Bewertung
Kit Ryan

Botched - Voll verkackt

Heute schon Pech gehabt?

Inhalt

Ritchie (Stephen Dorff) ist alles andere als ein Glückskind. Seine Familie hat hohe Schulden bei einem russischen Gangsterboss, die Richie als Diamantendieb abzuarbeiten versucht. Als eine Verkettung unglücklicher Umstände dazu führt, dass Richie einen Coup vermasselt, soll er als Wiedergutmachung ein goldenes Kreuz aus einem Hochhaus in Moskau stehlen.

Gemeinsam mit seinen Komplizen Peter (Jamie Foreman) und Yuri (Russell Smith) dringt Richie erfolgreich in das Gebäude ein und stiehlt das Kreuz, doch auf dem Rückweg geht alles schief, was nur schief gehen kann. Die drei Diebe finden sich plötzlich zusammen mit einer Gruppe von Geiseln auf einer verriegelten Etage wieder, auf der äußerst bizarre Serienkiller ihr Unwesen treiben.

Kritik

Es ist schon bedauerlich, dass der Film in Deutschland einen so stupiden Titel erhalten hat, denn manch ein Zuschauer wird sich durch den wenig reizvollen Beinamen "Voll verkackt" abschrecken lassen und somit einen rabenschwarzen Horrorspaß höchster Qualität verpassen.

"Botched - Voll verkackt" ist herrlich schräg, witzig und richtig schön blutig. Nach einem Beginn, der an einen typischen Gangsterfilm erinnert, entwickelt sich der Film von Minute zu Minute immer mehr zu purem Splatter mit abgehackten Gliedmaßen und blutgetränkten Gängen. Dabei wird jede Möglichkeit genutzt, den Zuschauer zum Lachen zu bringen und zu zeigen, wie absurd Horrorfilme doch eigentlich sind. Es wird alles aufgefahren, was zum gegenseitigen Abschlachten dazugehört: fiese Fallen, in die oftmals diejenigen tappen, die sie aufgestellt haben, religiöser Wahn, pure Selbstüberschätzung, Gier und natürlich Liebe, die entsteht, wenn man gemeinsam niedergemetzelt wird.

Die Charaktere tragen den Film und werden von den Schauspielern mit viel Gespür für Situationskomik dargestellt. Während Richie noch der normalste ist, haben wir da unter anderem den Wachmann und Ex-Soldaten Boris (Geoff Bell), dessen taktische Fähigkeiten und Kampfkünste gegen Null gehen, der aber immer wieder versucht, dass Alphamännchen zu sein. Sein neuer bester Freund wird der Schwächling Dmitry (Hugh O'Conor), der irgendwie fast zum Helden wird, aber natürlich nur fast. Das weibliche Fähnchen wird von Anna (Jaime Murray) hochgehalten, die sehr früh erkennt, dass die meisten ihrer männlichen Mitgefangenen nur Sahne im Hirn haben, und das Beste daraus macht (und sich den besten von ihnen schnappt). Die anderen Frauen in diesem Film könnte man wohl am besten als Nonnen auf Doping charakterisieren.

Fazit

"Botched - Voll verkackt" ist, auch wenn der Titel es nicht unbedingt vermuten lässt, eine gelungene Horrorkomödie mit schrägen Charakteren und blutigen Todesarten.

Maret Hosemann - myFanbase
20.03.2008

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