sich in einem Zustand der Verwirrung befinden. Sie macht ihnen Mut, dass sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen, geht dann wieder ins Dollhouse und bereitet sich darauf vor, die letzten Übeltäter zu jagen und zur Verantwortung zu ziehen.

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