Bewertung

Review: #4.02 Der Stoff, aus dem die Heldin ist

Foto: Robert Sean Leonard, Dr. House - Copyright: 2007 Fox Broadcasting Co.; Art Streiber/FOX
Robert Sean Leonard, Dr. House
© 2007 Fox Broadcasting Co.; Art Streiber/FOX

Willkommen zur ersten Ausgabe der neuen Castingshow "House sucht den Superarzt". Vierzig Kandidaten stellen sich der Herausforderung und kämpfen um die drei Plätze im Team des Dr. Gregory House. Wer wird "House's Next Topassistent"?

Dass House seine neuen Gehilfen nach dem Vorbild moderner Castingshows auswählt, passt wie die Faust aufs Auge, oder auch wie der Stock zum Gehbehinderten. Wir wissen, dass sich House gerne Soaps ansieht und ein Experte in moderner Popkultur ist. Somit ist es absolut stimmig, dass er sich Castingshows zum Vorbild nimmt, sie für sich adaptiert und auch parodiert.

Nach zwei Episoden einer Staffel ist es sicher noch zu früh, um Lobeshymnen anzustimmen, doch die vierte Staffel ist auf dem besten Weg, ganz einfach großartig zu werden.

Man durfte zweifellos skeptisch sein, wie es nach der Kündigung von Foreman, Cameron und Chase weitergehen sollte, doch in dieser Episode wird die Suche von House nach neuen Assistenten ungemein unterhaltsam dargestellt. Obwohl wir natürlich nicht alle vierzig Bewerber wirklich kennen lernen und ein Teil von ihnen nur gesichtslose Masse bleibt, gibt es wirklich gelungene Szenen mit ihnen, wie der Einbruch in das Haus der Patientin oder die Autowasch-Aktion. Es macht einfach Spass, mitzuerleben, wie House die Bewerber scheucht und wie diese versuchen, sich gegenseitig auszustechen.

House ist natürlich kein fairer Juror und entscheidet nicht nur nach medizinischer Kompetenz. Im Grunde verkörpert House das Publikum, das sich solche Castingshows normalerweise im Fernsehen ansieht: launisch, gnadenlos, versessen auf Skandale, und begeistert von Ungewöhnlichkeiten, Macken und fixen Ideen der Kandidaten. House will keine braven, regeltreuen 08/15-Mediziner in seinem Team.

Etwas enttäuscht war ich nur von der Szene mit dem Alkoholtest. Dafür, dass House und die beiden Bewerber mehrere Runden Tequila gekippt haben, waren sie doch noch sehr nüchtern. Besonders der Bewerber, der als Mormone vorher noch nie Alkohol getrunken hat, hätte doch angeheiterter sein müssen. Hier fehlte es dem Schauspieler vielleicht etwas an Können.

Wir können uns in dieser Episode jedenfalls über ein Wiedersehen mit Cameron und Chase freuen, die wieder zurückgekehrt sind, aber nun in anderen Abteilungen arbeiten. Es ist schon irgendwie witzig, dass man das Princeton-Plainsboro Teaching Hospital bislang immer sehr stark auf House und seine Abteilung reduziert hat und nun erkennen muss, dass es noch viele andere Abteilungen gibt, in denen Cameron und Chase gebraucht werden und erwünscht sind.

Der Fall der Woche um die Kampfpilotin war für House-Verhältnisse ziemlich unspektakulär, aber angemessen, um die Bewerber zu testen. Auf heftige Szenen á la Spritze im Auge musste man in dieser Episode verzichten.

Alles in allem darf man für die nächsten Episoden viel erwarten. Da Cameron und Chase nun wieder im gleichen Krankenhaus wie House arbeiten, nur eben in anderen Abteilungen, kommt es sicher zu besonderen Begegnungen. Wird sich House wirklich auf sein neues Team stützen oder wird er doch wieder die Nähe seiner alten Schützlinge suchen? Wie werden Cameron und Chase auf ihre Nachfolger reagieren? Was ist mit Foreman, der nun offenbar einen neuen Job in einem anderen Krankenhaus hat?

Es gibt mehr als genug Gründe, sich auf die nächste Episode zu freuen…

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Dr. House" ansehen:


Vorherige Review:
#4.01 Allein
Alle ReviewsNächste Review:
#4.03 97 Sekunden

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Dr. House" über die Folge #4.02 Der Stoff, aus dem die Heldin ist diskutieren.