Bewertung
Michael Curtiz

Casablanca

"Ich schau' Dir in die Augen Kleines!"

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Inhalt

Casablanca in Marokko während des Zweiten Weltkrieges: in Ricks Café Americain treffen sich allabendlich die Emigranten, die versuchen, von Casablanca aus in die Vereinigten Staaten zu kommen. Einige warten vergebens, einige Frauen schaffen es, den Polizeipräfekten Renault (Claude Rains) zu überzeugen. Bei Rick (Humphrey Bogart), ein geheimnisvoller Amerikaner, schaffen sie es für einige Zeit, ihre Sorgen zu vergessen.

Nachdem zwei deutsche Kuriere ermordet wurden, kommen Gesandte des NS-Staates ins Café und versuchen die Morde aufzuklären. An jenem Abend kommt auch der meistgesuchte Widerstandskämpfer Viktor Laszlo (Paul Henreid) mit seiner weiblichen Begleitung Ilsa Lund (Ingrid Bergmann) ins Café. Zur Verblüffung aller kennen sich Rick und Ilsa. Der Einzelgänger Rick zeigt erstmals menschliche Züge und Ilsa ist bald hingerissen zwischen Viktor und Rick. Es geht hier aber nicht nur um die Liebe, sondern auch darum, das Richtige für das Wohl aller zu tun.

Kritik

Wer kennt nicht "Ich schau' Dir in die Augen, Kleines!" (im Original heißt es übrigens etwas anders: "Here's looking at you, kid!"), "Ich halte meinen Kopf für niemanden hin", "Uns bleibt immer noch Paris!", oder "Louis, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!"? Auch der Song "As time goes by" ist ein absoluter Ohrwurm. Es gibt unzählige Anspielungen auf diesen Film und etliche Adaptionen. "Casablanca" ist einer der Filmklassiker und Liebesfilme schlechthin. Er wurde in Hollywood gedreht, da die politischen Verhältnisse auf Grund des Krieges zu heikel waren.

Die Emigranten in den Nebenrollen sind von echten Auswanderern besetzt worden, so dass der Film an Authentizität gewinnt. Auch Michael Curtiz, der Regisseur, war ursprünglich mal Ungar und sprach bis zu seinem Lebensende nur gebrochenes Englisch. Aber nicht nur die Nebendarsteller kamen aus Europa, auch Bergmann und Henreid kamen – wie ihre Rollen – aus Schweden (Bergmann) und dem alten Kaiserreich Österreich-Ungarn (Henreid).

Damals war auch nicht klar, wie der Krieg ausging und was er noch an Opfern kosten würde. Das spiegelt sich auch im Film wieder. Noch gibt es keine Gewinner oder Verlierer, noch wissen die Flüchtlinge nicht, ob sie je ihre Heimat wiedersehen werden. Ironisch ist, dass der Film eher eine Low-Budget-Produktion war, der viel Erfolg einheimste. Ingrid Bergmann war zunächst wenig begeistert, dass sie in diesem Film spielen musste. Heute verbindet man meistens die Rolle der Ilsa mit ihr, die sie sehr überzeugend spielt. Den Filmemachern selber war übrigens ziemlich lange nicht klar, wen Ilsa eigentlich liebte. Es wurden zwei Enden des Films gedreht und erst dann entschied man sich endgültig.

Unnachahmlich ist einfach Humphrey Bogart, der sich anfangs als der verschlossene, wortkarge Einzelgänger zeigt und später eine heroische Seite, und es deutlich wird, dass er sich dem Kampf der Gerechtigkeit verschrieben hat.

Paul Henreid hatte lange gezögert, die Rolle des Viktor Laszlo anzunehmen. Er hatte genau das befürchtet, was eintrat, dass er hinter dem Liebespaar Ilsa und Rick zurückstand. Nicht zu vergessen ist die Rolle des Polizeipräfekten von Casablanca, Louis Renault, der sich anfangs als unangenehmer Zeitgenosse darstellt, aber im Verlaufe der Handlung die Chance bekommt, eine bessere Seite von sich zu zeigen. In vielen Punkten ist er Rick ziemlich ähnlich.

Mein persönliches Highlight ist eine Szene, als alle Besucher von Ricks Café die "Marseillaise" singen und zumindest in diesem einem Moment das Gefühl haben, dass es schon irgendwie weitergehen wird.

Fazit

"Spiel es, Sam!"

Miriam Ahrenholz - myFanbase
13.05.2008

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