Bewertung
Martin Garrido

H6 - Tagebuch eines Serienkillers

"Achte auf dich. Es gibt sehr viele böse Menschen auf der Welt."

Inhalt

Antonio Frau saß für den Mord an seiner Freundin mehrere Jahre hinter Gittern. Nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wird, erbt er von seiner verstorbenen Tante eine alte Pension. Er zieht mit seiner neuen Frau, die als Nachtkrankenschwester arbeitet und ein Verhältnis mit dem Chefarzt pflegt, dort ein. Zimmer Nummer 6 wird schallisoliert, die Wände werden verdunkelt und eine Plastikplane wird ausgelegt. Als "Testlauf" für seinen kranken Plan vergiftet er zunächst einen Obdachlosen, den er später zerstückelt. Nun lockt er Prostituierte, die er vom Schmutz "reinigen" will, in seine Pension, schnallt sie auf einem Tisch fest und vergewaltigt sie, bevor er sie mit der Kettensäge zerstückelt. Ziel seiner Taten ist es, unvergessen und reich zu werden.

Kritik

Das Filmplakat verspricht: "Härter als Hostel" und "H6 schockt total" was ja eigentlich eine gut ausgeklügelte Werbestrategie ist und bei Horrorfans auf Interesse stößt, so auch bei uns. Leider hat sich dies nach dem Ende des Films als große Übertreibung herausgestellt. In den ersten Minuten scheint der Film einiges an Spannung aufzubauen, doch nachdem Antonio die zweite Frau in seiner Pension gefangen nimmt und sich beim Zuschauer aufgrund des identischen Tathergangs ein Deja-vu-Erlebnis einstellt, verläuft sich die Spannung im Nichts. So haben wir lieber zwanghaft nach irgendwelchen Filmfehlern gesucht, als schon wieder zu sehen, wie er eine Frau vergewaltigt und sie dann mit der Kettensäge zerstückelt. Das richtige Schock- und Ekelgefühl schaltet sich nur beim ersten Mord richtig ein und verblasst zunehmend mit der Monotonie.

Positiv muss dem spanischen Regisseur Martin Garrido Baron angerechnet werden, dass er weiß, wie man eine düstere Umgebung schafft. Aber er weiß nicht so recht, wie man damit umzugehen hat. Auch die Schauspieler haben ihre Rollen wirklich gut dargestellt. Besonders der Darsteller des Serienmörders ist gut gewählt, schließlich sieht er aus wie der liebe Nachbar von nebenan und was kann angsteinflößender sein, als ein Mörder der aussieht wie du und ich. Auch die Tatmotive von Antonio Frau sind recht spannend erzählt und haben uns als einziges richtig begeistert. Doch das alleine reicht nicht, schon gar nicht, wenn das Filmplakat soviel besseres verspricht.

Zu guter letzt noch eine kleine Veränderung, die wir am Filmplakat vornehmen würden: "Kauft lieber Hostel" und "H6 floppt total".

Fazit

Eingefleischten Horrorfans, die auf Filme wie Hostel stehen, ist geraten: FINGER WEG. Anfängern auf dem Gebiet der Horrorfilme könnte dieser Film einen Einstieg in etwas härtere Filme ermöglichen.

Anja Schmidt & Franziska Obenauff - myFanbase
15.08.2007

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