Oscarfieber, Teil 2: Die Golden Globe Gewinner

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Anders als es in vorherigen Jahren der Fall war, schaffte es in diesem Jahr kein gesellschaftskritisches Drama, tragisches Biopic oder bildgewaltiges Historienepos in die Auswahl für den Besten Film. Die Spannung war daher groß im Rennen um den Besten Drama- und Comedyfilm. Bei den Damen und Herren der Schauspielkunst waren hingegen viele altbekannte Namen zu finden, auch wenn es vor allem bei den Frauen einige bislang noch eher unbekannte Darstellerinnen geschafft haben, einen Platz unter den Nominees zu ergattern. Wirkliche Überraschungen blieben bei der 67. Verleihung der Golden Globes letztlich eigentlich aus, doch ein paar Kandidaten konnten dennoch unerwartet eine der Trophäen mit nach Hause nehmen.

Bester Film – Drama – "Avatar"

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Als erster Science-Fiction-Film seit Steven Spielbergs "E.T." im Jahr 1981 hat es James Camerons futuristischer Blockbuster "Avatar" geschafft, den Golden Globe für das Beste Drama für sich zu entscheiden. Damit verzeichnet Cameron neben dem kolossalen finanziellen Erfolg seines Films (ein Einspielergebnis von mittlerweile 1,5 Millarden US-Dollar!) auch einen kreativen Erfolg in Form eines Golden Globes. Die Favoritenstellung bei den Oscars im März ist daher eindeutig, auch wenn die Konkurrenz in diesem Jahr größer sein wird - schließlich werden nach einer neuen Regelung nicht fünf, sondern zehn Filme ins Rennen gehen.

Bester Film – Komödie oder Musical – "Hangover"

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Einer der Überraschungssieger bei den diesjährigen Golden Globes ist zweifelsohne Todd Phillips' herrlich schräge Komödie "Hangover", die sich gegen die beiden Streep-Komödien "Wenn Liebe so einfach wäre" und "Julie & Julia" durchsetzen konnte. Ähnlich wie bei "Avatar" zählt auch "Hangover" zu einem der größten kommerziellen Erfolge des Kinojahres 2009 und schaffte es auf Platz 6 der Filmliste mit den höchsten Einspielergebnissen, sogar noch vor Blockbustern wie "Star Trek" und "Ice Age 3". Mit "Hangover" wurde außerdem mal wieder ein Film ausgewählt, der nicht - wie es so oft bei den Awardverleihungen der Fall ist - nur wenig publike Aufmerksamkeit genießt, sondern der breiten Masse bekannt ist. Auch im Rennen um einen Oscar sollte man "Hangover" nicht abschreiben, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass für den Film mehr als eine Nominierung herausspringt.

Beste Hauptdarstellerin – Drama – Sandra Bullock
Bester Hauptdarsteller – Drama – Jeff Bridges

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Anders als erwartet machten bei den Damen weder Newcomerin Gabourey Sidibe ("Precious") noch die Britin Carey Mulligan ("An Education") das Rennen. Dafür durfte sich Sandra Bullock freuen, nachdem sie bereits zwei Mal für einen Golden Globe nominiert war und dieses Jahr gleich eine Doppelnominierung (zusätzlich für "Selbst ist die Braut") erhielt. Dass Bullock dabei nicht für ihr komödiantisches Talent geehrt wurde, sondern für ihre Leistung im Drama "Blind Side" dürfte die Erstplatzierte der "Top-Ten Money-Making Stars of 2009"-Liste sicherlich noch mehr freuen.

Bullocks männliches Pendant lautet Jeff Bridges, der wie erwartet als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Mit 60 Jahren konnte Bridges seine vierte Globe-Nominierung endlich zu einem Gewinn verwandeln und hat damit auch außerordentlich gute Chancen auf einen Oscar, für den er bereits vier mal nominiert war. Eine fünfte Nominierung bei den Academy Awards steht damit schon so gut wie fest - und auch ein Gewinn ist nicht undenkbar.

Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical – Meryl Streep
Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical – Robert Downey Jr.

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In der Comedysparte durften sich ebenfalls altbekannte Hasen des Filmgeschäfts über einen Gewinn freuen. Routiniert holte sich Favoritin Meryl Streep ihren mittlerweile siebten Golden Globe ab, den sie für ihre Performance in "Julie & Julia" gewann. Dass sie den Globe bekommen würde, war nach der Doppelnominierung in dieser Kategorie (zusätzlich für "Wenn Liebe so einfach wäre") eigentlich trotz der ansehnlichen Konkurrenz in Form von Sandra Bullock, Marion Cotillard und Julia Roberts klar.

Nicht der siebte, aber auch schon der zweite Golden Globe war es hingegen für Robert Downey Jr., dessen Leistung in "Sherlock Holmes" geehrt wurde. Mit einer herrlich ironischen Rede nahm Downey ihn entgegen und rundete damit ein für ihn sehr erfolgreiches Filmjahr 2009 ab. Zweifellos wird Downey auch 2010 mit dem Sequel zu "Iron Man" und anderen Projekten an diesen Erfolg nahtlos anknüpfen können.

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