Bewertung

Review: #1.21 Drei Beine

Foto: Jesse Spencer, Dr. House - Copyright: 2004 FOX BROADCASTING COMPANY; Nigel Parry/FOX
Jesse Spencer, Dr. House
© 2004 FOX BROADCASTING COMPANY; Nigel Parry/FOX

"Drei Leute kommen in eine Klinik..."

So fängt House den aufgezwungenen Unterricht über Diagnostik vor einer Reihe Studenten an. Noch ahnt der gemeine Zuschauer vor dem Fernseher nicht, dass David Shore uns gleich eine der interessantesten, spannendsten und emotionalsten Episoden in der TV-Geschichte präsentieren wird.

House beschreibt die Fälle von drei Patienten, die in eine Klinik kommen und über Schmerzen im Bein klagen. Er bietet seinen Studenten nicht nur eine grandiose und vor allem extrem unterhaltsame Lektion über diagnostische Medizin, sondern macht den jungen idealistischen Ärzten klar, dass eine Wahl immer Konsequenzen nach sich zieht. Bis etwa zur Mitte der Folge wissen wir nicht, dass House selbst einer der Patienten ist und die Gelegenheit vor den Studenten nutzt, um seine Vergangenheit aufzuarbeiten, die ihm kurz zuvor durch Stacys überraschenden Besuch wieder ins Gedächtnis gerufen wurde.

Es spricht sich schnell herum, dass House einen äußert interessanten Vortrag hält und so versammeln sich nach und nach Cameron, Foreman, Chase, Wilson und sogar Cuddy im Vortragssaal und lauschen ebenso gebannt wie der Zuschauer vor dem Fernseher, was unseren "Helden" zu dem hat werden lassen, was uns in der ersten Staffel so herrlich unterhaltsame und skurrile Stunden vor dem Fernseher beschert hat.

Also steigen wir ein und erfahren ein Stück über die Vergangenheit des Dr. Gregory House – damals noch an der Seite seiner großen Liebe Stacy Warner, die letzendlich zum entscheidenden Wendepunkt in seinem Leben wurde. Wie tragisch, bedenkt man, dass die Person, der House am meisten vertraut, ihm derart in den Rücken fällt und schließlich mit verantwortlich dafür ist, dass er sein Leben lang gezeichnet ist. Auch wenn es nicht explizit genannt wurde war klar, dass House sich danach von Stacy getrennt hat - nachvollziehbar ist es auf jeden Fall.

Und eben diese Person bittet House nun - fünf Jahre nach dem tragischen Unglück, das hätte verhindert werden können, hätten die behandelnden Ärzte nur auf House gehört - steht Stacy wieder vor House und bittet ihn, sich mit ihrem neuen Ehemann Mark zu beschäftigen, der seit einiger Zeit unter einer plötzlichen Veränderung seiner Persönlichkeit leidet. Natürlich ist es im Nachhinein verständlich, dass House zögert und den Fall zunächst nicht übernehmen möchte. Der Betrug seiner großen Liebe sitzt tief und nun soll er auch noch seinen Ersatz retten. Und doch kann House am Ende nicht anders. Seine Patienten liegen ihm am Herzen, auch wenn er dies nicht zugeben will.

Die Episode bietet alles, was ein gutes Staffelfinale haben sollte. Dabei vergisst man leicht, dass eigentlich noch eine Folge der ersten Staffel aussteht. Es wird schwer, diese grandiose Folge zu toppen, was einmal mehr unterstreicht, dass David Shore mit der Serie "Dr. House" ein ganz großer Coup gelungen ist! Einfach nur großartig.

Melanie Brandt - myFanbase

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