Bewertung
Jean Lemire, Thierry Piantanida & Thierry Ragobert

Weiße Planet, Der

Seid achtsam, damit Ihr den Norden nicht verliert!

Foto: Copyright: Concorde Home Entertainment
© Concorde Home Entertainment

Inhalt

"Der weiße Planet" ist eine Dokumentation, die sich ganz und gar der Natur und dem Tierreich widmet. Man erfährt vieles über das Leben der Tiere und eine Masse von fantastischen Aufnahmen von Gletschern und Eiswüsten, bizarren Eisgebilden und dem weißen Packeis im Kontrast zum schwarzblauen Meer stürmt auf den Zuschauer ein.

Sehr poetisch wird diese Dokumentation von Sänger und Moderator Ben kommentiert.

Kritik

Diese faszinierende Dokumentation wurde über einen Zeitraum von über drei Jahren gedreht und sie zeigt dem Zuschauer atemberaubende Bilder vom Nordpol, der Eiswüste Grönlands, dem Packeis des Polarmeeres, der Tundra in Sibirien und dem Norden Kanadas.

Anfangs störte es mich schon, dass man abrupt von einer Tiergeschichte zur nächsten wechselte und ich den Faden für einen kurzen Moment verlor, wie beispielsweise von den Eisbären zu den Robben, von diesen zu den Karibus und wieder zurück zu den Eisbären. Schließlich sah ich aber ein, dass die Erzählweise der Dokumentation doch mehr Sinn ergab, denn es wurde nach dem Verlauf der Jahreszeiten erzählt und somit erkannte ich auch viel besser die Veränderungen, was das Leben und vor allem Überleben der Tiere, ob nun am Nordpol, in Sibirien oder Grönland, betrifft.

Der Film beginnt mit einer faszinierenden Aufnahme einer Geburt von Eisbären. Es war schon beeindruckend, wie die Kameraleute diese Aufnahmen drehten, schließlich befand sich die Eisbärenmutter in einer Schneehöhle. Und so ging es während der ganzen Dokumentation weiter: mit Bildern der Natur und von Tieren, die einen tiefen Eindruck hinterließen, aber auch sehr nachdenklich stimmten. Der weiße Planet ist eine gefährdete Welt, die weder richtig Erde, noch richtig Meer ist. Es ist zwar eindrucksvoll zu sehen, welche Kräfte diese Eisberge haben, und WIE schnell sie ab dem Frühjahr zusammenfallen beziehungsweise schmelzen, doch andererseits wird es mir beklommen ums Herz, da diese Schmelze der Eisberge und des Packeises von Jahr zu Jahr zunimmt. So ist der Eisbär auf das Packeis angewiesen, weil es sein Jagdrevier ist, doch dieses wird jährlich dünner. Ben: "Der Bär ist ein Herrscher, dessen Reich sich im Meer aufgelöst hat." Und damit hat er recht.

Für die passende Stimmung sorgte Komponist Bruno Coulais, denn diese Dokumentation schrie geradewegs nach seinen Kompositionen. Sie begleiteten den Film fast die ganze Zeit, wirkten auf mich sehr beruhigend und waren nie übertrieben. Auch Ben als Erzähler trug seinen Teil mit seiner sanften Stimme dazu bei. Doch das Beste war, er sprach überhaupt nicht so viel, wie es in Dokumentarfilmen üblich ist, sondern nur ein paar Sätze. Die Dokumentation ließ mehr die Bilder sprechen als alles andere.

Fakt ist, diese Welt wird sich in den nächsten Jahren sehr verändern. Wenn es schlimmer kommt, verschwindet sie, was mich sehr beunruhigt. Man weiß es im Prinzip nicht, niemand weiß es. Deshalb sitzt man nach dem Ende des Dokumentarfilmes mit einem sehr bedrückten Gefühl da und weiß nicht, was man denken soll. Diese Dokumentation vermittelt eine Mahnung, erinnert gleichzeitig an den Klimawandel, der, ob wir es nun wollen oder nicht, stattfindet.

"Der weiße Planet" ist eine sehr beeindruckende Dokumentation, die dem Zuschauer eine unbekannte und geheimnisvolle Welt zeigt, mit der man sich unbedingt auseinandersetzen sollte. Wie viel weiß man denn über diese schöne und faszinierende Welt? So gut wie gar nichts.

Fazit

Nach "Eine unbequeme Wahrheit" die nächste gelungene Dokumentation, die auf den Klimawandel aufmerksam macht, nur mit dem Unterschied, dass dieses Mal die Bilder "sprechen". Gerade die Bilder lassen einen nicht mehr los: Landschaftsaufnahmen, Aufnahmen vom Packeis und einer Eisbärenfamilie, Unterwasser- und Luftaufnahmen. Wer sich mit Natur und Tier verbunden fühlt, der möchte sicher auch mehr über die Arktis erfahren. Über die Tiere, die dort leben, und deren Lebensraum bedroht ist.

Dana Greve - myFanbase
05.03.2008

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