Bewertung

Review: #3.08 Zwietracht

Foto: Hugh Laurie, Dr. House - Copyright: 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX
Hugh Laurie, Dr. House
© 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX

Ich hasse die Tritter-Storyline. Natürlich bringt sie neue Spannung in die Serie und bietet eine klare Abwechslung zu dem sonst herrschenden Schema der Ein-Episoden-Fälle, dennoch hasse ich diese Storyline.

Das Zerwürfnis zwischen House und Wilson, das wir Tritter zu verdanken haben, gefällt mir persönlich ganz und gar nicht. Natürlich ist der Konflikt zwischen den beiden Freunden hervorragend inszeniert und toll gespielt, doch genauso, wie man nicht will, dass sich ein beliebtes Serienpaar trennt, will ich nicht, dass sich House und Wilson entfremden. House lässt seinen besten und im Grunde einzigen Freund ganz schön leiden. Für House zählt nur, woher er seine nächste Dosis Vicodin bekommt, dass Wilsons Leben vor die Hunde geht, interessiert ihn kaum. Das ist hart. Ich hoffe wirklich, dass House am Ende irgendetwas tut. Nichts absolut Heldenhaftes, Weichgespültes, aber irgendwas Kleines und Gutes, das Wilson hilft.

Tritters Maßnahmen gegen Wilson finde ich extrem mies. Offen gestanden frage ich mich auch ernsthaft, ob es wirklich glaubwürdig ist, dass Tritter die Macht besitzt, Wilson praktisch alles, vom Geld übers Auto bis hin zu den ärztlichen Befugnissen, weg zu nehmen. Himmelherrgott, Wilson ist doch kein Terrorverdächtiger! Was Tritter da veranstaltet, kann kaum noch legal sein, doch selbst Wilsons Anwalt reagiert überhaupt nicht. Man könnte meinen, Tritter hätte die Privatnummer des Präsidenten in seinem Kurzwahlspeicher.

Der Fall der Woche, den es natürlich auch noch gab, war wie immer ganz gut gemacht, was vor allem für Camerons Versuch, den Patienten künstlich aufzuregen, gilt. Dennoch merkt man schon, dass die von Tritter gesäte Zwietracht zu weniger Humor führt. Zudem fällt House auf der Sympathieskala doch um einige Punkte ab, eben weil er Wilson so hängen lässt. Da man Tritter in dieser Episode nicht zu Gesicht bekommt, projiziert sich die Wut über Wilsons Leid so ein bisschen auf House.

Von Cuddy bin ich dagegen doch angenehm überrascht. Sie zeigt sich sehr entschlossen und will nicht vor Tritter kapitulieren. Ihr oberstes Ziel ist es, dass House weiter als Arzt praktizieren kann. Sie macht sich dabei nichts vor: sie weiß, dass House ein Mistkerl ist und ein Drogenproblem hat, aber eben auch Geniales vollbringt. Es stellt sich dabei natürlich die Frage, ob Cuddy auch bereit ist, Wilson für House zu opfern. Ist House wichtiger als Wilson? Ist es ein akzeptabler Preis, dass Wilsons Karriere vor die Hunde gehen, wenn House dafür weiter praktizieren kann? Ich denke nicht, dass es soweit kommt, trotzdem ist House momentan der, der geschützt wird und Wilson der, der leiden muss.

Maret Hosemann - myFanbase

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