Bewertung

Review: #4.05 Spieglein, Spieglein ...

Foto: Dr. House - Copyright: 2007 Fox Broadcasting Co.; Adam Taylor/FOX
Dr. House
© 2007 Fox Broadcasting Co.; Adam Taylor/FOX

Auch wenn das Spielchen jetzt schon seit Wochen so geht, wird es nicht uninteressanter. Nunmehr sind nur noch sechs Kandidaten übrig, die weiterhin versuchen, House und die Zuschauer vor dem Fernseher von ihren Fähigkeiten zu überzeugen. Und es funktioniert.

Spieglein, Spieglein an der Wand...

Der Fall der Woche war aus medizinischer Sicht mehr als unrealistisch. Wieso? Weil es das "Spiegel-Syndrom" bis jetzt noch nicht in die medizinischen Lehrbücher geschafft hat. Ab und an wurde bereits kritisiert, dass House mittlerweile zu viel Wert auf die Charaktere legt und deswegen kaum noch interessante Fälle präsentiert und an Spannung verliert. Ich bin da anderer Meinung, denn es tut der Serie gut, dem medizinischen Sensationismus den Rücken zu kehren. Es wird deswegen durchaus nicht weniger spannend, nur ist es eine andere Spannung, die wir zu sehen und zu spüren bekommen.

So offenbart uns schließlich ein Patient mit einer Krankheit, die nicht existiert, einen Einblick in die Motivationen der Charaktere. Amber Volakis ist arrogant und will immer recht haben, Brennan sehnt sich nach seinem Job bei den Ärzten ohne Grenzen zurück, bleibt seiner Verlobten zuliebe jedoch in den Staaten, und Kutner beschäftigt sich einfach gerne mit neuartigen Dingen. Welch grandiose Art und Weise, die Charaktere ein bisschen aus der Reserve zu locken, so dass wir ein wenig mehr über sie erfahren.

Wesentlich interessanter waren jedoch die Sachen, die wir über unsere Stammbesetzung erfahren haben. So scheint Wilson in Wahrheit derjenige zu sein, der in der Freundschaft zu House die Hosen anhat, während klar wird, dass Foreman eigentlich gar nicht so wütend darüber ist, wieder im Princeton Plainsboro zu arbeiten, auch wenn er das mehr als einmal in den Raum wirft. Für einen großen Lacher sorgte dann die Erkenntnis, dass House sich anscheinend zu Dreizehn hingezogen fühlt. Von Dreizehn wissen wir übrigens immer noch nicht den richtigen Namen, aber das macht auch nichts, denn anscheinend hat House seine neue Cameron gefunden. Zwar himmelt Dreizehn ihn noch nicht so an, wie Cameron es einst getan hat, aber sie scheint ihn doch zu beeindrucken, was House natürlich niemals zugeben würde.

House vs. Cuddy

Die Machtspielchen zwischen den beiden gehen weiter. Obwohl Cuddy Chefin des Priceton Plainsboro ist, wird klar, wer eigentlich die Hosen anhat, wenn es um Entscheidungen des diagnostischen Flügels geht. Ich musste so lachen, als Foreman House und Cuddy dem Patienten gegenüber treten lässt und so herausfinden will, wer von den beiden dominanter ist. (Der Patient imitierte stets die dominantere Person im Raum) Natürlich ist es House, der sich wie ein kleines Kind freut und ein kleines Lächeln auf Foremans Lippen zaubert. Einfach nur herrlich.

Es ist doch angenehm, dass es eine Konstante gibt, die sich durch jede einzelne Folge von Dr. House zieht. Cuddy ärgert sich über House, weil der bei jeder Gelegenheit ihre Autorität untergräbt und dafür sorgt, dass sie da steht wie der Depp vom Dienst. Und doch hält sie eisern an ihm fest, denn sie weiß, was sie an ihm hat. Vielleicht ist sie auch die einzige, die erkennt, dass man auf House zählen kann, wenn es drauf ankommt.

Und trotzdem versucht sie ständig, ihn zu ändern. Dieses mal tauscht sie House' Vicodintabletten gegen Placebos aus, in der Hoffnung, der Arzt würde es nicht merken. Im Gegenzug hetzt der ihr die gesamten Besucher der Kantine auf den Hals, indem er ihnen weiß macht, dass die Mayonnaise dort mit Erregern kontaminiert ist. Ach, ich liebe diese beiden zusammen.

Good old times

Nun ist Foreman also zurück und arbeitet wieder mit House zusammen. Es ist schon verwunderlich, dass derjenige, der den Zerfall des Teams ausgelöst hat, letztendlich der erste ist, der zurückkommt. Natürlich hat weder House, noch Foreman Interesse an einer Zusammenarbeit, doch die beiden genießen es, zusammen zu diskutieren, auch wenn keiner von ihnen das öffentlich zugeben würde. Die letzte Szene zwischen den beiden hat gezeigt, dass sie sich gegenseitig respektieren, wenn auch auf eine Art und Weise, die erfordert, dass man eben zweimal hinsehen muss. Dies bringt ein Stück der guten alten Zeit zurück, in der das Team noch aus drei Mitgliedern bestand und nicht mit Nummern und Spitznamen betitelt wurde.

Apropos ehemalige Teammitglieder. Was machen eigentlich Cameron und Chase? Die beiden scheinen ihren Platz im Princeton Plainsboro gefunden zu haben. Cameron verwirklicht sich in der Notaufnahme, während Chase mit House Wetten abschließt und diese sogar zu Gunsten seines Ex-Chefs manipuliert. Der Ärger aus der letzten Staffel ist verflogen, so jedoch auch das Interesse an Cameron und Chase bei mir. Wenn sie nicht ab und an auftauchten, würde ich mich gar nicht mehr an sie erinnern.

Fazit

Noch immer haben wir sechs Kandidaten, die dem Zuschauer wohl langsam ans Herz wachsen dürften. Ein jeder hat seine Eigenarten und ein jeder ist auf seine Weise interessant. Ich möchte momentan keinen missen – bis auf Amber Volakis vielleicht. Die ist mir dann doch ein wenig zu arrogant.

Alles in allem ist die Folge gut gelungen, auch wenn man dieses Mal ein Auge zudrücken muss, ob der medizinischen Realität. Aber wem fällt das bitteschön auf?

Melanie Brandt - myFanbase

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