Bewertung
Cameron Crowe

Elizabethtown

"Versagen ist nichts anderes als das Gegenteil von Erfolg" – Drew Baylor

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Inhalt

Drew Baylor (Orlando Bloom), ein aufstrebender Schuhdesigner, muss erleben, wie sich sein Schuh zum absoluten finanziellen Desaster für seine Firma und seinen Boss Phil (Alec Baldwin) entwickelt. Fast eine Milliarde US-Dollar und acht Jahre seines Lebens hat Drew in den Sand gesetzt. Dann macht auch noch seine Freundin Ellen (Jessica Biel) mit ihm Schluss. An diesem schwärzsten Tag seines Lebens will Drew sich umbringen. Doch kurz zuvor ereilt ihn ein Anruf seiner Schwester Heather (Judy Greer), die ihm vom Tod des Vaters erzählt. Nun muss sich Drew zunächst um die Beerdigung seines Vaters kümmern und verschiebt seine Selbstmordpläne auf später.

Mit den Vorbereitungen der Beerdigung fangen die Schwierigkeiten aber erst an. Die Familie des Vaters lebt in der Kleinstadt Elizabethtown in Kenntucky und hat zu Drews Mutter (Susan Sarandon) keinen Kontakt. Beide Seiten sind zunächst nicht gewillt, Kompromisse bezüglich der Bestattung einzugehen. Drew fliegt nach Elizabethtown, um zu vermitteln. Auf dem Flug lernt er die aufgeschlossene Stewardess Claire Colburn (Kirsten Dunst) kennen, die ihn mit praktischen Tipps und ihrer Handynummer versorgt.

Gestresst von den Vorbereitungen und der Familie mit ihren Traditionen und der eigenen Auseinandersetzung mit dem Tod des Vaters, findet Drew bei Claire Verständnis und Hilfe. Claires Sicht auf das Leben bieten Drew neue Sichtweisen. Nach einiger Zeit schafft es Drew schließlich, sich richtig von seinem Vater zu verabschieden und mit ihm ins Reine zu kommen. Aber kann er tatsächlich den Tod und sein eigenes Scheitern verkraften und sich gleichzeitig Claire für eine Beziehung öffnen?

Kritik

Aufgrund des Trailers hätte ich nie gedacht, dass der Film an einigen Stellen so traurig ist, dass ich fast mitweinen wollte. Aber gerade der Umgang mit dem Tod macht den Film so gut. Immer wieder wird gezeigt, wie nah Leben und Tod, Freude und Trauer beieinander liegen. Auf der Trauerfeier wird gelacht und geweint und der Tod verliert etwas von seinem Schrecken.

Interessant ist auch, dass der Film zum Ende Züge eines Road-Movies bekommt, bei dem der Weg das Ziel, aber auch das eigentliche Ziel wichtig ist.

Trotz allem bleibt "Elizabethtown" auch eine Komödie. Immer wieder gibt es lustige Szenen und Running-Gags. So gibt es die Ex-Verlobte des Vaters, die nach 30 Jahren immer noch nicht über die Trennung hinweg zu sein scheint. Oder der Bestatter, der stolz darauf ist, wie es ihm gelungen ist, die Leiche herzurichten.

Die Figur der Claire ist sehr undurchsichtig und nie ganz zuzuordnen. Das nimmt etwas von dem Charakter des Films. Auch wenn gegen die schauspielerische Leistung von Kirsten Dunst nichts zu sagen ist. Orlando Bloom, diesmal nicht in einem Kostüm- oder Fantasyfilm, überzeugt in der Rolle des Drew Baylor, der sich im Widerstreit der eigenen Gefühle befindet. Auch Jessica Biel, in einer Nebenrolle, sei an dieser Stelle erwähnt. Leider hat sie nur kurze Auftritte und wenig Sprachtext.

Neben diesen Darstellern bietet "Elizabethtown" auch zwei alte "Hollywood-Hasen": Susan Sarandon als trauernde Witwe, die sich mit aller Macht ins Leben stürzt, und Alex Baldwin, der als Chef von Drew eine tolle Darstellung bietet.

DVD

Das Bonus-Material ist sehr enttäuschend. Es gibt weder geschnittene Szenen noch einen Audio-Kommentar. Geboten werden zwei Kinotrailer, einen Film über die Crew, die im Hintergrund agiert, eine kleine Fotogalerie, Probeaufnahmen, und zwei erweiterte Szenen.

Fazit

Wer eine reine Komödie erwartet, wird enttäuscht sein. Der Film ist eine Mischung aus Road-Movie, einer Vater-Sohn-Beziehung sowie einer Romanze. Wer einen Film zur Aufheiterung braucht, ist mit diesem Film falsch beraten; wer aber einen Film sucht, der einen nachdenklich stimmt, kann dieser Film empfohlen werden. Insgesamt vergebe ich 8 von 9 Punkten, da mir die Rolle der Claire nicht gut gefallen hat und ich die Ausstattung der DVD schlecht finde.

Technische Details

Laufzeit: 119 Minuten

Tonformat: Dolby, PAL, Surround Sound

Sprachen und Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch

Miriam Ahrenholz - myFanbase
09.12.2007

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