Bewertung
Michael Bay

Pearl Harbor

"Die Japsen kommen!"

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Inhalt

Danny (Josh Hartnett) und Rafe (Ben Affleck) sind das, was man als beste Freunde bezeichnen würde. Gemeinsam in einem kleinen Nest aufgewachsen, wollten beide schon zu Kindertagen Piloten werden. Jahre später sind beide ausgebildete Piloten bei der Navy. Sie sind immer noch beste Freunde und auch Rafes Beziehung zur Krankenschwester Evelyn (Kate Beckinsale) und Dannys schüchterne Haltung gegenüber Frauen kann daran nichts ändern.

Anfang des Jahres 1941, während alle Einheiten der Luftwaffe nach Pearl Harbor versetzt werden, entschließt sich Rafe jedoch dazu, sich an die Front nach England versetzen zu lassen, da er nicht mehr beim Krieg zusehen möchte.

Während Rafe also in England an der fordersten Front kämpft, geht es auf Hawaii deutlich ruhiger zu. Das, was früher oder später passieren musste, passiert sehr schnell und schon bald haben Danny und Evelyn die Todesnachricht ihres Freundes in den Händen. Sie versuchen, sich gegenseitig zu trösten und schon bald entwickelt sich mehr zwischen ihnen. Doch dann passiert, womit keiner gerechnet hätte: Pearl Harbor wird angegriffen, doch nicht nur damit hat das junge Paar zu kämpfen...

Kritik

Früher oder später musste es ja so kommen, die Amerikaner verfilmten mit "Pearl Harbor" die bis dahin größte Schockmeldung in ihrer Geschichte. Aber wie verfilmt man dies richtig? Genau, aus dem Blickwinkel drei Amerikaner, von denen zwei der Luftwaffe angehören. Bravo, schon ist man im Zentrum des Geschehens.

Da der Film die amerikanische und weniger die japanische Sicht auf das Unglück erzählt, ist er zwangsläufig auch sehr patriotisch. Der Anschlag auf Pearl Harbor hat Amerika damals hart getroffen. Knapp 2400 Menschen starben, nochmal 1100 wurden verletzt. Aber der erhebliche Materialverlust war wohl das, was den Amerikaner noch schwerer zu schaffen machte. Bis auf eines wurden alle Schlachtschiffe der Amerikaner so schwer getroffen, dass sie zumindest in der nächsten Zeit nicht mehr einsatzbereit waren. Das hieß, dass die Pazifikflotte der Amerikaner auf ein Schlachtschiff geschrumpft war. Die Japaner hingegen hatten zu diesem Zeitpunkt elf.

Die "Doolittle Raid", die im Film als "Gegenanschlag" bezeichnet wird, war in Wirklichkeit ein noch größerer Flop als schon im Film beschrieben. Etliche Amerikaner wurden gefangen gehalten, einige davon aus Wut hingerichtet und andere freigelassen. Die Bomben trafen meist auch nur unbemannte Industrieanlagen und richteten vergleichsweise wenig Schaden an.

Erzählt werden die Ereignisse des Krieges, des Anschlags und des Gegenanschlags hübsch eingepackt in der Geschichte von Danny und Rafe. Und diese Geschichte hat schon fast Soapcharakter. Zu kitschig und vorhersehbar kommt sie daher, ohne auch nur eine unvorhersehbare Wende.

Da kommen dem Film die Darsteller sehr zu Gute. Als männliche Hauptdarsteller sind Ben Affleck und, damals noch eher unbekannt, Josh Hartnett zu sehen. Beide überzeugen mehr oder weniger in ihren Rollen, auch wenn sie aufgrund der Story wohl auch nicht alles zeigen konnten, was sie können. Auch Kate Beckinsale ist als Evelyn durchaus überzeugend, obwohl auch sie das Gefühlswirrwarr, in welches Evelyn gerät, nicht glaubwürdiger macht. Herausragend sind wohl einige der Nebencharaktere. So zum Beispiel Cuba Gooding Jr. als Doris Miller und Alec Baldwin als Doolittle.

Fazit

Alles in allem ein Film, der gute Unterhaltung bietet, auch wenn er die Ereignisse zu sehr von der einen Seite durchleuchtet, ohne die andere richtig zu betrachten.

Eva Klose - myFanbase
30.10.2007

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