Bewertung
Thomas Bradford

Dark Summer

Dreht euch nicht um, der Axtmörder geht um...

Foto:

Inhalt

Die sechs Freunde Beth (Dorie Barton), Hank (Joseph Lawrence), Dorm (Sara Premisler), Oz (Tom Jay Jones), Brad (Chad Allen), Tina (Leonora Scelfo) und Nellie (Elsie Escobar) machen Urlaub in einer Villa – und geraten ins Visier eines Axtmörders.

Kritik

Es gibt eigentlich nur einen vernünftigen Grund, sich diesen Film anzusehen: man will eine wissenschaftliche Arbeit über Klischees und Logikfehler in Horrorfilmen schreiben. Dann, aber wirklich nur dann, ist dieser Film perfekt.

Ganz ehrlich, "Dark Summer" ist in jeder Hinsicht ein schlechter Film. Das Drehbuch ist schlecht, die Darsteller sind schlecht und wenn man sich den Film ansieht, dann wird einem schlecht. Ja, wir wissen alle, dass "Scream" damals ein Erfolg war, aber müssen deswegen solche schlechten Abklatsche gedreht werden?

"Dark Summer" ist eine Aneinanderreihung von billigen Klischees: sechs Studenten, drei Jungs und drei Mädchen, machen gemeinsam Urlaub. Alle sechs hatten untereinander mal Sex und sind eifersüchtig und wütend aufeinander, weswegen sie auch Urlaub zusammen machen, denn wer verbringt seine Ferien schon mit Menschen, die er mag? Dann geht das fröhliche Meucheln los, doch keiner kommt auf die Idee, um die Opfer zu trauern oder versucht gar, einen Weg zu finden, sich und die anderen zu beschützen. Warum auch? Wenn einer stirbt, zucken die anderen kurz mit den Achseln und gehen im Pool baden oder machen sich in der Küche Milchshakes, um dann ebenfalls massakriert zu werden. Ganz wie im richtigen Leben also.

Die Mädchen laufen selbstverständlich die ganze Zeit halbnackt herum und benehmen sich so biestig und unanständig, dass es vollkommen Okay ist, wenn man ihnen später die Kehlen aufschlitzt. Die Polizisten sind, das versteht sich ja von selbst, totale Hornochsen, die nicht mal wissen, wie man polizeiliche Ermittlungen überhaupt buchstabiert. Für Spannung ist natürlich auch hinreichend gesorgt, denn immer, wenn man glaubt, dass der Killer kommt, ist es nur ein Bügelbrett, das aus dem Schrank fällt, oder ein Mann, der gerade die Sprinkleranlage repariert. Wahnsinn, gebt den Drehbuchautoren einen Oscar!

Der Killer ist logischerweise Superman, denn er schafft es, trotz seiner dämlichen Maskierung, unbehelligt überall rein und wieder raus zukommen (z.B. in die Polizeiwache). Außerdem kann er zwei Leichen gleichzeitig wegtragen und das in der Rekordzeit von nur einer Minute. Menschen enthauptet er selbstverständlich vollkommen lautlos, während die Freundin des Opfers ahnungslos hinter dem nächsten Baum wartet…

Die Darsteller dieses Films haben etwa zweieinhalb Gesichtsausdrücke drauf, wobei Angst nicht dabei ist, denn sie werden ja auch nur von einem wahnsinnigen Axtmörder gejagt. Die Dialoge sind so lächerlich und hölzern, dass man am liebsten den Ton wegschalten möchte.

Fazit

Dies ist sicherlich einer der schlechtesten Filme, die ich mir jemals bis zum Ende angeguckt habe. Um ehrlich zu sein, habe ich mir den Film auch nur bis zum Schluss angesehen, um herauszufinden, wie schlecht er noch wird.

Maret Hosemann - myFanbase
29.07.2007

Diskussion zu diesem Film