Bewertung
Jonathan Hensleigh

Cannibals - Welcome to the Jungle

Urlaub kann tödlich sein.

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Inhalt

Aus einer Laune heraus begeben sich die vier jungen Erwachsenen Mandi (Sandy Gardiner), Colby (Callard Harris), Mikey (Nick Richey) und Bijou (Veronica Sywak) in den Urwald von Papua-Neuguinea, um der Legende von Michael Rockefeller nachzuspüren. Der Spross einer der reichsten Familien der Welt wird seit 50 Jahren vermisst und soll schon mehrmals im Dschungel gesichtet worden sein.

Für die vier Abenteurer wird der Dschungel-Trip jedoch zum puren Albtraum, denn sie müssen nicht nur erkennen, wie labil ihre vermeintliche Freundschaft ist, sondern bekommen es auch noch mit einem Stamm von Kannibalen zu tun.

Die Videoaufnahmen der vier Abenteurer dokumentieren ihre Horrorerlebnisse.

Kritik

Die Jüngeren unter uns werden sich sicher noch an den Film "The Blair Witch Project" erinnern, der 1999 in die Kinos kam und drei Filmstudenten zeigt, die mit Kameras einen Wald erforschen, um einer Hexenlegende auf die Spur zu kommen. "Cannibals - Welcome to the Jungle" funktioniert nach dem gleichen Prinzip: junge Leute mit Kameras im Wald, die das Grauen erleben – und es filmen. Freilich ist der Wald diesmal ein Urwald und es geht nicht um eine legendäre Hexe, sondern um wilde Menschenfresser, doch die Parallelen sind unverkennbar und wohl auch mehr als beabsichtigt.

Die Grundstory des Films ist im Grunde ziemlich idiotisch. Vier junge Leute, die sich kaum kennen, brechen ganz spontan und ohne richtige Vorbereitung in den Dschungel auf, nur um einer unbewiesenen Legende auf die Spur zu kommen. Die spärlichen Informationen, von denen sie sich leiten lassen, könnten aus der BILD stammen und je mehr Gründe sich auftun, um augenblicklich wieder umzukehren, desto eiliger haben sie es, weiterzulaufen.

Obwohl die gesamte Aufmachung des Films, wie etwa das DVD-Cover und das Filmposter, etwas anderes implizieren, gibt es nicht viele blutige Szenen zu sehen und die Kannibalen kommen erst spät ins Spiel. Über weite Strecken zeigt der Film, wie es zwischen dem vernünftigen Paar Mandi & Colby auf der einen Seite und dem ausgeflippten Pärchen Bijou & Mikey auf der anderen Seite zu Streit, Misstrauen und Hass kommt. Statt körperlicher Massaker durch Menschenfresser sehen wir zunächst emotionale Zerfleischungen unter "Freunden". Ich muss gestehen, dass die wachsende Abneigung zwischen den beiden Paaren durchaus interessant zu beobachten ist und stellenweise auch realistisch umgesetzt wurde. Mit dem Wissen, dass dieser Trip für die vier "Freunde" blutig enden wird, sind die Sympathien der Zuschauer zudem klar verteilt.

Wie bereits erwähnt, sind die blutigen Szenen nicht in allzu großer Zahl vorhanden und da sie auch fast immer nachts spielen, sieht man nicht unbedingt viel. Wer häufiger Horrorfilme schaut, begibt sich mit diesem Film nicht auf ungewohntes Terrain.

Fazit

Die Grundstory des Films - vier Leute, die auszogen, mal eben planlos den Dschungel zu erobern - ist unlogisch und die blutigen Szenen sind Durchschnitt, doch der Film hat seine Momente und ist durchaus sehenswert.

Technische Details

Lauflänge: ca. 90 Minuten
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
FSK: Keine Jugendfreigabe

Website zum Film: www.cannibals-der-film.de

Maret Hosemann - myFanbase
20.12.2007

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