Bewertung
Steven R. Monroe

House of 9

Neun Fremde. Ein Haus. Nur einer wird überleben.

Foto:

Inhalt

Neun Menschen, die sich nie zuvor begegnet sind, werden entführt und in ein Haus gesperrt. Es wird ihnen mitgeteilt, dass nur einer von ihnen das Haus lebend verlassen und fünf Millionen Dollar erhalten wird. Schon bald beginnt der gnadenlose Kampf ums Überleben, bei dem sich jeder selbst der nächste ist.

Kritik

Eigentlich wollte ich den Film gnadenlos zerreißen, doch das Ende hat mir ein wenig den Wind aus den Segeln genommen, denn die letzten Minuten sind gar nicht mal schlecht und hätten einen besseren Film verdient gehabt.

Die Chancen auf einen guten Film wurden jedoch schon zu Beginn verspielt. Die meisten der neun Gefangenen sind unfassbar klischeehaft geraten. So gibt es den farbigen, rappenden Gangstertypen, der pausenlos rumpöbelt und am liebsten gleich alle auf der Stelle umbringen würde. Dann sind da noch das lieblose Ehepaar, von dem man nicht weiß, warum es überhaupt verheiratet ist, ein französischer und homosexueller Modedesigner, ein Priester, der ständig Predigten hält, die keiner hören will, ein kaputter Junkie, eine arrogante Tussi, die keinen Finger rühren will, um sich zu retten, da sie sich ja einen Fingernagel abbrechen könnte, ein heldenhafter Cop, und schließlich die Sympathieträgerin.

Diese neun Personen sind keine fünf Minuten gefangen, da beginnen sie bereits, sich anzuschreien und Rekorde in der Benutzung von Ausdrücken wie "Halt die Klappe!" und "Fick dich!" aufzustellen. Lagerkoller ist eine Sache, aber normalerweise beginnt dieser nicht schon nach wenigen Minuten. Auch wenn den neun Menschen gesagt wurde, dass nur einer das Haus lebend verlassen soll, könnte man doch eigentlich erstmal andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, zum Beispiel, dass nur ein makaberer Scherz dahinter steckt, anstatt gleich pausenlos vom Töten und Getötetwerden zu sinnieren. Insgesamt schreitet die Radikalisierung viel zu schnell voran und ist größtenteils nicht überzeugend oder glaubwürdig. Wenn man bedenkt, dass die Zusammensetzung der neun unfreiwilligen Spieler vollkommen willkürlich erfolgt sein soll, wundert es auch, dass keiner von ihnen auch nur annähernd auf einer Wellenlänge liegt.

Wie angedeutet, kann sich das Ende durchaus sehen lassen, doch ein Film sollte schon mehr als das bieten.

Fazit

Immer noch besser als eine Folge "Big Brother", aber ein guter Film sieht anders aus.

Maret Hosemann - myFanbase
14.12.2007

Diskussion zu diesem Film