Fälscher, Die
Ein Film über die größte, bisher bekannte, Fälscheraktion in der Geschichte des internationalen Geldverkehrs. Benannt wurde diese Geheimoperation nach ihrem Leiter: Sturmbannführer Bernhard Krüger.
Inhalt
Der Film basiert auf den Erinnerungen von Adolf Burger.
Der Meisterfälscher Salomon Sorowitsch (Karl Markovics) genießt sein Leben, bis ihn eine Nacht mit einer Frau zum Verhängnis wird. Seine Wohnung wird gestürmt und er wird von Kommissar Herzog (Devid Striesow) verhaftet. Da er als ein Berufskrimineller gilt, wird er in das KZ Mauthausen gebracht und muss dort schnell lernen, ums nackte Überleben zu kämpfen. Er fängt an, Porträts von den Wächtern zu malen, bis er schließlich der Hofmaler wird.
Fünf Jahre später wird Sorowitsch plötzlich in das KZ Sachsenhausen verlegt. Doch was anfangs wie sein sicheres Todesurteil aussieht, erweist sich im Nachhinein als die Chance zu überleben. Herzog leitet eine Geheimaktion. Er will die Volkswirtschaften der feindlichen Nationen in ein Chaos stürzen. Sorowitsch und andere Häftlinge sollen ihm dabei helfen und perfekte Blüten herstellen. Herzog will eine Inflation auslösen.
Der Trakt der Fälscher im KZ Sachsenhausen erscheint wie ein goldener Käfig. Sie haben alle genug zu essen, die Angriffe des Wachpersonals halten sich in Grenzen und sie liegen sogar in bequemen Betten. Der Kommunist Burger (August Diehl) und Sorowitsch verstehen sich von Anfang an nicht, was an ihren unterschiedlichen Auffassungen liegt: der eine macht es wegen seiner politischen Überzeugung, der andere will einfach "nur" überleben.
Alle Fälscher aus dem Extratrakt im KZ Sachsenhausen überleben das Kriegsende. Sie werden von ihren Mitinsassen befreit, doch als es zu dieser Konfrontation kommt, trauen die Fälscher ihren Augen nicht...
Kritik
Der Film fängt mit der Gegenwart an, bis er beginnt, die Geschichte von Salomon Sorowitsch und der größten Fälscheraktion zu erzählen. Anfangs ist die Story noch etwas schwerfällig, bis zu dem Zeitpunkt, als Sorowitsch nach Sachsenhausen verlegt wird. Ab da wird die Story flüssig erzählt, allerdings immer wieder durch sehr laute Musik begleitet, die den Film zunichte machte. Man verstand kaum die Dialoge, als die Musik einsetzte und des weiteren war sie oft überflüssig.
Dass die Hauptfigur schnell lernte, wie man überlebt und dass er überleben wollte, ob nun im KZ Mauthausen oder im KZ Sachsenhausen, wird einem gleich bewusst. Wer will das nicht? Auch wenn die Fälscher zu einer Gruppe gehörten, die viele Privilegien hatte, blieb ihnen die Angst, dass man sie doch tötet. Das brachte der Film sehr gut rüber. Allerdings blieb es dabei. Es hieß, dass der Film ein Holocaustdrama sei, doch davon vermittelt er nichts. Wenn, dann sollte man immer beide Seiten zeigen, sowohl die, die in einem Trakt sitzen und für die Nationalsozialisten arbeiten, aber auch diejenigen, die nicht auf bequemen Betten liegen, sondern auf Holzbrettern, wenn überhaupt.
Besonders den Kommunisten Burger bewunderte ich um seine Einstellung, auch wenn sie ihm sein Leben hätte kosten können. Er wollte mit dem Fälschen aufhören, weil er den Nationalsozialisten nicht den Krieg finanzieren wollte, als es um den US-Dollar ging. Es standen fünf Leben auf dem Spiel, als Sorowitsch Herzog eine 1A-Blüte präsentierte und somit diesen fünf Kameraden das Leben rettete. Burger wäre lieber gestorben, als den Nationalsozialisten weiterhin Geld zu fälschen. Oft kam es so rüber, als ob Sorowitsch nur an sich denkt, doch durch diese Aktion wurden an ihm wieder andere Seiten wach.
Es wird deutlich veranschaulicht, wie jeder auf seine Art um das Überleben kämpft: mit schlechtem Gewissen, gar keinem oder einfach nur dem Willen, leben zu wollen. Auf der anderen Seite waren aber auch fast alle bereit, die Arbeit zu sabotieren, da sie sich nicht am Krieg indirekt beteiligen wollten.
Vom Film insgesamt habe ich mehr erwartet. Es wurde vieles zunichte gemacht, allein schon durch diese laute und fürchterliche Musik. Sicher kann man sagen, Stefan Ruzowitzky wollte die Geschichte um die größte Fälscheraktion umsetzen und dem Zuschauer vermitteln. Richtig! Trotzdem fehlte dem Film etwas, mehr als interessant war er für mich nicht. Das reicht allerdings nicht. Bis zum Finale glaubte man nicht, dass sich alle Fälscher in einem KZ befanden und dazu noch, dass sich alles während des Holocausts abspielt, vielleicht ist das der Grund. Es fehlte ein wenig die Glaubwürdigkeit.
Fazit
Dass dieser Film für einen Oscar 2008 als Bester fremdsprachiger Film nominiert wurde, muss einen Grund haben, ich weiß allerdings nicht welchen. Ich bin gespannt, ob er ihn bekommt, bezweifle es allerdings. Falls doch: Irren ist menschlich.
Dana Greve - myFanbase
17.02.2008
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Die FälscherVeröffentlichungsdatum (USA): 22.02.2008
Veröffentlichungsdatum (DE): 22.03.2007
Länge: 98 Minuten
Regisseur: Stefan Ruzowitzky
Drehbuchautor: Stefan Ruzowitzky
Genre: Drama
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Darsteller/Charaktere
Karl Markovics
als Salomon Sorowitsch
August Diehl
als Adolf Burger
Devid Striesow
als Friedrich Herzog
Martin Brambach
als Holst
August Zirner
als Dr. Klinger
Veit Stübner
als Atze
Sebastian Urzendowsky
als Kolja
Andreas Schmidt
als Zilinski
Tilo Prückner
als Dr. Hahn
Lenn Kudrjawizki
als Loszek
Arndt Schwering-Sohnrey
als Hans
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