Bewertung
Richard Brandes

Penny Dreadful - Per Anhalter in den Tod

"Vergiss nicht zu atmen, Penny!"

Inhalt

Als Kind war Penny (Rachel Miner) in einen Autounfall verwickelt, bei dem ihre Eltern ums Leben kamen. Seither leidet sie an einer Phobie und hat panische Angst vor Autos. Um diese Furcht endlich zu überwinden, unternimmt sie mit ihrer Psychologin Orianna (Mimi Rogers) eine Autotour. Als sie versehentlich einen Mann anfahren, nehmen sie diesen als Anhalter mit, was sich als verhängnisvoller Fehler erweist. Der unheimliche Fremde verwickelt Penny in ein tödliches Spiel und sperrt sie in dem Wagen ein – zusammen mit der Leiche von Orianna.

Kritik

Dieser Film spielt zum größten Teil auf engstem Raum in einem einzigen Auto – und gerade das macht den Reiz von "Penny Dreadful" aus. Die Szenen, in denen Penny in einer eiskalten Nacht mitten im Wald in dem Auto eingesperrt ist, zusammen mit der Leiche ihrer ermordeten Psychologin, sind sehr gelungen und zum Teil wirklich intensiv. Rachel Miner, die ich bislang vor allem als kesse Verführerin aus "Californication" kannte, spielt die Rolle der verzweifelten und hilflosen Penny viel überzeugender, als ich es ihr zugetraut hätte.

Penny zeigt in ihrer Gefangenschaft eine Bandbreite an realistischen Emotionen: Angst, Verzweiflung, Wahnsinn, Wut und einen letzten Funken von Entschlossenheit. Hervorgehoben werden diese Emotionen durch einige gelungene visuelle Tricks und Kameraeinstellungen. Auch das der Blick immer wieder auf die Leiche fällt und Penny immer wieder gezwungen ist, diese zu berühren oder zu bewegen, sorgt für viel Intensität und Schauergefühle beim Zuschauer. Im Gegensatz zu anderen Filmen, die das Thema Eingesperrtsein behandeln, werden hier auch Details beachtet, wie der Mangel an Nahrung und die fehlenden Hygienemöglichkeiten.

Freilich hat man sich bei der Darstellung des Täters nicht sehr viel Mühe gegeben und einfach das Prinzip "Irre ist eben Irre" angewendet, aber "Penny Dreadful" ist ja auch kein ausgeklügelter Psychothriller und will nicht den Täter, sondern allein das Opfer beleuchten. Am Ende wird es dann auch etwas abgedreht und man hat die Chance auf ein geniales Finale verpasst, doch dies sei verziehen.

Fazit

Kein Kultfilm, aber dennoch ein sehenswerter Horrorstreifen mit einer überzeugenden Hauptdarstellerin.

Maret Hosemann - myFanbase
06.12.2007

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