Bewertung
Dominic Anciano, Ray Burdis

Final Cut

Die Kamera lügt niemals.

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Inhalt

Eine Clique trifft sich, um den Tod ihres Kumpels Jude (Jude Law) zu betrauern. Auf der Feier spielt Judes Witwe Sadie (Sadie Frost) ein Video ihres verstorbenen Mannes ab, das die Beziehungen und das Leben aller Anwesenden für immer verändern wird. Schonungslos offenbart Jude in seinem letzten Werk die großen und kleinen Schwächen seiner Freunde.

Kritik

Heutzutage dürfte der ein oder andere Filmfan in der obigen Inhaltsangabe über das ominöse Wort "Video" stolpern und verwirrt die drei magischen Buchstaben des modernen Entertainment – DVD - vermissen. Um dieses Rätsel gleich vorab zu lösen: der Film stammt aus dem Jahr 1998, als Videokassetten noch deutlich verbreiteter waren als die kleinen silbernen Digital Versatile Discs. Aber das tut letztlich nicht viel zur Sache.

"Final Cut" ist ein kleiner, britischer Film im Dokumentarstil über die dunklen Geheimnisse unter Freunden. Dabei wird allerdings kräftig ausgeholt, so dass Judes versteckte Kameras in Bad und Schlafzimmer nicht nur kleine Lästereien oder peinliche Gewohnheiten zur Tage fördern, wie es in einem normalen Freundeskreis der Fall wäre, sondern gleich richtig fieses Zeug an Licht kommt, von Drogengeschäften, über Gewalt, bis hin zu Mord. Somit ist "Final Cut" kein Film, mit dem man sich identifizieren kann, zumal keiner der Charaktere auch nur annähernd sympathisch ist. Die wenigen Charaktere, die in diesem Film nicht hinterhältig, brutal oder pervers sind, werden als schwach und erbärmlich dargestellt.

Der Dokumentarstil des Films wirkt stellenweise etwas nervend, zumal keine interessanten Techniken angewendet werden und immer mit dem gleichen Toneffekt gearbeitet wird, der einem als Zuschauer bald auf den sprichwörtlichen Keks geht. Dennoch wird man gegen Mitte des Films durchaus ein wenig gefesselt und will zumindest wissen, wie das Drama ausgeht. Auch dürften Jude Law-Fans definitiv auf ihre Kosten kommen, da der Schauspieler aus allen möglichen Blickwinkeln und auch nicht immer voll bekleidet zu sehen ist.

Fazit

"Final Cut" ist ein anstrengender und somit nicht wirklich guter Film, der aber eine gewisse Faszination in sich birgt.

Maret Hosemann - myFanbase
09.05.2008

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