Bewertung
Sylvester Stallone

John Rambo

"Wenn man dich zwingt, ist töten genau so einfach wie atmen."

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Inhalt

Zwanzig Jahre nach seinem letzten Einsatz führt Vietnam-Veteran John Rambo im Norden Thailands ein einfaches und zurückgezogenes Leben. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich durch Fischerei und die Instandhaltung alter Boote. Seine Kampfhandlungen hat die einstige Ein-Mann-Armee schon längst aufgegeben.

Doch dann ändert sich die Situation: Eine Gruppe von Hilfskräften für die vom Krieg zerrüttete Region wirbt ihn als Wegweiser durch das gefährliche Gebiet am Salween River an, um die medizinische Versorgung des Karen-Stammes im benachbarten Burma sicherzustellen. Als die Missionare nicht zurückkehren, lässt sich Rambo dazu bewegen, mit einer Gruppe von Söldnern nach den Hilfskräften zu suchen und so begibt er sich erneut an die vom Krieg gezeichnete Grenze.

Kritik

Und der Herr sprach: "Sieh, deine Zeit ist gekommen: Du wirst sterben." Doch im Gegensatz zu Moses stirbt jemand wie John Rambo nicht einfach. Seine Zeit ist wohl noch lange nicht gekommen, obwohl Sylvester Stallone in die Jahre gekommen ist, was sich im Film bemerkbar macht. Wir erleben Rambo ganz ruhig, sehr bedacht, charmant. Seine Gedanken spiegeln das wieder, was man nicht zu denken vermag, wenn man sich die Bilder in den täglichen Nachrichten aus Kenia, Burma, Somalia oder Guatemala ansieht. Eine Konfliktlösung ist in weiter Ferne, und durch Reden und humanitäre Hilfe lässt sich das Problem niemals in den Griff bekommen.

Es ist erschreckend und beeindruckend zugleich, wie man ohne Furcht reale Bilder von toten Menschen zeigt, wie Soldaten die Menschen überfallen und sich einen Spaß mit deren Leben erlauben. Doch nach anfänglichem Versuch eine Botschaft zu übermitteln, fällt der Film dahin, wo er stehen sollte: Bei den Actionliebhabern. Das, was an abstrusen Gemetzeln und Schlachten geboten wird, lässt einem bekennenden Rambo-Fan auch mal eine Träne der Freude entspringen.

Stallone versucht an alte Stärken zu knüpfen, doch gelingt ihm das nicht immer, denn Überraschungseffekte gibt es keine. Rambo hat alles im Griff, wie immer. Dabei wirken die anderen Schauspieler ein wenig matt, und Matthew Marsden darf nicht zeigen, was er eigentlich kann. Großzügig war man dagegen mit der Kulisse, da man das Gefühl hat, man befinde sich tatsächlich in Burma.

Fazit

Weshalb begehen wir Morde, welchem Zweck dienen sie und welche Daseinsberechtigung haben sie? Warum verspüren die, die es zu oft tun, keine Sühne, und warum lassen sich Menschen ohne Probleme zu Mördern machen? Nur einige Fragen, die in diesem Film aufgeworfen werden, doch keine einzige wird einem tatsächlich beantwortet. Viel eher verliert sich der Film in Ballerei und Tobsucht. Ein wahrer Actionfilm eben.

Ignat Kress - myFanbase
28.03.2008

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