Bewertung
Catherine Annau

Sexual Intelligence

All about Sex by a (S)expert.

Foto: Copyright: Constantin Film
© Constantin Film

Inhalt

Kim Catrall, einer der Stars aus der Erfolgsserie "Sex and the City", entführt die Zuschauer in die Welt der Liebe, Leidenschaft, Träume und Wünsche und spricht Klartext. Wie wurde das Fallussymbol in der Antike behandelt? Wo liegt der G-Punkt? Welche Rolle spielt Humor? Und noch vieles mehr...

Kritik

Der Inhalt verrät es schon. "Sexual Intelligence" ist kein wirklicher Film, sondern vielmehr eine Reportage, die viel Wissenswertes über das Thema Sex preis gibt. Als Moderatorin fungiert Kim Catrall, die schon Herausgeberin des gleichnamigen Buches war und durch die Serie einfach prädestiniert für diesen Job war. Aber man hätte auch jede andere Frau dorthin stellen können, die ein paar kürzere Texte vorstellen kann und sich ab und zu neben eine erotische Nachtlampe stellt oder durchs Wasser schwimmt. Kim Catrall ist also wirklich nur der prominente Aufhänger, der durch das Programm führt. Ihre erotischen Gesten wirken dabei allerdings immer etwas übertrieben und lächerlich und hätten ruhig weggelassen werden können.

Die Inhalte werden durch typische kleine Berichte vermittelt, wie man sie aus jeder TV-Reportage kennt. Bilder der historischen Stätten oder Zeichnungen und andere Einspielungen werden gezeigt und eine Stimme sagt, was zu sagen ist. Das ist alles andere als eine spektakuläre Wissensvermittlung, aber es gibt kaum andere Möglichkeiten und inhaltlich kann man wirklich nicht meckern. Mit einer guten Struktur wird das Thema Sex von vorne aufgerollt und es gibt Einiges, was man noch nicht wusste. Es werden also nicht einfach ein paar Stereotypen in die Waagschale geworfen, sondern durchaus gut erforschte Tatsachen an der Tag gelegt.

Zur Auflockerung der Beiträge gibt es immer wieder Interviews mit Wissenschaftlern und Bürgern wie du und ich in der Blütezeit ihres Lebens, die sich zu allen Themen äußern. Auch das ist schon lange die Standardprozedur und trägt nicht zu einer besonderen Abhebung von anderen Formaten bei. Bei den Interviewpartnern wurde darauf geachtet, dass alle sexuellen Orientierungen vertreten sind, um möglichst viele Sichten zu erhalten. Die Meinungen und die Offenheit der Leute sind durchaus interessant, weil sie individuell von ihren eigenen Erfahrungen, Vorlieben und Phantasien sprechen, aber auch das ist nichts Neues.

So zieht sich diese Reportage eben hin, ohne wirklich zu langweilen, aber der Fakt, dass man wirklich den Wert auf den Inhalt und nicht auf die Lust gelegt hat, also in einem seriösen Ton Vieles zur Sprache kam und man von anzüglichen Bildern Abstand nahm, ist eigentlich der einzige Unterschied zu einem "Best of" von "Wahre Liebe" oder "Peep". Vielleicht ist es aber auch der Versuch, in den Zeiten des einfachen Zugangs zu Pornos und vielen Nachrichten über diverse Perversitäten wieder das Schöne, Leidenschaftliche, geradezu Romantische am Sex hervorzuheben und den Menschen, nicht den Körper und das Drumherum, in den Mittelpunkt zu stellen. Dieser Ansatz allein macht dann doch einen großen Unterschied aus und hebt sich so vom Mainstream ab, der immer viel zeigt, aber wenig sagt.

Fazit

Hier kann man noch was über das Thema Sex lernen, aber warum man sich diese Reportage nun unbedingt kaufen sollte, wird nicht klar. Eher dient die DVD als Geschenk, wenn man sonst nicht weiß, was man schenken soll.

Emil Groth - myFanbase
25.11.2007

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