Bewertung

Death Proof

Texas. Hier sind die Straßen lang und einsam.

Foto: Copyright: 2008 Universum Film GmbH
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Inhalt

Die drei Freundinnen Julia (unglaublich sexy: Sydney Tamiia Poitier), Butterfly (Vanessa Ferlito) und Shanna (Jordan Ladd) genießen ihren freien Freitagabend. Sie tingeln von einer Bar zur nächsten und bleiben schließlich in ihrer Stammkneipe hängen, wo sie das gleiche machen wie jede Woche: feiern, tanzen und vor allem sich hemmungslos betrinken. Ab und an wird auch geflirtet, aber eigentlich geht es den Dreien nur darum, möglichst viel Spaß zu haben. Dann fällt ihre Aufmerksamkeit auf den unheimlichen, vernarbten Stuntman Mike (herrlich verschroben: Kurt Russell), der an der Bar sitzt, Wasser trinkt und mit dem leicht naiven Püppchen Pam (Rose McGowan) flirtet. Vor allem Butterfly ist der Typ nicht geheuer, doch zu spät bemerken sie, dass sie mit ihrer anfänglichen Skepsis gegenüber dem Fremden recht hatten. Die Nachhausefahrt endet für die vier Frauen tödlich.

Doch Stuntman Mike ist noch lange nicht zufrieden. Dem Serienkiller fehlt die Action und so versucht er, sein Spielchen bei einem anderen Trio zu wiederholen. Doch womit er nicht gerechnet hat, ist der unerwartete Widerstand der resoluten Mädels.

Kritik

Quentin Tarantinos Versuch, dem Trash-Kino der 70er Jahre neues Leben einzuhauchen, ist eindeutig geglückt. Wackelige Bilder, ein ab und an fehlender Ton, ausgeblichene Farben und unkoordinierte, unpassende Schnitte lassen es tatsächlich so wirken, als wäre das Filmband ein paar mal zu oft über die Rollen gelaufen. Optik also – wie eigentlich immer bei Tarantino – absolut erste Sahne!

Die Geschichte des Films gliedert sich unterdessen in drei Segmente.

Teil 1: Drei Mädels gehen sich besaufen. Sie feiern, lästern, flirten, verführen, kiffen und bieten einem wildfremden Mann einen Lapdance an. Kurzum, 45 min lang sehen wir das, was Frauen an Freitagabenden eben so machen. Leider endet das lustige Zusammensein nicht gerade erfreulich. Rose McGowans Charakter Pam landet in der Winschutzscheibe und bricht röchelnd zusammen, während Julia bald ein Bein und Butterfly gar der gesamte Kopf fehlt. Überraschend, eklig und sehr Tarantino!

Segment 2: Ein nicht näher bestimmter Cop vermutet in Stuntman Mike einen Serienkiller, kann ihm jedoch nichts beweisen und schickt ihn deswegen von Texas nach Tennessee. Übrigens eine vollkommen überflüssige Überleitung zu Teil drei!

In Teil drei fangen wir wieder dort an, wo wie auch in Teil eins angefangen hatten: drei Mädels, alle drei Teil einer Filmcrew, treffen sich, um ihren freien Tag zu genießen. Zu ihnen stößt schließlich Stuntfrau Zoe (die sich selbst spielt und übrigens Stuntdouble für Uma Thurman in Kill Bill gewesen ist) – die Drei essen, lästern, erschwindeln sich eine Probefahrt mit einer aufgemotzten Karre und versuchen einen tollkühnen Stunt. Eben das, was Stuntfrauen in ihrer Freizeit tun. Natürlich ist Kurt Russel nicht weit, es gibt eine kleine Verfolgungjagd und irgendwann machts bumm! Nur für wen es das Aus bedeutet, das müsst ihr selbst herausfinden.

Ein trashiger Film sollte es werden und absoluter Trash ist er auch geworden. Sinnlose Dialoge, schier ins unendliche gezogen, sowie unerotisch sexy Darstellerinnen und ein gealterter, freudloser Serienkiller mit gepimpten Protzauto, das übrigens todsicher ist, wie er uns mehrmals versichert. Und doch hat der Film einen gewissen Reiz. Vielleicht den Reiz des Neuen, obwohl er alles tut, um uns den Eindruck zu erwecken, dass er uralt ist.

Tarantino bleibt eben Tarantino. Die großartigen Einfälle fehlen, aber dennoch macht der Film unglaublich Spass. Dafür sorgt vor allem der grandiose Soundtrack, der bewusst auf den Einheitsbrei aus dem Radio verzichtet und alte, verkannte Perlen zu Tage bringt.

Fazit

Der erste Teil des Doublefeature Grindhouse ist wahrlich eine gelungene Hommage an das Kino der 70er Jahre geworden. Vom Inhalt weiß man am Ende zwar nicht mehr viel, aber lustig wars auf jeden Fall!

Melanie Brandt - myFanbase
17.08.2007

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