Bewertung
Gurinder Chadha

Kick It Like Beckham

Wer will schon Aloo Gobi kochen, wenn man den Ball wie Beckham kicken kann?

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Dass man als Mädchen David Beckham anhimmelt, ist nicht weiter schlimm; dass man davon träumt, genauso zu spielen wie er, ist schon etwas ungewöhnlich; aber dass man als indisches Mädchen eben jene Dinge tut und auch noch Talent fürs Fußballspielen hat, grenzt schon ans Außergewöhnliche.

Jess Bhamra (Parminder Nagra) ist ein solches Mädchen. Aufgewachsen in England, aber aus einer traditionellen, indischen Familie stammend, kickt sie zunächst nur im Park mit anderen aus ihrem Viertel. Erst als sie zufällig von Jules (Keira Knightley) beobachtet wird, verändert sich Jess' Leben. Jules erzählt ihr von ihrer Frauenfussballmannschaft, die noch Verstärkung sucht und schlägt ein Probetraining vor. Joe (Jonathan Rhys Meyers), der Trainer der Mannschaft, ist von Jess begeistert und nimmt sie ins Team auf.

Damit beginnen die Heimlichkeiten für Jess, denn ihre Familie darf vom Training nichts wissen und ist zu dieser Zeit vollauf mit den Hochzeitsvorbereitungen von Jess' älterer Schwester Pinky (Archie Panjabi) beschäftigt. Als Jess' Eltern hinter ihr Geheimnis kommen, bricht Jess zunächst das Fussballspielen ab. Bestärkt von ihrer Schwester, die merkt, wie unglücklich Jess ist, fängt Jess aber heimlich wieder mit dem Spielen an. Heikel wird es dann, als Jess merkt, dass sie sich, ebenso wie Jules, in den Trainer Joe verliebt hat und es zwischen den Freundinnen zu Spannungen kommt. Jess ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihr eigenes Leben zu leben und sich ihren Traum zu erfüllen, und der Liebe zu ihrer Familie und den Traditionen ihrer Herkunft.

Kritik

Wer erwartet, dass einem nach diesem Film nun endlich die Abseitsregeln deutlich sind, der wird enttäuscht werden. Zwar wird dieses in einer Szene anhand Dressings und Öle durchaus amüsant dargestellt, aber es geht hier nicht um die Spielregeln beim Fußball.

Die Kernaussage des Films ist: Bleibe dir selbst treu und versuche deinen Weg zu gehen und sage dies auch offen deiner Umgebung. Klar, das ist ein Ideal und ist in der Realität schwer umzusetzen, aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben. "Kick it Like Beckham" ist ein Film, der (besonders Mädchen) Mut machen kann, seinen eigenen Weg zu gehen und ist ein absoluter Feel-Good-Movie. Ich bin immer bester Laune, sobald ich den Film gesehen habe.

Keira Knigthley - hier mal in einer sportlichen Rolle - und Parminder Nagra agieren toll zusammen und man nimmt ihnen die Freundschaft mit den verschiedenen kulturellen Hintergründen ohne weiteres ab. Beide haben hier eine tolle schauspielerische Leistung gezeigt.

Gut gefallen haben mir die Szenen in denen die indische Kultur in England gezeigt wird. Der permanente Konflikt zwischen sich anpassen und die kulturellen Wurzeln zu behalten und zu bewahren wurde gut dargelegt.

"Kick It Like Beckham" zeigt die Zerrissenheit eines heranwachsenden Mädchens zwischen den Kulturen. Jess muss sich entscheiden zwischen dem Leben, das ihre Eltern vorgesehen haben und ihren Träumen. Ich finde das gut dargestellt. Jess will einerseits ihre Familie nicht belügen und will auch den Plänen ihrer Schwester nichts in den Weg stellen und versucht andererseits sich selbst nicht zu verleugnen.

Erwähnt sei hier noch, dass die Fußballspiele selber durch Choreographien (u.a. indische Frauen in Saris auf dem Feld: herrlich!) eine Spannung erzeugen, die auch für Menschen, die Fußball eher ablehnen, das Interesse an diesem Spiel wachrufen können.

Fazit

Dieser Film kann einen eigentlich nur in gute Laune versetzen. Daher kann ich hier nur volle Punktzahl vergeben. Auch Nicht-Fußball-Fans sei er empfohlen. Für jüngere Mädchen ist das ein toller Film, da er mit besagter Botschaft Mut macht, den eigenen Weg zu finden.

Miriam Ahrenholz - myFanbase
06.11.2007

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